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Press release: Geowissenschaftliche Bohrungen: Wissenschaftler erforschen Untergrund der Stadt
Nr. 70/2005 - 25.02.2005
Göttinger Bürger können Projekt unterstützen: Forscher über private Bau- und Kanalgruben informieren
(pug) Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung (NLfB) in Hannover haben in der vergangenen Woche in Kooperation mit Wissenschaftlern der Georg-August-Universität Forschungsbohrungen in Göttingen vorgenommen. Im Rahmen des Projektes „Baugrund der Stadt Göttingen“, das seit Oktober 2004 von der Abteilung Angewandte Geologie des Geowissenschaftlichen Zentrums in Zusammenarbeit mit dem NLfB und der Stadt durchgeführt wird, förderten sie am Rande des Klostergutes Weende Bohrkerne aus bis zu 30 Metern Tiefe zutage. Sie enthalten Sedimente aus dem Eiszeitalter (Pleistozän), die sich vor mehr als 11.600 Jahren ablagerten. In dem Projekt unter der Leitung von Dr. Bianca Wagner werden geologische Informationen aus Bau- und Kanalgruben, Bohrungen und natürlichen Aufschlüssen zusammengetragen und digital erfasst, um aus diesen Daten Längsschnitte von der Oberfläche durch die eiszeitlichen Schichten bis zu den Festgesteinen des Erdmittelalters (Mesozoikum) zu konstruieren.
„Mit den neuen Kernbohrungen wollen wir unsere Kenntnisse über den Aufbau und die Eigenschaften des Untergrundes der Stadt erweitern“, so Dr. Wagner. In einigen Vertiefungen in den Festgesteinen des Erdmittelalters, die zum Teil mehr als 50 Meter tief sind, seien besonders mächtige Ablagerungen des Eiszeitalters erhalten geblieben. Die neuen Bohrkerne werden Daten über diese Senken und die darin lagernden Gesteine wie Kiese, Schluffe, Torfe und Süßwasserkalke liefern. „Umfassendes Wissen über unseren Boden kann helfen, bei Bauvorhaben spätere Schäden an Gebäuden wie Risse, Kippungen und Einstürze zu vermeiden“, erklärt die Projektleiterin. Göttinger Bürgerinnen und Bürger können das geowissenschaftliche Projekt unterstützen, indem sie Dr. Wagner unter Telefon (0551) 39-12840 über private Bau- und Kanalgruben oder Erdwärmebohrungen informieren. Die aufgeschlossenen geologischen Schichten können von den Wissenschaftlern aufgenommen werden und in die Auswertung einfließen.
Hinweis an die Redaktionen:
Digitales Bildmaterial kann in der Pressestelle abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Dr. Bianca Wagner
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Geowissenschaften und Geographie
Geowissenschaftliches Zentrum
Abteilung Angewandte Geologie
Goldschmidtstraße 3, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-12840, Fax (0551) 39-9379
e-mail: bwagner1@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/sh/21489.html