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Press release: Teamteaching-Projekt: Richtig Lehren lernen in der Praxis

Nr. 138/2010 - 22.06.2010

Göttinger Studierende unterrichten Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums in Chemie

(pug) „Es war richtig interessant zu sehen, wie so eine Unterrichtsstunde entsteht und zu wissen, dass ich daran mitgearbeitet habe“, fasst Katja Riehm ihre Erfahrungen mit dem Teamteaching-Projekt zusammen. Die junge Frau studiert an der Universität Göttingen Chemie und Biologie im Master of Education und hat als erste Teilnehmerin das Projekt zwischen der Fakultät für Chemie und dem Göttinger Otto-Hahn-Gymnasium erfolgreich abgeschlossen. Ziel der Kooperation: Anstelle des sonst üblichen Blockpraktikums begleiten die Studierenden den Unterricht einiger Schulklassen über mehrere Monate. Das Teamteaching-Programm umfasst rund 25 Einzelstunden, an denen die Studierenden sich aktiv beteiligen. Dazu kommen die Planung der Unterrichtsstunden und die Vorbereitung von Experimenten.

„Bei den Studierenden besteht ein großer Bedarf, das Blockpraktikum durch studienbegleitende Angebote zu ersetzen“, erläutert Dr. Regine Herbst-Irmer von der Fakultät für Chemie. Sie hat das Teamteaching-Projekt angestoßen und betreut die Teilnehmer. Das Programm ermöglicht es den Studierenden, die Klasse über einen längeren Zeitraum kennen zu lernen und selbst zu betreuen. Zudem ist der Anteil praktischer Arbeit höher. Ein Vorteil, findet auch Student Christian Weißbrod, der gerade mitten in der Projektarbeit ist. „Der Anteil an selbst gestalteten Unterrichtsstunden ist beim Teamteaching deutlich höher als bei einem Blockpraktikum“, erklärt Weißbrod. „Außerdem wurde ich auch in die Korrektur einer Klassenarbeit mit einbezogen, das war eine tolle Möglichkeit zum Üben.“ Die Studierenden haben bei ihren Unterrichtsstunden natürlich tatkräftige Unterstützung. Erfahrende Chemielehrer des Otto-Hahn-Gymnasiums beraten die angehenden Lehrkräfte und begleiten die Teilnehmer in allen Projektphasen. Auch sie profitieren von der Zusammenarbeit. „Wir reflektieren unseren Unterricht automatisch viel intensiver“, berichtet Chemielehrer Dr. Erhard Irmer. „Außerdem ist es gerade in Experimentierphasen gut, die Aufsicht auf zwei Personen aufzuteilen und so allen Schülern mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Nur auf diese Weise haben wir eine Chance, innere Differenzierung im Unterricht zu realisieren.“

Das Göttinger Otto-Hahn-Gymnasium ist seit 2008 eine der drei Partnerschulen der Fakultät für Chemie an der Georg-August-Universität. Durch gemeinsame Aktivitäten bekommen Studierende mit dem Berufsziel Lehrer die Chance, bereits während des Studiums erste Berufserfahrungen zu sammeln. Neben dem nun gestarteten Teamteaching-Projekt ist bereits seit längerem die Chemie-AG für Schüler der fünften und sechsten Klassen erfolgreich, die von Studierenden der Chemie unter Anleitung erfahrener Lehrer geplant und betreut wird.


Kontaktadresse:
Dr. Regine Herbst-Irmer
Georg-August-Universität Göttingen – Fakultät für Chemie
Tammanstraße 4, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-3007, Fax (0551) 39- 22582
E-Mail: rherbst@shelx.uni-ac.gwdg.de
Internet: www.chemie.uni-goettingen.de