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Press release: 800.000 Euro für die Entwicklung europäisch-chinesischer Master-Programme
Nr. 366/2005 - 03.11.2005
Göttinger Abteilung Interkulturelle Germanistik übernimmt Federführung im Asia-Link-Projekt
(pug) Wissenschaftler der Universität Göttingen arbeiten zusammen mit Partnern aus China und Großbritannien an der Entwicklung europäisch-chinesischer Master-Studiengänge mit Doppelabschluss. Auf dem Gebiet der Geistes- und Kulturwissenschaften werden Grundlagen und Lehrmaterialien für ein Master-Programm Interkulturelle Germanistik (Nanjing – Göttingen) und ein Master-Programm Cultural Studies (Nanjing – Edinburgh) vorbereitet. Die Europäische Union fördert das von Göttingen beantragte Vorhaben im Rahmen ihres Asia-Link-Programms mit 807.000 Euro, von denen 605.000 Euro an die Georgia Augusta fließen. Die Federführung für das auf drei Jahre angelegte Projekt liegt bei Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, die die Abteilung Interkulturelle Germanistik leitet und China-Beauftragte der Georg-August-Universität ist.
Wie Prof. Casper-Hehne erläutert, konzentriert sich die Zusammenarbeit mit China bisher vor allem auf die Wirtschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Nach den Worten der Wissenschaftlerin existieren lediglich vier deutsch-chinesische Studiengänge, in denen ein doppelter Abschluss vergeben wird. „Unser Projekt bietet die Möglichkeit, die Kooperation im Bereich der Geistes- und Kulturwissenschaften deutlich zu intensivieren“, betont Prof. Casper-Hehne, die in der Projektleitung von Dr. Irmy Schweiger unterstützt wird. Das Vorhaben „Joint Development of a Core Curriculum with Printed and Multi-Media Teaching and Learning Material for an Innovative European-Chinese MA Double Degree in Intercultural Studies“ war unter weltweit 228 Anträgen zusammen mit 18 weiteren Projekten zur Förderung durch die Europäische Union ausgewählt worden.
Kooperationspartner der Göttinger Projektleitung ist vor allem die Universität Nanjing, mit der bereits langjährige Kontakte bestehen. So betreiben die Hochschulen in Göttingen und Nanjing seit 2001 das Deutsch-Chinesische Institut für Rechtswissenschaft. Im Dezember vergangenen Jahres wurden außerdem an beiden Universitäten Institute für den deutsch-chinesischen Kulturvergleich gegründet, die in der Germanistik eng zusammenarbeiten. Als mittelfristiges Ziel war dabei die Einrichtung eines hochschulübergreifenden Studiengangs Interkulturelle Germanistik mit doppeltem Abschluss festgelegt worden. Weitere Partner im Asia-Link-Projekt sind die Universität Edinburg (Großbritannien) sowie die Universität Anhui und die Beijing Foreign Studies University (China).
Nach Angaben von Dr. Schweiger werden in den ersten beiden Projektjahren das wissenschaftliche Konzept und das Curriculum sowie Lehr- und Lernmaterialien erarbeitet. Im dritten Jahr folgt die Entwicklung multimedialer Selbstlernmaterialien. Schwerpunkte im Studiengang Interkulturelle Germanistik der Universitäten Göttingen und Nanjing bilden die Bereiche Linguistik, Literaturwissenschaft und Kulturstudien. Das auf vier Semester angelegte Master-Programm soll sowohl eine forschungs- als auch eine berufsorientierte Schwerpunktsetzung ermöglichen. In der Forschung wird es unter anderem um Fragen der interkulturellen Kommunikation in Wirtschaft und Wissenschaft sowie um Deutschland- und Chinabilder in der Literatur gehen. Die Berufsorientierung zielt auf die Ausbildung von Kulturmittlern, die im Zuge der wachsenden Zusammenarbeit immer stärker auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.uni-goettingen.de/de/sh/17580.html abrufbar.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne
Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Deutsche Philologie
Abteilung für Interkulturelle Germanistik
Käte-Hamburger-Weg 6, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-7157, Fax (0551) 39-2350
e-mail: h.casper-hehne@phil.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/sh/17580.html