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Press release: Universitätsbund Göttingen finanziert Sanierungsarbeiten in der Großen Aula
Nr. 29/2005 - 24.01.2005
Originalgetreue Erneuerung des denkmalgeschützten Fußbodens - Restaurierung von Gemälden
(pug) Der Universitätsbund Göttingen wird mit einer Summe von bis zu 116.000 Euro dringend erforderliche Sanierungsarbeiten im Aula-Gebäude am Wilhelmsplatz finanzieren. Das hat nach einem positiven Votum des Vorstandes der Verwaltungsrat beschlossen, wie der Vorsitzende des Universitätsbundes, Prof. Dr. Wolfgang Sellert, mitteilte. Die Gelder sind insbesondere für die orginialgetreue Erneuerung des denkmalgeschützten Fußbodens in der Kleinen und der Großen Aula vorgesehen. Darüber hinaus sollen die beiden Treppenflügel sowie vier Gemälde der Königswand restauriert werden. Vorgesehen ist, mit der Restaurierung im Februar dieses Jahres - in der vorlesungsfreien Zeit des laufenden Wintersemesters - zu beginnen. Mit großer Freude reagierte der Präsident der Universität Göttingen, Prof. Dr. Kurt von Figura, auf diese Entscheidung. „Für die Universität hat dieses Projekt große Bedeutung: Ohne die Sanierung hätten wir den traditionsreichen Festsaal der Georgia Augusta nicht mehr wie bisher für die Bürgerinnen und Bürger öffnen können.“ Die Universität hat bereits 2003 mit einem erheblichen Mitteleinsatz die vordere Außenfassade des Gebäudes saniert, weil massive Schäden in den Sandsteinelementen aufgetreten waren.
Das Aula-Gebäude, das zugleich Sitz des Präsidiums ist, wird als zentraler Veranstaltungsort der Universität zum Beispiel für die Immatrikulationsfeier der Studierenden, für Antrittsvorlesungen neuberufener Professoren, für Akademie-Veranstaltungen, die öffentliche Ringvorlesung von Universität und Akademie sowie für Konzerte genutzt; es besitzt damit eine große Bedeutung für die Identifikation der Universitäts-Angehörigen, aber auch der Göttinger Bürgerinnen und Bürger mit der Georgia Augusta. Obwohl die Nutzung an strenge Auflagen gebunden ist, hat die hohe Frequentierung zu Schäden im Innenbereich geführt, von denen insbesondere der Dielenboden mit Weichholzintarsien in der Kleinen und der Großen Aula betroffen ist. Die 350 Quadratmeter große Fußbodenfläche, die aus Eichen- und Fichtenholz besteht, ist inzwischen auf ein Mindestmaß abgeschliffen. Die letzten Sanierungen wurden 1987 und 1998 durchgeführt. Außerdem weist die Wandbeschichtung der vom großen Eingangsbereich in den ersten Stock führenden Treppenarme zunehmend Verfaltungen auf, die aufgeschnitten und verfestigt werden müssen. Restaurierungsbedarf besteht auch bei den Gemälden der Königswand, die König Georg IV., König Wilhelm IV., König Ernst August und König Wilhelm I. zeigen. Die erheblichen Staubablagerungen werden mittelfristig zur Zerstörung der Bilder führen, betonen Experten.
Der Universitätsbund wird die Sanierungsarbeiten über einen Zeitraum von zwei Jahren finanzieren. „So können wir diese besondere Aufgabe schultern. Schon in der Vergangenheit konnten wir über unsere ständigen Förderprogramme hinaus mehrfach Mittel für Sondervorhaben zur Verfügung stellen“, betont Geschäftsführer Prof. Dr. Jens Frahm. Unter anderem wurde der Aufbau von Alumni Göttingen in den Jahren 2002 bis 2004 mit jeweils 60.000 Euro finanziert. Der Universitätsbund wurde als gemeinnützige Vereinigung 1918 mit dem Ziel gegründet, die Georg-August-Universität in ihrer Arbeit zu unterstützen. Gefördert werden heute die Durchführung wissenschaftlicher und kultureller Veranstaltungen, die Teilnahme an Exkursionen und Tagungsreisen, die Organisation von Kongressen und Symposien sowie die Beschaffung von Lehrmitteln für Studierende. Ein besonderes Anliegen ist die Förderung der Kontakte zwischen Universität und Öffentlichkeit. Die Finanzierung des Universitätsbundes beruht auf den Mitgliedsbeiträgen sowie auf Spenden.
Das Aula-Gebäude am Wilhelmsplatz - entworfen von Universitätsbaumeister Otto Praël - wurde 1837 aus Anlass der 100-Jahr-Feier der Universität Göttingen eingeweiht. Wilhelm IV., König von Großbritannien und Hannover, stiftete das Gebäude, um damit dem dringenden Bedarf der Georgia Augusta nach einem Repräsentationsbau für feierliche Anlässe zu entsprechen. Das Gebäude ist ein klassizistisch geprägtes Gesamtkunstwerk mit Einflüssen weiterer Epochen. Sein Grundriss entspricht einem umgekehrten T. Ausgehend vom Vestibül erschließt ein Mittelkorridor die gesamte Tiefe des Hauses. Zwei Seitentreppen führen vom Eingangsbereich aus in das Hauptgeschoss, wo sie in einer Säulenhalle münden. An diese schließt die so genannte Kleine Aula an, die bis heute als Sitzungssaal unter anderem für die Senatssitzungen genutzt wird. Dahinter liegt - von zwei breiten Seitenfensterflügeln hell ausgeleuchtet - die Große Aula als Zentrum und lichtdurchfluteter architektonischer Mittelpunkt des Hauses. Der große Saal erstreckt sich über zwei Stockwerke und ist durch übereinander liegende Säulenordnungen in Haupt- und Seitenschiffe sowie Emporen untergliedert. Der Blickfang der Großen Aula ist die Königswand. Hier finden sich Gemälde und Büsten der Landesherren von der Gründung der Georgia Augusta 1737 bis zum Jahr 1888.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Jens Frahm
Universitätsbund Göttingen e.V.
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e-mail: unibund@gwdg.de
Internet: www.unibund.gwdg.de