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Press release: Humboldt-Preisträger Prof. Dr. Thomas Blom Hansen forscht künftig in Stanford
Nr. 104/2010 - 11.05.2010
Göttinger Zentrum für Moderne Indienwissenschaften: Eröffnung und Studienbeginn im Herbst
(pug) Der Anthropologe und renommierte Indienexperte Prof. Dr. Thomas Blom Hansen hat einen Ruf an die Universität Stanford in den USA angenommen. Prof. Blom Hansen, der derzeit noch an der Universität Amsterdam lehrt, war im vergangenen Jahr auf Vorschlag der Universität Göttingen mit einer Alexander von Humboldt-Professur ausgezeichnet worden. In Göttingen sollte er auf die Professur für Gesellschaft und Kultur im Modernen Indien am neuen Zentrum für Moderne Indienwissenschaften (CeMIS) berufen werden. Das Konzept und die Umsetzung des CeMIS seien wegweisend in Europa, teilte er der Universität Göttingen mit. Trotz des herausragenden Angebots in Göttingen habe er sich dennoch für einen Wechsel an die Universität Stanford entschieden, da er so im anglo-amerikanischen Raum forschen könne, der für ihn als Anthropologen das Zentrum seines Fachgebiets bilde. Äußerst attraktive berufliche Bedingungen an der kalifornischen Elite-Universität sowie private Gründe hätten seine Entscheidung zusätzlich beeinflusst. Die beiden Angebote seien ansonsten durchaus vergleichbar gewesen. Da die Alexander von Humboldt-Professur personengebunden vergeben wird, schreibt die Universität Göttingen nun eine Vertretungsprofessur für ein Jahr aus.
Der Aufbau des Göttinger CeMIS befindet sich unterdessen weiterhin auf einem guten Weg. Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Ashok Rai vom Williams College in den USA hat von der Universität Göttingen einen Ruf auf die Professur für Entwicklungsökonomie erhalten. Zwei weitere Professuren für Indische Religionen sowie für Staat und Demokratie im modernen Indien wurden in den vergangenen Monaten ausgeschrieben. Zum Wintersemester 2010/2011 startet am CeMIS ein neu konzipiertes Lehrprogramm mit dem Bachelor-Studiengang Interdisziplinäre Indienstudien und dem englischsprachigen Master-Studiengang Modern Indian Studies. Beide Studiengänge bestehen aus interdisziplinären Veranstaltungen, die das CeMIS, internationale Gastdozenten und Lehrende der Philosophischen, der Sozialwissenschaftlichen und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät anbieten. Studierenden des Bachelor-Studiengangs wird empfohlen, ein Semester in Indien zu studieren, während im Master-Studiengang ein Aufenthalt an einer indischen Universität fester Bestandteil des Studienprogramms ist.
Das CeMIS und die Universität Göttingen haben zu diesem Zweck neue Kooperationsvereinbarungen mit der renommierten School of Social Sciences an der Jawaharlal Nehru University in Neu-Delhi und der University of Delhi geschlossen, zu der auch die Delhi School of Economics gehört. Diese Kooperationen ergänzen die bereits bestehenden engen Verbindungen zur Göttinger Partneruniversität in Pune. Dort hatte die Universität Göttingen im Herbst 2008 als erste ausländische Hochschule eine Repräsentanz auf dem Campus eröffnet. Die offizielle Einweihung des CeMIS ist für November dieses Jahres geplant.