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Press release: International und interdisziplinär: Sozialwissenschaftliche Forschung am ZENS: Zentrum für Europa- und Nordamerika-Studien feiert zehnjähriges Jubiläum
Nr. 3/2001 - 05.01.2001
Vor zehn Jahren wurde das Zentrum für Europa- und Nordamerikastudien als erstes Zentrum der Sozialwissenschaftlichen Fakultät gegründet. Noch bevor sich interdisziplinäre Arbeitsweisen auch in anderen Fakultäten durchsetzten, verband das ZENS als erste Einrichtung dieser Art an der Universität Göttingen die Fächer Politikwissenschaften, Soziologie und Sozialpolitik. Die Gründung des ZENS wurde von dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Peter Lösche und dem Soziologen Prof. Dr. Horst Kern, dem jetzigen Präsidenten der Georgia August, initiiert und konnte im Zuge der Bleibeverhandlungen beider Professoren realisiert werden. Gegenwärtig wird das ZENS von Prof. Dr. Ilona Ostner, Institut für Sozialpolitik, als geschäftsführende Direktorin geleitet.
Am 12. Januar 2001 feiert das ZENS das zehnjährige Jubiläum mit einem Empfang, zu dem u.a. der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Thomas Oppermann erwartet wird. Um 16.00 Uhr schließt sich ein Vortrag an: Stephen M. McCain, Direktor der Johns Hopkins University European Office (Berlin), wirft unter dem Titel: "Higher Education Reform: Some Pivotal Issues" einen vergleichenden Blick auf die Universitätssysteme der USA und Deutschlands. Ort der Veranstaltung: Mensa am Turm, Goßlerstraße. Zu diesem Vortrag mit anschließender Diskussion ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen.
Die besondere Orientierung des ZENS, die in der Verknüpfung von Europa- und Nordamerika-Studien in vergleichender Perspektive und interdisziplinärer Herangehensweise liegt, ist auch heute noch bundesweit einmalig. Forschung und Nachwuchsförderung sind neben den eng mit der Forschung verknüpften Lehrangeboten Schwerpunkte der Arbeit. Zur Zeit gibt es zwei große
Forschungsvorhaben: "Politik als Beruf: Die politische Klasse und die Modernisierung demokratischer Institutionen" ist eine durch die VW-Stiftung geförderte Nachwuchsgruppe, in der aktuell sechs WissenschaftlerInnen über politische Karrieremuster in westeuropäischen Gesellschaften und den USA arbeiten. Das zweite Projekt beschäftigt sich mit Migration und Interkulturalität unter dem Titel "Das `Fremde` und das `Eigene`: Interkulturelle Konflikte in Spanien, Großbritannien und Deutschland". Die Gesamtleitung dieses länderübergreifenden Projekts liegt beim Göttinger ZENS. Es wird durch die VW-Stiftung und die britische Anglo-German Foundation gefördert.
Im Herbst 1997 wurde das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft getragene Graduiertenkolleg "Zukunft des Europäischen Sozialmodells" in die Arbeit des Zentrums integriert. Es ist eines von nur zehn Kollegs, die bundesweit in den Sozialwissenschaften von der DFG gefördert werden. Auch das Kolleg arbeitet interdisziplinär und verknüpft die Sozialwissenschaften mit der Volkswirtschaftslehre, dem Arbeitsrecht sowie der Mittleren und Neueren Geschichte. Zur Zeit arbeiten im Rahmen des Kollegs 26 StipendiatInnen (plus 4 assoziierteForscherInnen) an ihren Promotions- und Habilitationsprojekten. Die ersten Mitglieder schließen im laufenden Wintersemester ihre Arbeiten ab.
Forschungsnähe bestimmt auch die Lehre. Hier bekommen die Studierenden nicht nur einen guten Einblick in den aktuellen Forschungsstand der beteiligten Disziplinen, sondern auch in die Forschungspraxis. Des weiteren bemüht sich das ZENS um die Internationalisierung von Studium und Lehre und hat seit Jahren die Organisation des Austauschprogramms SOKRATES/ERASMUS für die Sozialwissenschaften inne. Ebenfalls durch die Initiative und aktive Gestaltung des ZENS konnte der neue internationale Studiengang EUROCULTURE für Göttingen realisiert werden. Fortgeschrittene Studierende der Fächer Politikwissenschaften, deutsche Philologie, Jura, Geschichte und Theologie können seit dem Wintersemester 98/99 einen Master of Arts in Euroculture im Verbund mit Universitäten in sieben europäischen Ländern erwerben.
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Weitere Informationen:
ZENS Zentrum für Europa- und Nordamerika-Studien
Humboldtallee 3
37073 Göttingen
Tel: 0551/ 39-9775
email: ubirsl@uni-goettingen.de