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Press release: Ringvorlesung: Evolution – Zufall und Zwangsläufigkeit der Schöpfung
Nr. 262/2007 - 10.10.2007
Experten verschiedener Disziplinen referieren zur modernen Evolutionsforschung
(pug) Fragen und Probleme der modernen Evolutionsforschung stehen im Mittelpunkt der zentralen Ringvorlesung, zu der die Georg-August-Universität und die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen im Wintersemester 2007/2008 einladen. Die Reihe mit dem Titel „Evolution – Zufall und Zwangsläufigkeit der Schöpfung“ befasst sich aus der Sicht der Naturwissenschaften, aber auch aus geistes- und kulturwissenschaftlicher Perspektive mit zentralen Aspekten der Entwicklungsgeschichte. Sie wird am 16. Oktober 2007 eröffnet: Prof. Dr. Rainer Willmann vom Johann-Friedrich-Blumenbach-Institut für Zoologie und Anthropologie referiert zum Thema „Nicht erst seit Darwin: Eine Ideengeschichte der Evolutionstheorie und ihrer Konsequenzen“. Zu den Referenten gehört auch Prof. Dr. Dr. Karl Kardinal Lehmann. Der Bischof von Mainz und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ist am 13. Dezember zu Gast in Göttingen und spricht über „Schöpfung und Evolution aus theologischer Sicht“. Die Vorträge finden dienstags in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnen um 18.15 Uhr.
„Die großartige Vielfalt der Organismen auf der Erde ist durch eine fast vier Milliarden Jahre zurückreichende, gemeinsame Stammesgeschichte miteinander verbunden. Durch organochemische Prozesse in der praebiotischen Welt entstanden zwei Typen basaler einzelliger Lebewesen, aus denen sich im Laufe der Erdgeschichte viele Milliarden Arten, darunter auch der Mensch, entwickelten“, erläutert Prof. Dr. Norbert Elsner. Nach Angaben des Neurobiologen sind wesentliche Gesetzmäßigkeiten dieser Evolution zwar seit langem bekannt, viele Einzelheiten jedoch noch ungeklärt. „Die moderne molekulare Biologie stellt einen der Schlüssel zum Verständnis der Evolutionsprozesse dar. Ebenso wichtige Erkenntnisse liefern geobiologische Archive. Es wäre aber verfehlt, die Entwicklungsgeschichte allein unter rein naturwissenschaftlichen Aspekten zu sehen. Es wird oft verkannt, dass sich die Evolution nicht nur auf die Optimierung von morphologischen und molekularen Merkmalen beschränkt. Sie schließt auch die Entwicklung sozialer, politischer, kultureller, moralischer und religiöser Strukturen ein.“
Das Programm der Ringvorlesung hat Prof. Elsner zusammen mit Dr. Robbert Gradstein, Professor für Botanik, und dem Geobiologen Prof. Dr. Joachim Reitner initiiert. Die Reihe wird vom Universitätsbund Göttingen unterstützt. Neben Wissenschaftlern der Georgia Augusta werden auch Experten aus Bonn, Frankfurt, Konstanz und München sowie aus Basel (Schweiz), Phoenix/Arizona (USA) und Wien (Österreich) als Referenten in Göttingen erwartet. Informationen im Internet können unter www.uni-goettingen.de/ringvorlesung abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Norbert Elsner, Universität Göttingen, Biologische Fakultät
Johann-Friedrich-Blumenbach-Institut für Zoologie und Anthropologie
Berliner Straße 28, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-5401
e-mail: nelsner@gwdg.de, Internet: www.gwdg.de/~izawww