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Press release: Tagung Marketinggeschichte: Vom Praxiswissen zur wissenschaftlichen Theorie

Nr. 47/2006 - 08.02.2006

Historische Fallstudien dokumentieren methodische Weiterentwicklung von Marketingstrategien
(pug) Die Wechselwirkung von Marketingpraxis und Marketingtheorie ist das Thema der Tagung „Grundzüge der Marketinggeschichte – Vom betrieblichen Absatzinstrument zur universellen Sozialtechnik“, die am 16. und 17. Februar 2006 an der Georg-August-Universität Göttingen stattfindet. Anhand ausgewählter historischer Studien soll der Weg des Marketing vom Praxiswissen der Unternehmen zur theoretisch fundierten Wissenschaft nachgezeichnet werden. Ausdifferenzierung und methodische Weiterentwicklung werden ebenso beleuchtet wie das Vordringen von Marketingmethoden in andere Bereiche, insbesondere die Politik. Zu dieser Tagung lädt das Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmut Berghoff in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte ein.
Im Rahmen der Tagung werden empirische Fallstudien vorgestellt, die sich unter anderem mit Marketingstrategien der schweizerischen Schokoladeindustrie und der Vermarktung von Farben im 19. Jahrhundert sowie dem Zigarettenmarketing in den 1920er und 1930er Jahren befassen. Daran anschließend sollen die Geschichte der Käuferforschung und die Entwicklungsphasen der deutschen Marketingtheorie thematisiert werden. Dabei geht es auch um die Frage, wie der Marketinggedanke in die Politik und die Propagandastrategien der Nationalsozialisten Eingang fand und in welcher Weise Marketing-Techniken in den Wahlkämpfen der Bundesrepublik eingesetzt wurden.
„Mit Hilfe von Marketingstrategien werden Angebot und Nachfrage miteinander harmonisiert und synchronisiert. Marketing dient zugleich zur Schaffung und Ausweitung von Märkten und verbindet Produzenten und Konsumenten durch geeignete Verteilungs- und Kommunikationsinstrumente“, erläutert Prof. Berghoff, der das Auftaktreferat halten wird. Traditionell habe sich die Unternehmensgeschichte vorrangig mit Fragen der Produktion befasst. Diese einseitige Schwerpunktbildung sei zwar in den letzten Jahren mit einem wachsenden Interesse an der Geschichte des Konsums abgebaut worden. Arbeiten zur Wissenschafts- und Dogmengeschichte des Marketing seien im deutschsprachigen Raum aber dennoch nach wie vor selten.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Tagung „Grundzüge der Marketinggeschichte – Vom betrieblichen Absatzinstrument zur universellen Sozialtechnik“ findet am 16. und 17. Februar 2006 im Großen Seminarraum (1. Obergeschoss) der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Platz der Göttinger Sieben 1, statt. Eine Anmeldung ist unter Telefon (0551) 39-7238 oder per e-mail roman.rossfeld@wiwi.uni-goettingen.de erforderlich.
Kontaktadresse:
Dr. des. Roman Rossfeld
Georg-August-Universität Göttingen
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-7238, Fax (0551) 39-12433
e-mail: roman.rossfeld@wiwi.uni-goettingen.de
Internet: http://wiwi.uni-goettingen.de/wsg