Zeigerpflanzen erkennen und bewerten

Von WOLFGANG LICHT

Leinen gebunden 15,8 x 21,5 cm, 2. Auflage, 522 S., fast 600 Fotos, 15 Tabellen, 6 Darstellungen. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim 2015, 39,95€, ISBN 978-3-494-01586

Wer es benutzen will, sollte sich zunächst einmal in aller Ruhe die ersten drei Kapitel durchlesen. In der Einführung werden zunächst Begrifflichkeiten wie: was sind Zeigerpflanzen aber auch spezielle Eigenschaften die sich aus den Bodenverhältnissen, Klimabedingungen, Stressfaktoren der Vegetationsdynamik ergeben, erläutert. Im zweiten Kapitel geht es z.B. zum einen um die Pflanzenauswahl, die Zeigerwerte nach Ellenberg, den Vor- und Nachteilen der Methode sowie der Interpretation der Ergebnisse. Das dritte Kapitel befasst sich mit der praktischen Anwendung. Unterteilt in die Erfassung und Kartierung der Vegetation, den Zeitpunkt der Erhebung und der Bewertung der vorgefundenen Pflanzenbestände.
Die Kapitel vier und fünf stellen den Hauptteil des Buches da. In Kapitel vier werden aus 17 verschiedenen, übergeordneten Lebensbereichen von Wasserpflanzen über Halbtrockenrasen, Buchen, Hainbuchen und Edellaubwälder bis hin zu Ruderalgesellschaften aus 95 differenzierteren Gesellschaften insgesamt 749 Pflanzenarten davon 504 in Steckbriefform vorgestellt. Alle Gesellschaftsformen werden zunächst durch einen charakterisierenden Text vorgestellt. Die Steckbriefe beinhalten die Pflanzengesellschaft, den botanischen Namen, die Kennzeichen, Zeigercharakter, die Ellenberg Zahlen sowie Bemerkungen zu, meist ähnlichen Arten. Das Kapitel fünf befasst sich mit Zeigerpflanzen für bestimmte Ökofaktoren wie Feuchte und Nässeanzeiger, Kalkanzeiger, Stickstoffanzeiger oder Klimaanzeiger. Hier werden weitere 133 Arten, davon 85 in Steckbriefform vorgestellt.
Es folgt eine tabellarische Zusammenstellung der erwähnten Syntaxa, das Literaturverzeichnis, das Pflanzenregister sowie der Bildnachweis.
Das Buch richtet sich an alle Biologen, Ökologen oder Landschaftsplaner die sich mit Vegetationsaufnahmen befassen, da es eine wertvolle Hilfe bei der täglichen Arbeit sein kann. Da die Ausbildung im Bereich der Vegetationsaufnahmen und der floristischen Grundausbildung in allen grünen Studiengängen und Berufen in der Vergangenheit leider immer weiter an Bedeutung verloren hat, ist das Buch vor allem allen Studenten aber auch Auszubildenden der grünen Berufe sowie der großen Zahl an mitunter erstaunlich guten und interessierten „Fachlaien“ zu empfehlen.

VOLKER MENG, Hann. Münden-Hemeln