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Press release: Von historischen Rollengedichten bis zu neonazistischen Songtexten

Nr. 34/2009 - 03.03.2009

Tagung zu dem weitgehend vernachlässigten Forschungsfeld der „Geschichtslyrik“

(pug) Mit dem bislang wenig beachteten Genre der Geschichtslyrik befasst sich eine Tagung, zu der das Göttinger Seminar für Deutsche Philologie einlädt. Dabei wird es um die historischen und systematischen Perspektiven eines weitgehend vernachlässigten Forschungsfeldes gehen. Die von der Fritz Thyssen Stiftung geförderte Veranstaltung unter der Leitung von Prof. Dr. Heinrich Detering findet vom 6. bis 8. März 2009 an der Georg-August-Universität statt. Erwartet werden dazu rund 20 Referentinnen und Referenten aus den Bereichen Germanistik, Anglistik/Amerikanistik, Kulturgeschichte sowie Geschichtswissenschaft.

„In der kulturwissenschaftlichen Forschung hat die Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Geschichte, etwa als Medium der Erinnerungskultur, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Anders als bei Geschichtsdramen oder dem historische Roman handelt es sich bei der Geschichtslyrik jedoch um eine kaum erforschte Gattung“, erläutert Prof. Detering, der die Tagung zusammen mit Peer Trilcke initiiert hat. In diesem Zusammenhang werden die Teilnehmer der Veranstaltung der Frage nachgehen, welche gattungsspezifischen Formen der historischen Sinnbildung sich innerhalb der Lyrik ausgeprägt haben.

Wie positioniert sich die Geschichtslyrik zu anderen Geschichtsmedien, etwa dem TV-Histotainment? Welche soziokulturellen Funktionen übernimmt sie bei politischen Kundgebungen, in Gedenkritualen oder im Schulunterricht? Das Spektrum der Vortragsthemen reicht dabei von geschichtlichen Rollengedichten über Fontanes „Preußen-Lieder“ und Brechts frühe Lyrik bis zu Phänotypen und Funktionen von Geschichte in neonazistischen Songtexten. Ziel der Tagung ist es, die Grundlagen der Geschichtslyrik als Forschungsfeld zu erschließen. Informationen können im Internet unter www.geschichtslyrik.de abgerufen werden.

Hinweis an die Redaktionen:
Die Tagung „Geschichtslyrik. Historische und systematische Perspektiven eines Genres“ findet vom 6. bis 8. März 2009 in der Historischen Sternwarte, Geismar Landstraße 11, statt.

Kontaktadresse:
Peer Trilcke
Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Deutsche Philologie
Telefon (0551) 39-7539
e-mail: trilcke@phil.uni-goettingen.de