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Press release: 15 Jahre Partnerschaft mit der Universität Tartu: Vorlesungsreihe über Estland
Nr. 78/2004 - 29.03.2004
Wissenschaftler der Hochschule referieren über estnische Sprache, Kultur und Geschichte
(pug) Die Universität Tartu/Dorpat (Estland) und die Universität Göttingen, die bereits im 19. Jahrhundert enge partnerschaftliche Beziehungen unterhielten, haben 1989 ein offizielles Partnerschaftsabkommen geschlossen. Aus Anlass dieses Jubiläums - 15 Jahre Kooperation Tartu und Göttingen - lädt das Finnisch-ugrische Seminar der Georgia Augusta im Sommersemester 2004 zu einer Vorlesungsreihe ein. Renommierte Forscher, aber auch Nachwuchswissenschaftler der Universität Tartu werden über die Sprache, die Kultur und die Geschichte Estlands referieren. Prof. Dr. Eberhard Winkler, der als Kurator die Kooperation auf Göttinger Seite betreut und die ingesamt zehn Vorträge initiiert hat: „Die Angehörigen der Universität, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich einen Eindruck von einem faszinierenden Land zu verschaffen, das in Kürze als Mitglied in die Europäische Union aufgenommen wird.“ Die Reihe startet am 14. April 2004. Die Vorträge finden mittwochs oder donnerstags im Seminargebäude in der Theaterstraße 14 statt und beginnen jeweils um 18.15 Uhr.
In dem ersten Vortrag am Mittwoch, 14. April 2004, wird Prof. Dr. Mati Laur (Lehrstuhl für allgemeine Geschichte) über „Nationale Stereotypien der estnischen Geschichtsschreibung“ referieren und dabei auf Deutsche, Schweden, Letten und Russen eingehen. Am Donnerstag, 22. April 2004, ist Prof. Dr. Valter Lang (Lehrstuhl für Archäologie) zu Gast in Göttingen und spricht zum Thema „The Stone and the Bronze Ages in Estonia“. Referent der Veranstaltung am Donnerstag, 6. Mai 2004, ist Dr. Jüri Valge vom Bildungsministerium Estlands. In seinem Vortrag wird es um „Strategien der Sprachentwicklung des Estnischen“ in den Jahren 2004 bis 2010 gehen. Am Mittwoch, 12. Mai 2004, spricht Ene Kõresaar (Lehrstuhl für Ethnologie) über „Estnische Lebensgeschichten aus der postsowjetischen Periode I: Renovation der Geschichte in populären Autobiographien“.
Die Vorlesungsreihe wird am Mittwoch, 2. Juni 2004, mit dem Vortrag von Prof. Dr. Tiit Rosenberg (Lehrstuhl für estnische Geschichte) zum Thema „Modernisierungsprozesse in Estland im 19. Jahrhundert“ fortgesetzt. Am Donnerstag, 3. Juni 2004, referiert Prof. Dr. Tiit-Rein Viitso (Lehrstuhl für ostseefinnische Sprachen) über „Typological Trends in the development of Finnic phonological systems“. Referent der Veranstaltung am Donnerstag, 10. Juni 2004, ist Jüri Viikberg von der Dialektabteilung des Instituts für Estnische Sprache. Er wird über „Estnische Dialektologie - Ergebnisse und weitere Ziele“ sprechen. Am Donnerstag, 17. Juni 2004, ist Prof. Dr. Rein Veidemann (Lehrstuhl für estnische Literatur) zu Gast in Göttingen. In seinem Vortrag wird es um „Die estnische Mentalität und Europa“ gehen. Die folgende Veranstaltung findet am Mittwoch, 30. Juni 2004, statt. Dr. Urmas Sutrop, Direktor des Instituts für Estnische Sprache, erläutert die „Struktur des estnischen Wortschatzes“. Im letzten Vortrag der Reihe am Mittwoch, 7. Juli 2004, spricht Külli Habicht, Ph.D. (Lehrstuhl für Estnisch) zum Thema „Deutscher Einfluss auf die alte estnische Schriftsprache“.
Die Universität Dorpat wurde 1632 im damaligen Livland gegründet. Nach engen Kontakten im 19. Jahrhundert wurden die Beziehungen zwischen Göttingen und Tartu mit einer Ausstellung 1989 wieder aufgenommen und in einem Kooperationsvertrag festgeschrieben. In den vergangenen 15 Jahren waren an dem Studierendenaustausch und den Gastbesuchen von Dozenten und Professoren Vertreter der Fächer Medizin, Physik, Geschichte, Klassische Philologie, Germanistik, Slawistik und Jura sowie Angehörige der Universitätsleitung und Mitarbeiter der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen beteiligt. Finanziert wird die Partnerschaft in erster Linie durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und sein Förderprogramm Ostpartnerschaften. Hinzu kommen nach Angaben von Prof. Winkler, der Direktor des Göttinger Finnisch-ugrischen Seminars ist, Spenden von Vereinigungen und von privater Seite.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Eberhard Winkler
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Finnisch-ugrisches Seminar
Theaterstraße 14, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4582, -4585, Fax (0551) 39-14213
e-mail: ewinkle@gwdg.de
Internet: www.gwdg.de/~finnugr/