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Press release: Förderpreise des Stiftungsrates der Georgia Augusta für Universitäts-Angehörige
Nr. 392/2006 - 08.12.2006
Stiftungsratsvorsitzender Dr. Wilhelm Krull überreichte die Urkunden am 7. Dezember
(pug) Der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Kai Ambos und das DFG Forschungszentrum Molekularphysiologie des Gehirns (CMPB) erhalten in diesem Jahr die Förderpreise, die der Stiftungsrat der Georg-August-Universität Stiftung Öffentlichen Rechts in den Kategorien Fundraising sowie Wissenschaft und Öffentlichkeit vergibt. Eine weitere Auszeichnung für herausragende Publikationen von Nachwuchswissenschaftlern erhalten Juniorprofessor Dr. Michael Grimm und Isabel Günther vom Volkswirtschaftlichen Seminar. Sonderpreise gehen an das Frauennetzwerk für Führung und Forschung in der Medizin sowie an Prof. Dr. Gerald Spindler und das Autorenteam einer Veröffentlichung zum Thema Open Access-Publikationen. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Die Urkunden überreichte der Vorsitzende des Stiftungsrates, Dr. Wilhelm Krull, am Donnerstag (7. Dezember 2006) im Rahmen der Göttinger Universitätsrede 2006.
Die Auszeichnung in der Kategorie Fundraising erhält Prof. Ambos für seine erfolgreiche Spendeneinwerbung zum Aufbau einer Spezialbibliothek für ausländisches und internationales Straf- und Strafprozessrecht. Nach seinem Aufruf an Forscherkollegen und Verlage kamen Büchersendungen aus zahlreichen Ländern Lateinamerikas und Europas nach Göttingen. Inzwischen stellen viele Kollegen ihre aktuell publizierten Werke sowie Neuauflagen zur Verfügung. Im Gegenzug erhalten sie strafrechtliche Literatur aus Göttingen. Die Spezialbibliothek an der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen bietet Wissenschaftlern und Studierenden aus dem In- und Ausland einen Bestand von mehr als 5.200 Fachpublikationen.
Das DFG Forschungszentrum Molekularphysiologie des Gehirns wird für seine erfolgreiche Initiative „DenkBar – das Göttinger Neuroforum zum MitDenken, MitReden, MitStreiten“ ausgezeichnet. Das CMPB lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, mit Experten über aktuelle neurowissenschaftliche Themen wie Stammzellen, Schizophrenie und Stress zu diskutieren. Dieser „Dialog auf gleicher Augenhöhe“ sei außerordentlich erfolgreich, was sich an stetig steigenden Teilnehmerzahlen der Veranstaltungsreihe ablesen lasse, heißt es in der Begründung des Stiftungsrates. Die Initiatorin und Organisatorin Dr. Kerstin Mauth hat mit der DenkBar die Idee der so genannten science-cafés in angelsächsichen Ländern aufgegriffen.
Prof. Grimm und Isabel Günther werden für die Veröffentlichung „Measuring pro-poor growth when relative prices shift“ ausgezeichnet. Ihr Beitrag entstand als Teil eines internationalen Forschungsprojektes zu der Frage, wie in Entwicklungsländern ein Wirtschaftswachstum geschaffen werden kann, das Armut nachhaltig reduziert. Am Beispiel von Burkina Faso zeigen die beiden Autoren auf, dass die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln in der „Messung“ von Armut berücksichtigt werden muss, um die Belastung der armen Bevölkerungsschichten realistisch abzubilden. Die Forschungsergebnisse wurden im Journal of Development Economics veröffentlicht.
Für seine Verdienste um die Nachwuchsförderung wird das Frauennetzwerk für Führung und Forschung in der Medizin (medf3) mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Ziel der Netzwerkarbeit am Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen ist es, Führungskompetenzen von Ärztinnen und Wissenschaftlerinnen zu stärken und Karrieremöglichkeiten von Frauen in der Medizin zu verbessern. Beispielhaft für das Angebot sind das Mentoring-Projekt und die Karriere-Sprechstunde. Für den Vorstand von medf3 nahmen Prof. Dr. Margarete Borg-von Zepelin und Juniorprofessorin Dr. Katrin Schäfer den Preis entgegen.
Der zweite Sonderpreis geht an den Rechtswissenschaftler Prof. Spindler als Herausgeber und das Autorenteam der Veröffentlichung „Rechtliche Rahmenbedingungen von Open Access-Publikationen“. Dabei handelt es sich um einen Praxisleitfaden zur Unterstützung von Autoren, die ihre Forschungsergebnisse als frei abrufbare Dokumente im Internet zur Verfügung stellen wollen. Das Buch ist im Universitätsverlag Göttingen erschienen und wurde zudem unter einer Open Access Lizenz veröffentlicht. Seitdem ist es rund 3.000 Mal heruntergeladen worden. Vom Autorenteam haben Sascha Knauf, Margo Bargheer, Reto Mantz, Dr. Birgit Schmidt und Marc Philipp Weber den Preis entgegengenommen.
Die Förderpreise werden auch im kommenden Jahr ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 30. Juni 2007. Informationen können im Internet unter www.uni-goettingen.de/de/sh/15813.html abgerufen werden.