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Press release: Studie: Bienen und ihre Bedeutung für die Bestäubung auf Erdbeerfeldern
Nr. 223/2005 - 29.06.2005
Göttinger Agrarökologen forschen in der Region – Untersuchung im Rahmen eines EU-Projektes
(pug) Die Bedeutung von Bienen für die Bestäubung auf Erdbeerfeldern und ihre Funktion für die Sicherung der Erträge untersuchen Wissenschaftler des Fachgebiets Agrarökologie der Universität Göttingen. Unter der Leitung von Privatdozent Dr. Ingolf Steffan-Dewenter zählen die Forscher zur Zeit Häufigkeit und Artenvielfalt der Bienen auf Anbauflächen in der Region. In einem zusätzlichen Bestäubungsexperiment wird ihr Beitrag für den Frucht- und Samenansatz erfasst. Die Göttinger Studie ist Teil eines europaweiten Projektes, in dem es um die Insektenbestäubung von Kulturpflanzen in verschiedenen Kernbereichen der Landwirtschaft geht. Die Forscherteams aus Schweden, Polen, Großbritannien, Frankreich und Deutschland wollen dabei herausfinden, wie sich ein Rückgang von Hummeln und Wildbienen auf die landwirtschaftliche Produktion auswirkt.
„Das Vorkommen von Hummeln und Wildbienen in der Agrarlandschaft hängt stark von der Verfügbarkeit von Nistplätzen und Nahrungsressourcen ab, die Bienen hauptsächlich in naturnahen Lebensräumen finden“, erläutert Projekt-Mitarbeiterin Dr. Catrin Westphal. Für ihre Untersuchung haben die Forscher die Erdbeerfelder so ausgewählt, dass sie in unterschiedlich strukturreichen Landschaften liegen. „Unsere Arbeitsthese ist, dass Strukturreichtum eine größere Artenvielfalt und höhere Häufigkeit der Wildbienen ermöglicht und dies zu höheren Erträgen führt“, so die Agrarökologin. Darüber hinaus haben die Göttinger Wissenschaftler für das Bestäubungsexperiment einen Teil der Blüten von Erdbeerpflanzen abgedeckt. Mit dieser unterschiedlichen Abschirmung kann der Anteil der Selbst- und der Windbestäubung bestimmt werden. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen auf den Beitrag, den die Insektenbestäubung für den Ertrag pro Pflanze leistet.
In den vergangenen Jahrzehnten ist die Vielfalt und Häufigkeit von Hummeln und Wildbienen in Europa zurückgegangen. Im Rahmen des EU-Projektes „Assessing large scale risks for biodiversity with tested methods“ (ALARM) beschäftigen sich die beteiligten Arbeitsgruppen mit den Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Erträge und das Einkommen in der Landwirtschaft. In jedem Land wird eine andere Kulturpflanze untersucht.
Kontaktadresse:
PD Dr. Ingolf Steffan-Dewenter
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Fachgebiet Agrarökologie
Waldweg 26, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-8807, Fax (0551) 39-8806
e-mail: isttefa@gwdg.de
Internet: www.agrar.uni-goettingen.de