Wandel in den vergangenen 25 Jahren
Enormer Wandel in den vergangenen 25 Jahren
Ein Blick auf die jüngere Geschichte der Georg-August-Universität Göttingen verdeutlicht den enormen Wandel, den die Hochschule in den vergangenen 25 Jahren gemeistert hat. Beispiele sind die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse, die Exzellenzförderung in Forschung und Lehre oder auch die Überführung in eine Stiftungsuniversität mit mehr Autonomie. Nicht zuletzt haben zahlreiche Bauprojekte dazu beigetragen, dass sich die Universität auch äußerlich verändert hat.Im Jahr 1987 feierte die Universität ihr 250-jährigen Bestehen. Zu diesem Anlass wurden historische Gebäude umfassend restauriert und Präsident Prof. Dr. Norbert Kamp ließ die Aula, das Auditorium und die Universitätskirche St. Nikolai erneuern. Im selben Jahr begann der Neubau der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB), der nach sieben Jahren Bauzeit im April 1993 eingeweiht wurde. In Kamps Amtszeit von 1979 bis 1992 fiel darüber hinaus der „Studentenboom“: Im Jahr 1991 erreichte die Georgia Augusta mit 31.733 die bis heute höchste Anzahl eingeschriebener Studierender.
Stiftungsuniversität
Nach dem Präsidenten Prof. Dr. Hans-Ludwig Schreiber (Amtszeit von 1992 bis 1998) übernahm Prof. Dr. Horst Kern von 1998 bis 2004 die Geschicke der Universitätsleitung. Unter seiner Führung wurde die Georgia Augusta Anfang 2003 als erste Volluniversität in Deutschland in die Trägerschaft einer Stiftung Öffentlichen Rechts überführt. Ausgehend von einem Antrag der Universität und des Senats gingen damit staatliche Aufgaben an die Trägerstiftung über. Die Stiftungsuniversität nimmt seitdem Kompetenzen wie das Berufungsrecht, die Dienstherreneigenschaft und die Bauherreneigenschaft selbstständig wahr.
Die Universität nutzt ihre neu gewonnenen Gestaltungsmöglichkeiten zum Beispiel, indem sie mit Neubauten zukunftsweisende Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre schafft. Meilensteine dieser jüngeren Universitätsgeschichte sind auf dem Nordcampus das 2003 neu eingerichtete Göttinger Zentrum für Molekulare Biowissenschaften (GZMB), der Neubau der Physik und das Mitte Oktober 2011 eröffnete Schwann-Schleiden-Forschungszentrum für Molekulare Zellbiologie.
Neben der Überführung in eine Stiftungsuniversität war die Reform der Studiengänge im Rahmen der Bologna-Reform eine weitere weitreichende Neuerung. Dieser Reformprozess hatte das Ziel, einen europäischen Hochschulraum mit in Europa vergleichbaren Studienstrukturen und -abschlüssen zu schaffen. Zum Wintersemester 2006/2007 wurde das Studienangebot komplett auf das zweistufige Bachelor- und Master-System umgestellt.
Exzellenzinitiative
Das bedeutendste Ereignis in der jüngsten Uni-Vergangenheit war der Erfolg in der ersten Programmphase der Exzellenzinitiative. Im Oktober 2007 konnte sich die Georgia Augusta mit ihrem Zukunftskonzept „Tradition – Innovation – Autonomie“ durchsetzen. Ein wichtiger Erfolg, den die Hochschule ganz wesentlich dem Präsidenten Prof. Dr. Kurt von Figura (Amtszeit 2005 bis 2011) verdankt. Die Universität Göttingen sieht ihre Stärken nicht nur in der Vielfalt ihrer Fächer, sondern auch in der engen interdisziplinären Verflechtung mit außeruniversitären Partnern. Zu diesem Netzwerk gehören alle fünf Göttinger Max-Planck-Institute, die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, das Deutsche Primatenzentrum sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Die Uni bildet mit diesen Partnern den „Göttingen Research Campus“, eine formale Kooperation und lebendige Forschungs- und Lehrgemeinschaft.
Anfang 2011 übernahm Prof. Dr. Ulrike Beisiegel als erste Frau das Präsidentenamt der Universität Göttingen. Die Universität führt die in den vergangenen Jahren erfolgreich etablierten Maßnahmen weiter, um die positive Entwicklung der Hochschule in Forschung und Lehre voran zu treiben.