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Schädlinge und Krankheiten



Die Anzahl letaler Krankheiten ist bei der Buche, im Vergleich zu anderen europäischen Baumarten, gering. Großflächige Ausfälle treten meist nur im Verjüngungsstadium durch abiotische Ereignisse wie Frost auf.

Von den Schädlingen der Buche sei vor allem die Buchenwollschildlaus (Cryptococcus fagisuga Lind.) genannt. Sie verursacht kleinste Rindenverletzungen und lokale Rindennekrosen durch Besaugen des Stammes. Über diese Verletzungen kann der Pilz Nectria coccinea die Rinde infizieren und großflächig abtöten. Die anfangs noch kleinen Nekrosen erweitern sich dadurch zu handtellergroßen, bräunlichschwarzen Flecken. Aus den Wundstellen treten Pflanzensäfte aus, die sich durch Bakterien und Pilze rasch verfärben („Schleimflusskrankheit“). Der so geschwächte Baum wird oft auch noch von holzbohrenden Insekten befallen. Über die Fraßgänge des Nutzholzborkenkäfers (Xyloterus domesticus) und des Werftkäfers (Hylecoetus dermestoides) können dann weitere pathogene Pilze den Stamm besiedeln. Diese Komplexkrankheit wird als „Buchensterben“ oder „Buchen-Rindennekrose“ bezeichnet. Sie tritt besonders bei Trockenheit auf sonst gut mit Wasser versorgten Standorten auf.

Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) dürfe der wohl bekannteste Schädling der Buche sein. Befallene Buchen erkennt man schon von weitem an den 10 – 35 cm breiten konsolenartigen Fruchtkörpern des Pilzes. Dieser Weißfäuleerreger besiedelt hauptsächlich tote Buchen, er kann aber auch lebende Bäume befallen, wenn diese gesundheitlich schon geschwächt sind. Er zerlegt rasch das Holz des Stammes, woraufhin dieser bald vom Sturm gebrochen wird. Vor der Zeit von Feuerzeug und Streichholz wurde der begehrte Zunder aus diesem Porling gewonnen. Dazu wurde der Kern des Pilzes in Scheiben geschnitten, gekocht, mit Salpeter getränkt und weichgeklopft. So entstand der leicht brennende Feuerschwamm, der auch als blutstillendes Mittel benutzt wurde ( Kosmos Wald und Forstlexikon 2002).


Buchenrindennekrosen


Abb. 07: Rindennekrosen
(Foto: P. Beckschäfer)