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Die Stieleiche kommt beinahe in ganz Europa vor. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südwestspanien, Nordportugal und Italien bis hinauf nach Südskandinavien, von den britischen Inseln bis zum Ural und Kaukasus. Also im mitteleuropäischen gemäßigt kontinentalen Raum (16). Sie wächst in ebenen Lagen und an Hängen von nicht mehr als 30 % Neigung. Auf tiefgründigen, kalkhaltigen, frischen bis grundfeuchten, sandigen, steinigen, lehmigen bis tonigen Böden in wintermilden, sommerwarmen, luftfeuchten Klimalagen und stellt relativ hohe Standortansprüche (4). Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat sie in den tieferen Lagen, wobei sie als typischer Baum großer Auengebiete und bodenfeuchter Ebenen auftritt. Sie kommt in der kollinen bis montanen Vegetationsstufe vor. Im Harz steigt sie bis über 490 m NN, im bayrischen Wald auf 700 m NN und in den Bayrischen Alpen sogar bis auf 950 m NN (21).
Sie tritt in verschiedenen Waldgesellschaften auf, auf schweren Böden in Hartholzauen (Verband: Alno-Ulmion) und Stieleichen-Hainbuchenwäldern (Verband: Carpinion betuli) und auf bodenfeuchten, eher sandigen und sauren Standorten in Mischung mit Kiefer oder Birke (Verband: Quercion robori-petraeae).
Die Traubeneiche ist, ihrer natürlichen Verbreitung nach zu urteilen, eine Baumart des gemäßigten Klimas. Sie kommt von Nordspanien über Italien bis an die Westküste des Schwarzen Meeres im Süden bis zur Südspitze Schwedens im Norden vor (16). In stärker kontinentalen und nordischen Klimaten erscheint sie nicht mehr. In Mitteleuropa tritt sie schwerpunktmäßig in den Gebieten Spessart, Pfälzer Wald, Zentral- und Westfrankreich mit deutlich mitteleuropäisch-subatlantisch-westlichem Schwerpunkt auf (21). Aufgrund ihrer Wärmebedürftigkeit ist sie allerdings in den nördlichen Gebirgen nur an den unteren Berghängen zu finden. Weiter südlich steigt mit höherer Wärmeversorgung die Anbaugrenze. Im Südharz beispielsweise auf 580 m NN, Im Bayrischen Wald auf 700 m NN, in den bayrischen Alpen auf 900 m NN und in den Zentralalpen sogar bis auf 1200-1800 m NN (16).

VerbreitungsarealeEiche
Verbreitungsareale von Quercus robur und Q. petraea

Die Stieleiche erträgt deutlich größere Klimaextreme. In den Überlappungsbereichen der Verbreitungsgebiete überwiegt diese auf boden- und staufeuchten Lehmen, Tonen und in Bereichen mit hochanstehendem Grundwasser, die Traubeneiche dagegen auf bodentrockeneren Standorten. Quercus robur gilt grundsätzlich als feuchtigkeits- und nährstoffbedürftiger, jedoch ist der Wärmebedarf bei beiden Baumarten ähnlich, so dass beide als recht spätfrostempfindlich gelten und deshalb nicht in Mulden oder Talkesseln angebaut werden sollten. Beiden Arten ist außerdem gemein, dass sie, bis auf wenige standörtliche Ausnahmen, intensive Tiefwurzler mit gutem Bodenaufschluss sind (16).

Eichenökogramme
Ökogramme von Stiel- und Traubeneiche