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Press release: Konzil wählt Prof. Ehrenreich zur Vizepräsidentin
Nr. 102/2000 - 26.06.2000
Änderung der Grundordnung ermöglicht Neuorganisation der Philosophischen Fakultät
(pug) In seiner Sitzung vom 26. Juni hat das Konzil der Georg-August-Universität eine Nachfolgerin für den im Amt als Erster Vizepräsident ausscheidenden Prof. Dr. Hansjürg Kuhn gewählt. Mit der großen Mehrheit von 72 Stimmen der 101 Konzilsmitglieder wurde die von der Universitätsleitung vorgeschlagene Medizinerin Prof. Dr. Dr. Hannelore Maria Ehrenreich ins Amt gehoben, das sie zunächst für zwei Jahre vertreten wird. Damit ist auch in der neuen Wahlperiode die Medizin wieder in der Leitung vertreten. Bestimmte Ressortschwerpunkte hat die neue Amtsinhaberin noch nicht anvisiert; ihr wissenschaftlicher Werdegang läßt jedenfalls Qualifikationen für eine ganze Palette an Themen erkennen.
Die 1955 in Augsburg geborene Wissenschaftlerin hat in München studiert und Doktorgrade sowohl in Human- als auch in Veterinärmedizin erworben. Ihr Forschungsschwerpunkt lag im Bereich der Endokrinologie, wo sie vor allem über körpereigene Opiate arbeitete. Die Habilitation für Neuro-Endokrinologie schloß sie 1994 am Göttinger Klinikum (Neurologie und Psychiatrie) ab, wo sie anschließend in einem Modellprojekt der Krankenkassen ein neues Langzeit-Therapiekonzept für Alkoholkranke entwickelte. Seit sechs Jahren leitet Prof. Ehrenreich neben der Alkoholambulanz auch eine gemeinsame Forschungsgruppe der Universität und des Max-Planck-Instituts für Experimentelle Medizin, die zum Thema "Vasoaktive Faktoren im Zentralnervensystem" forscht. Seit 1996 ist sie Fachärztin mit Lehrbefugnis für Neurologie und Psychiatrie, seit 1998 Außerplanmäßige Professorin. Die Funktion einer Oberärztin in Psychiatrie und Neurologie versieht sie seit 1995 bzw. 1997.
Die intensive Forschungstätigkeit der neuen Vizepräsidentin, insbesondere in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft, war nur ein Grund, sie für das Amt vorzuschlagen, wie Präsident Prof. Dr. Horst Kern in seiner Vorstellung hervorhob. Weitere Gründe seien ihr großes Engagement in der Gremien- und Kommisionsarbeit sowie der Lehre - Prof. Ehrenreich hat bereits 27 Doktoranden und Diplomanden und eine Habilitandin betreut. Auch für das wachsende internationale Profil steht die neue Vertreterin der Unispitze: Sie hat in England und USA geforscht und war Gastdozentin in Manila.
Außer dieser wichtigen Personalie hat das Konzil die Änderung der Grundordnung der Universität beschlossen. Künftig sind auch kollegiale Dekanate möglich. Damit ist rechtlich der Weg frei für eine Erweiterung der Führung der besonders großen und organisatorisch problematischen Philosophischen Fakultät. Jede Dekanin und jeder Dekan soll dort nun für drei Jahre gewählt werden, wobei das erste Jahr dem Prodekanat und das letzte dem Kondekanat vorbehalten ist. Kontinuität und Professionalität sollen mit dem dann dreiköpfig besetzten Dekanat gestärkt werden.