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Press release: DFG fördert zwei neue Graduiertenkollegs an der Universität Göttingen und UMG

Nr. 215/2012 - 12.11.2012

Literatur im Zeitalter der Digitalisierung – Molekulare Mechanismen der Herzschwäche

(pug/umg) Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ab dem 1. Oktober 2013 zwei neue Graduiertenkollegs an der Universität und der Universitätsmedizin Göttingen. Die Wissenschaftler des Graduiertenkollegs 1787 „Literatur und Literaturvermittlung im Zeitalter der Digitalisierung“ beschäftigen sich mit den Auswirkungen der „digitalen Revolution“ auf den Literaturbetrieb der vergangenen 30 Jahre. Die DFG unterstützt das Kolleg zunächst viereinhalb Jahre lang mit einem Betrag zwischen 2 und 2,5 Millionen Euro. Beim Graduiertenkolleg 1816 „Phosphorylation- and redox-mediated signalling mechanisms in the failing heart“ handelt es sich um ein gemeinsames Kolleg der Universitätsmedizin Göttingen mit dem King’s College London. Die Wissenschaftler des internationalen Graduiertenkollegs untersuchen, welche Bedeutung Veränderungen an Proteinen für die Entstehung und Behandlung einer Herzinsuffizienz haben. Die DFG unterstützt das Kolleg zunächst viereinhalb Jahre lang mit einem Betrag um 4,5 Millionen Euro. Die genauen Summen für beide Kollegs werden noch bekannt gegeben.

Am Graduiertenkolleg „Literatur und Literaturvermittlung im Zeitalter der Digitalisierung“ sind 15 Promovierende aus den Fächern Anglistik, Amerikanistik, Deutsche Philologie, Komparatistik, Skandinavistik und Romanistik beteiligt. Sie werden die Einflüsse neuer Medien und digitaler Kommunikationswege auf Literatur und Literaturvermittlung untersuchen. Ihre Dissertationen beschäftigen sich mit thematischen, ästhetischen und ökonomischen Auswirkungen der „digitalen Revolution“ auf die Texte, Akteure und Institutionen des Literaturbetriebs von den 1980er Jahren bis heute. Gleichzeitig hat die Ausbildung am Kolleg einen starken Praxisbezug: Die Wissenschaftler arbeiten mit Verlagen wie Hanser, dtv, Rowohlt, Fischer, Suhrkamp oder Wallstein sowie Einrichtungen des Literaturbetriebs wie der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg und dem Literarischen Zentrum Göttingen zusammen. Die Promovierenden werden im Rahmen ihrer Dissertation ein halbjähriges Praktikum bei einem dieser Partner absolvieren.

Angesiedelt ist das Kolleg am Seminar für Deutsche Philologie. „Die Universität Göttingen geht mit diesem Kolleg neue Wege in der geisteswissenschaftlichen Graduiertenausbildung“, so die Sprecherinnen des Kollegs, Prof. Dr. Claudia Stockinger und Prof. Dr. Simone Winko. „Zum einen bringt der Praxisbezug wissenschaftlichen Gewinn, weil die geplanten Forschungsprojekte auf Daten, Archivmaterial und Erfahrungen angewiesen sind, die nur in den Institutionen selbst gesammelt werden können. Zum anderen nehmen wir auf diese Weise die zukünftigen Karrieren unserer Mitglieder schon während der Promotionsphase systematisch in den Blick.“

Am internationalen Graduiertenkolleg „Phosphorylation- and redox-mediated signalling mechanisms in the failing heart“ arbeiten Promovierende aus der ganzen Welt in Herzforschungslaboren in Göttingen und London zusammen. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung einer Herzinsuffizienz bereits in einem sehr frühen Stadium erkennen zu können. Dafür untersuchen sie sogenannte „posttranslationale“ Veränderungen von Proteinen im Herzen. Bekannt ist: Durch die chemische Veränderung der Proteine verändert sich deren Funktion. Sie könnte zu den typischen Symptomen der Herzschwäche wie Pumpschwäche und Rhythmusstörungen (Arrhythmien) führen. Herzinsuffizienz oder „Herzschwäche“ ist eine der häufigsten Erkrankungen in Europa. Ziel der Forschung ist es daher, Grundlagen für neue Behandlungsverfahren der Herzinsuffizienz zu schaffen.

Durch die Kooperation in Forschung und Ausbildung mit dem BHF Centre of Research Excellence am Kings College in London werden wissenschaftliche Synergien und Kompetenzen gebündelt. Die Arbeit erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislaufforschung und dem Sonderforschungsbereich „Modulatorische Einheiten bei Herzinsuffizienz“ an der Universitätsmedizin Göttingen. „Durch die globale Rekrutierung wollen wir exzellente internationale Nachwuchswissenschaftler auch langfristig an die Herzzentren in Göttingen und London binden“, so die Sprecher des Graduiertenkollegs, Prof. Dr. Dörthe M. Katschinski und Prof. Dr. Ali El-Armouche.

Kontaktadressen:
Prof. Dr. Claudia Stockinger und Prof. Dr. Simone Winko
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät – Seminar für Deutsche Philologie
Käte-Hamburger-Weg 3, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-22148 und (0551) 39-7518
E-Mail: claudia.stockinger@phil.uni-goettingen.de und simone.winko@phil.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/10049.html

Prof. Dr. Dörthe M. Katschinski
Universitätsmedizin Göttingen
Abteilung Herz- und Kreislaufphysiologie
Humboldtallee 23, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-5896
E-Mail: doerthe.katschinski@med.uni-goettingen.de
Internet: www.herzzentrum-goettingen.de/de/content/forschung/138.html