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Press release: Konservierung und Restaurierung von Baudenkmälern aus Naturstein
Nr. 129/2005 - 13.04.2005
Tagung: Geowissenschaftler aus Göttingen stellen ihre Forschungsergebnisse vor
(pug) Prof. Dr. Siegfried Siegesmund, Geowissenschaftler an der Georg-August-Universität, hat sich in seinen Forschungen auf Verwitterungsprozesse bei Natursteinen und den Erhalt historischer Baudenkmäler spezialisiert. So ist er unter anderem an der Schadensaufnahme und Restaurierung des Markttors von Milet im Pergamonmuseum in Berlin beteiligt. Jetzt präsentiert der Göttinger Wissenschaftler seine Arbeiten im Rahmen der Tagung „Umwelt - Naturstein - Denkmal“, deren Mitveranstalter er ist. Die Veranstaltung findet am 19. und 20. April 2005 im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück statt. Zu der Tagung erscheinen begleitende Publikationen, an denen Prof. Siegesmund ebenfalls maßgeblich beteiligt ist.
„Unser wissenschaftlicher Ansatz eröffnet Forschern wie Praktikern einen neuen Blickwinkel auf Verwitterung und Konservierung, da wir vor allem heterogen aufgebaute Materialien, wie es Natursteine sind, intensiv untersucht haben“, erläutert Prof. Siegesmund. Seit etwa 25 Jahren, so der Experte, sind Verwitterungsprozesse und der Erhalt von Kunst- und Baudenkmälern aus Naturstein Gegenstand der Forschung. Umweltbelastungen, mangelnde Pflege, ungeeignete Restaurierungsmaterialien sowie Belastungen durch Nutzung und Konstruktion haben zu Schäden und Substanzverlusten geführt. Nach der Grundlagenforschung früherer Forschungsprojekte habe sich der Schwerpunkt in den letzten zehn Jahren hin zur angewandten Forschung am konkreten Problem verschoben, so der Göttinger Wissenschaftler von der Abteilung Strukturgeologie und Geodynamik.
Im Rahmen der Tagung erläutern rund 40 Experten aus Deutschland und Österreich verschiedene Aspekte der Konservierung und Restaurierung umweltgeschädigter Baudenkmäler aus Naturstein. Sie stellen diese Arbeiten anhand bedeutender Bau- und Kulturdenkmäler vor. „Die Wissenschaft hat innovative Materialien und Methoden entwickelt und optimiert, wobei die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Geowissenschaftlern, Chemikern, Materialkundlern und Mikrobiologen der Schlüssel zum Erfolg war. Eingebunden sind darüber hinaus Handwerk, Industrie sowie die Bauherrschaft“, erläutert Prof. Siegesmund. In der jetzt veröffentlichten Publikation „STEIN Zerfall und Konservierung“ dokumentieren rund 70 Fachleute ihre Forschungsergebnisse. Zu der Tagung ist auch eine Sonderausgabe der Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften erschienen (1/2005). Sie befasst sich mit dem Thema „Geowissenschaften und Denkmalpflege“ und versammelt die Beiträge der Tagung in Osnabrück. Veranstalter sind neben der DBU und den Göttinger Geowissenschaftlern auch das Institut für Steinkonservierung sowie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Siegfried Siegesmund
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Geowissenschaften und Geographie
Geowissenschaftliches Zentrum
Goldschmidtstrae 3, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-7929, Fax (0551) 39-9700
e-mail: ssieges@gwdg.de
Internet: www.gzg.uni-goettingen.de/struktur