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Volksmedizin

In der Volksmedizin wird Ahorn wenig erwähnt. Man findet folgendes:

Es sollen die am Johannistag (24. Juni) gesammelten Ahornblätter getrocknet und später mit kochendem Wasser wieder eingeweicht werden. Die so behandelten Blätter sollen heilkräftig bei allen Arten von Wunden sein.
Ahornwurzeln sollen die Menstruation beschleunigen [Bächthold-Stäubli 1991].
In medizinischen Werken des Mittelalters werden dem Bergahorn kühlende und abschwellende Eigenschaften zugeschrieben.
Zubereitungen der Rinde oder der Blätter wurden gegen Fieber, geschwollene Gelenke, entzündete Augen, Insektenstiche oder müde Füße angewendet [Hageneder 2001].


Mythologie

In der Mythologie wird zwischen den einzelnen Ahornarten meist nicht unterschieden.

Die folgenden Aussagen sind Bächthold-Stäublis 1991 erschienenem „Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens“ entnommen:

Dem Ahorn wurden im Volksglauben antidämonische Kräfte zugesprochen. Deshalb sollten Zapfen aus Ahornholz, die in Türen und Schwellen geschlagen werden, verhindern, dass die Hexe in den Stall kommt. In Westpreußen glaubte man Ähnliches von Ahornzweigen, die am Johannistag gepflückt werden. Hier wurden die Zweige in Fenster und Türen gesteckt, um Hexen und Zigeuner fernzuhalten. Außerdem sollten diese Zweige das Einschlagen von Blitzen verhindern. Ebenfalls wurden Kartoffeläcker mit Ahornzweigen umsteckt. Im Elsaß herrschte der Glaube, dass Ahornzweige Fledermäuse daran hindern, in die Häuser zu gelangen. Ahornsträußchen wurden in der Nähe von Ravensburg in die Flachsfelder gesteckt, um Maulwürfe von ihnen fernzuhalten. Wer nachts ausging, sollte sich nach einem dalmatischen Brauch mit geweihten Ahornzweigen schützen. Weiterhin gab es in Oberbayern den Glauben, dass wenn die Ahornblätter ”recht fett” sind, die Ernte gut ausfallen soll. In der Antike galt der Ahorn außerdem als unglücklicher Baum.