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Press release: Neue Studiengänge im Senat verabschiedet

Nr. 178/2001 - 13.07.2001

Weitere Beschlüsse: Sonderforschungsbereich und Graduiertenkolleg verlängert sowie neues Graduiertenkolleg eingerichtet

(pug) Das Studienangebot der Georg-August-Universität wird immer breiter und spannender. Sogar Kriminalwissenschaften sollen qualifizierte Interessierte bald studieren können. Diesen und noch drei weitere neue Studiengänge hat der Senat am 11. Juli auf einer Sitzung verabschiedet. Außerdem sollen ein Sonderforschungsbereich und ein Graduiertenkolleg weitergefördert sowie ein Graduiertenkolleg neu eingerichtet werden. Definitiv treten die Beschlüsse aber erst in Kraft, wenn das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) die Senatsbeschlüsse bestätigt hat.
Studierende, die ein überdurchschnittliches Erstes Juristische Staatsexamen in der Tasche haben oder einen ebenfalls überdurchschnittlich guten Abschluss in den Fächern Humanmedizin, Psychologie, Sozialwissenschaften und vergleichbarer Fächer im Bereich der Human- und Sozialwissenschaften vorweisen, können einen Magisterabschluss in Kriminalwissenschaften (M.L.C.) machen. Die Prüfungs- und die Zulassungsordnung für den neuen Studiengang hat der Senat nun genehmigt. Der Zusatzstudiengang zielt auf eine Spezialisierung, die in der Berufspraxis bereits zum Ausdruck kommt, z. B. mit dem Fachanwalt für Strafrecht und in den klassischen Bereichen der Polizei und Strafjustiz. Darüber hinaus ist auch an Tätigkeiten bei Institutionen der Jugendhilfe oder Sozialhilfe im weiteren Sinne zu denken. Das Studium ist unter Einbeziehung der Human- und Sozialwissenschaften interdisziplinär ausgerichtet. Die Regelstudienzeit beträgt zwei Semester.
Genehmigt hat der Senat auch den Studiengang „Bachelor of Science in Accounting“ der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Angelsächsisch geprägte internationale Rechnungsstandards – konkret die International Accounting Standards (IAS) und die
amerikanischen Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP)- bestimmen zunehmend die Rechnungslegung in Deutschland und in der EU. Der deutsche Gesetzgeber lässt bereits heute unter bestimmten Voraussetzungen die Anwendung dieser Normen anstelle des deutschen Bilanzrechts zu. Von dieser Möglichkeit machen Unternehmen in erheblichem Umfang Gebrauch, und zwar mit steigender Tendenz.
Anders als in Deutschland gibt es in der gesamten angelsächsischen Welt einen speziellen Beruf des Accountants sowie weit verbreitete universitäre Accounting (bzw. Accountancy-) Studiengänge. Das Angebot eines den internationalen Anforderungen gerecht werdenden speziellen Accounting Studienganges stärkt die Wettbewerbssituation der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät sieht in einer ersten Stufe einen sechssemestrigen Bachelor-Studiengang „Accounting“ vor, der in einer zweiten Stufe um einen viersemestrigen Master-Studiengang ergänzt werden soll. Inhaltlich bestimmt ist das Accounting-Studium neben allgemeinen wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen (einschließlich EDV) und Fremdsprachen durch die Kernbereiche Rechnungslegung, Prüfungswesen, Steuern, Finanzmanagement, Kostenrechnung und Controlling sowie durch Wirtschaftsrecht. Wenn das MWK zustimmt, soll der Bachelor-Studiengang „Accounting“ zum Wintersemester 2001/2001 aufgenommen werden.
Verabschiedet hat der Senat außerdem den neuen internationalen Promotionsstudiengang „Wood Modification Technologies“, ein postgradualer Studium mit deutlicher internationaler Ausrichtung in einem immer wichtiger werdenden Bereich der Holzforschung. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf einer gezielten Steuerung der Holzeigenschaften durch chemische, chemo-enzymatische und gentechnische Veränderung der Holzzellwände und -fasern. Das Studium dauert sechs Semester und schließt mit dem akademischen Grad des Doctor of Philosophy (Ph.D.) ab. Zulassungen sollen zu Winter- und Sommersemestern möglich sein. Je Semester sollen bis zu 10 DoktorandInnen zum Promotionsstudium zugelassen werden. Beim Auswahlverfahren müssen sich die Bewerber einer Prüfung unterziehen. Die postgradualen Studierenden sollen zur Hälfte aus dem Ausland kommen. Unterrichtssprache ist Englisch.
Einen neuen Einstieg zum Lehrerberuf soll der neue Masterstudiengang „Schulpädagogik und Didaktik“ der Sozialwissenschaftlichen, der Philosophischen und Biologischen Fakultät ermöglichen. Die Studiendauer des Aufbaustudiums beträgt zwei Semester. Studienbeginn ist der 1. September 2001. Interessierte können sich bis zum 15. August 2001, ab nächstem Jahr bis zum 1. Juli bewerben - unter der Voraussetzung, dass das MWK den Studiengang genehmigt. Zulassungsvoraussetzungen für den Masterstudiengang ist ein Bachelor-, Magister-, Diplom- oder ein äquivalenter Studienabschluss, dessen fachwissenschaftliche Inhalte die Grundlage zur Lehre in gymnasialen Fächern bilden. Der Studienabschluss ist dem Abschluss „Erstes Staatsexamen“ gleichgestellt. Der Intensivstudiengang, für den die
Semesterstrukturen aufgehoben sind, ist modularisiert und mit einem Leistungspunktesystem sowie mit studienbegleitenden Prüfungen versehen. Im Rahmen dieses zunächst auf drei Jahre befristeten Intensivstudiengangs werden Module eines postgradualen Masterstudiengangs modellhaft entwickelt, erprobt und evaluiert.
Der Senat hat darüber hinaus der Errichtung eines Zentrums für Komparatistik zugestimmt. Es dient dem Ziel, der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft ein Forum an der Georgia Augusta zu schaffen. Das Zentrum für Komparatistik soll die fächerübergreifende Organisation und Koordination der Lehre für den Magisterstudiengang Komparatistik übernehmen. Außerdem soll das Zentrum für Komparatistik Ringvorlesungen, Symposien, Kolloquien, Gastvorträge und Workshops mit komparatistisch-interdisziplinären Themenstellungen organisieren. Zum Aufgabengebiet des Zentrums gehört auch die Einwerbung und gemeinsame Betreuung von Drittmittelprojekten wie Graduiertenkollegs, Graduate Schools und Sonderforschungsbereichen.
Positiv beschieden wurde auch der Antrag auf Weiterförderung des Sonderforschungsbereiches 357 „Molekulare Mechanismen unimolekularer Prozesse“ sowie des Graduiertenkollegs 521 „ Protein-Protein-Interaktionen beim intrazellulären Transport von Makromolekülen“. Eingerichtet werden soll ein Graduiertenkolleg mit dem Thema „Metabolische und strukturelle Differenzierung von Mikroorganismen“.

Weitere Informationen:
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http://www.uni-goettingen.de