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Holz und Nutzung
Das Holz des Ginkgo zeigt weder Kern noch Harzkanäle oder Tüpfel und die Holzstrahlen sind von auffallend einfachem, kurzen und einschichtigen Aufbau. Es ist leicht, feinkörnig, glatt, flexibel und recht witterungsbeständig. Seit langem wird es zur Herstellung von Skulpturen, Tee-Tabletts und anderen Utensilien für die japanische Tee-Zeremonie, für buddhistische Familienaltäre, Schachbretter und –Figuren, Braugefäße, Schneidebretter, Go-Bretter und hölzerne Gebetstafeln verwendet. Auch für insektensichere Schränkchen und für allerlei Küchengerät wie Schüsseln und Teedosen findet es Verwendung. Aus dem Holz der weiblichen Bäume wird auch Papier hergestellt. Das Holz des Ginkgo hat jedoch nur einen geringen wirtschaftlichen Wert (1, 9).
Samen und Blätter
In China und Japan werden die Samen nach Entfernen des weichen Teiles der Samenschale geröstet gegessen. Das Samenöl wird sowohl als Brennstoff (für Lampen) als auch als Seifenersatz benutzt, der hergestellt wird, indem Öl oder Wein mit dem Fruchtfleisch des Samens vermengt werden.
Die Verwendung von Extrakten aus Ginkgoblättern in der Medizin ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass Ginkgobäume in riesigen Plantagen angebaut und beerntet werden. Die weltgrößte Ginkgo-Plantage befindet sich in Sumter, Süd-Carolina, wo ein ähnliches Klima wie in China herrscht. Hier sind auf 2,5 Quadratmeilen auf sandigem Boden Millionen von Bäumen im Abstand von ca. 1 Meter angepflanzt. Sie werden regelmäßig beschnitten. Das Pflücken der Blätter beginnt Mitte Juli, wenn sie noch grün sind. Alle 5 Jahre werden die Bäume bis auf Bodenhöhe zurückgeschnitten. Die Ernte wird mit speziell hergerichteten Baumwollpflückmaschinen vorgenommen. Die Blätter müssen innerhalb von 12 Stunden getrocknet werden, sonst verwelken sie. Der Trocknungsvorgang findet in großen Trommeln statt.
Über 2,5 Millionen Pfund getrockneter Blätterballen werden dann von Garney nach Charleston verschifft, von wo sie über den Atlantik weiter nach Europa gebracht werden. Dort werden die Blätter fein zermahlen. Der Extraktionsprozess dauert 2 Wochen und wird ständig überwacht, damit ein gleichmäßiges Produkt entsteht. In Europa befinden sich zwei kleinere Plantagen in der Nähe von Bordeaux.
Seit 1990 hat sich die chinesische Ginkgo-Industrie rapide entwickelt. Die wichtigsten Anbaugebiete sind in den Provinzen Jiangsu (3000 Hektar) und Shandong. Die Ernte wird dort in Handarbeit durchgeführt. Insgesamt beträgt die Anbaufläche in China 5000 Hektar (1, 9).
Ins Stadtbild eingefügt
Aufgrund seiner Resistenz gegenüber Trockenheit, Hitze und Luftverunreinigungen hat sich der Ginkgo als Straßenbaum auch in Europa bewährt. Weibliche Pflanzen werden wegen ihrer fleischigen, unangenehm nach Buttersäure riechenden Samen jedoch gemieden (1).