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Press release: Göttinger Universitätsrede zum Thema „Evolution in der Medizin“
Nr. 265/2008 - 26.11.2008
Referent ist der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Charité – Universitätsmedizin Berlin
(pug) Zu der diesjährigen „Göttinger Universitätsrede – Wissenschaft und Verantwortung“ lädt die Georg-August-Universität am Donnerstag, 4. Dezember 2008, ein. Gastreferent ist der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prof. Dr. Detlev Ganten. Der Wissenschaftler wird zum Thema „Evolution in der Medizin – Institutionen und Ideen“ sprechen. Die Universitätsrede, die Studierende, Lehrende, Mitarbeiter und Alumni über Fakultätsgrenzen hinweg zu einem kritischen Dialog zusammenführen will, wendet sich auch an die interessierte Öffentlichkeit. Sie wird von der Sartorius AG (Göttingen) unterstützt und findet im Zentralen Hörsaalgebäude, Platz der Göttinger Sieben 5, Hörsaal 010, statt. Veranstaltungsbeginn ist um 17.15 Uhr.
Detlev Ganten (Jahrgang 1941) war 1991 aus Heidelberg als Gründungsdirektor an das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch berufen worden. Von 1993 an war er außerdem Inhaber eines Lehrstuhls für Klinische Pharmakologie am Universitätsklinikum Benjamin Franklin in Steglitz. Der Wissenschaftler engagierte sich als Vorsitzender der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (1997 bis 2001) und gehörte dem Nationalen Ethikrat (2001 bis 2007) an. Im Jahr 2004 übernahm Prof. Ganten das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Charité – Universitätsmedizin Berlin, das er bis vor kurzem inne hatte. Aktuell ist er Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Charité. Prof. Dr. Cornelius Frömmel, Sprecher des Vorstands der Universitätsmedizin Göttingen, wird den Redner vorstellen. Im Rahmen der Göttinger Universitätsrede wird die Georgia Augusta eine Ehrenmitgliedschaft vergeben; darüber hinaus werden die Preise des Stiftungsrates der Georg-August-Universität verliehen.
Der Titel der Veranstaltungsreihe „Wissenschaft und Verantwortung“ verweist auf den unauflösbaren Zusammenhang von Wissen und Gewissen, der in der Geschichte der Georg-August-Universität in besonderer Weise verankert ist. Die „Göttinger Sieben“ sind international zum Symbol geworden für das Aufbegehren des Gewissens gegen politische Macht. Sieben Professoren der Georgia Augusta opponierten im Jahr 1837 mit einem Protestschreiben gegen die Aufhebung des hannoverschen Staatsgrundgesetzes und warfen dem damaligen König von Hannover Ernst August den Bruch geltenden Rechts vor. Mit der „Göttinger Erklärung“ knüpften im Jahr 1957 Otto Hahn, Carl Friedrich von Weizsäcker und Werner Heisenberg mit 15 anderen renommierten Wissenschaftlern an dieses Beispiel für die Übernahme gesellschaftspolitischer Verantwortung an, indem sie sich von Göttingen aus entschieden gegen jede deutsche Beteiligung an Bau und Nutzung von Atomwaffen aussprachen.