Vorkommen

Die Waldkiefer ist ein immergrünes Nadelgehölz und gehört zu der größten Nadelbaumfamilie der Erde. Man zählt sie zu den Kieferngewächsen Pinaceae. Diese Familie besteht aus neun Gattungen mit ca. 250 Arten. Die Gattung Pinus umfasst rund 100 bekannte Arten. Etwa 80 davon sind über die gesamte Nordhalbkugel verbreitet. Von allen heimischen Baumarten hat die Waldkiefer heute das größte Verbreitungsgebiet. Sie kommt in ganz Mitteleuropa vor. Man findet sie weit im asiatischen Raum ebenso, wie im hohen Norden und in den Alpen. Einzelne isolierte Vorkommen gibt es auch in Schottland und den Pyrenäen. Neben der Fichte ist sie der Charakterbaum des nördlichen winterkalten und schneereichen Nadelwaldgürtels (Taiga).

Vorkommen
Abb.02 Verbreitungsgebiete der Waldkiefer in Mitteleuropa
(Abb.: Dohrenbusch A.)


Dieses große Verbreitungsgebiet hat zur Ausbildung von unterschiedlichen Varietäten und Formen geführt. Die schmalkronigen Provenienzen des Boreal-, Kontinental- und Hochgebirgsklimas trifft man in Lappland, im Baltikum oder in Schottland an. Im Schwarzwald, im Mittelgebirge und in den Alpen der montanen Bergwaldstufe in etwa 500-1200 m ü. NN ist die schmalkronige Höhenkiefer ansässig.Die breitkronige Tieflandskiefer findet man hingegen im norddeutschen Pleistozän.

In Deutschland ist die Kiefer am häufigsten in der Lüneburger Heide, Brandenburg sowie in Mittel- und Oberfranken verbreitet. Ausgedehnte Kiefernwälder prägen dort die Landschaften. Vor knapp 200 Jahren mit Beginn der geregelten Forstwirtschaft hat man die Kiefer in Deutschland flächenhaft angebaut. Somit wurde die Kiefer neben der Fichte zur Hauptwirtschaftsbaumart gezählt. Der flächenmäßige Anteil der Kiefer am Wald liegt in Deutschland bei 25%.


Klima und Standort

Die Kiefer ist eine der Hauptholzarten Eurasiens, in erster Linie zählt man sie zu den wichtigsten Forstbäumen, aber auch in europäischen Parks und Gärten ist sie gern gesehen. An das Klima stellt die Kiefer keine hohen Ansprüche. Ihr physiologisches Optimum findet sie im kühl-kontinentalem Klima auf lehmigen Sanden oder sandigen Lehmen. Sie kommt von der planaren Stufe bis zur alpinen Stufe überall vor.

Hinsichtlich Standort und Wasserversorgung hat diese Art wenige Ansprüche. Sie verträgt Frost und Hitze sehr gut, wenn ausreichend Licht und Feuchtigkeit vorhanden ist. Diese Unempfindlichkeit macht die Kiefer noch immer zu einer der herausragenden Pionierbaumarten, die als erster Baum (Rohbodenkeimer) neue Flächen besiedeln kann.
Die Waldkiefer ist eine sehr bescheidene Baumart. Sie wächst an Stellen, wo andere Baumarten nicht mehr vorkommen, wie z.B. auf trockenen, armen Sandböden oder auf völlig vernässten Moorböden. Von Natur aus besiedelt sie eher ungünstige Standorte und mit diesen sog. Extremstandorten kommt sie sehr gut zurecht. Das bedeutet aber nicht, dass die Kiefer nicht auch auf gut nährstoffversorgten Böden und unter weniger extremen klimatischen Verhältnissen wachsen würde. Nur auf solchen Standorten sind vor allem Laubbaumarten konkurrenzfähiger als der immergrüne Nadelbaum.