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Press release: Sind die Menschenrechte westlich?
Nr. 212/2014 - 17.09.2014
Programmänderung: Prof. Dr. Hans Joas hält öffentlichen Abschlussvortrag auf dem Historikertag
(pug) Der renommierte Soziologe und Sozialphilosoph Prof. Dr. Hans Joas übernimmt kurzfristig den öffentlichen Abschlussvortrag auf dem 50. Deutschen Historikertag in der kommenden Woche an der Universität Göttingen. Er stellt darin die Frage „Sind die Menschenrechte westlich?“. Verteidiger und Gegner der Menschenrechte argumentieren häufig, dass diese nur aus einem bestimmten kulturellen Hintergrund – dem des „Westens“ – heraus verständlich seien. Diese Auffassung stößt bereits an ihre Grenzen, wenn die Entstehungsgeschichte der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 ernst genommen wird. Auch gibt es gewiss in nicht-westlichen religiösen Traditionen ein Ethos, an das die Menschenrechte anknüpfen können. Doch wenn die Menschenrechte nicht „nur westlich“ sind, wie steht es dann mit ihrer Bedeutung im Westen überhaupt?
Prof. Joas setzt mit diesem Vortrag seine Überlegungen aus dem Jahr 2011 („Die Sakralität der Person – eine neue Genealogie der Menschenrechte“, Suhrkamp Verlag) fort und zeigt anhand der Rechtfertigung und der Kritik von Sklaverei und Folter im Westen, wie fragil der Fortschritt einer Sakralisierung der Person ist. Er warnt vor jedem kulturellen Triumphalismus im Westen, der sich auf die erreichten Fortschritte beruft.
Der Abschlussvortrag des 50. Deutschen Historikertages beginnt am Freitag, 26. September 2014, um 18.30 Uhr in der Aula am Wilhelmsplatz. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das gesamte Programm des Historikertages ist im Internet unter www.historikertag.de zu finden.
Kontaktadressen:
Benjamin Bühring
Georg-August-Universität Göttingen
50. Deutscher Historikertag Göttingen 2014 – Geschäftsführer
Telefon (0551) 39-21283
E-Mail: historikertag@uni-goettingen.de
Dr. Nora Hilgert
Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V.
c/o Goethe-Universität Frankfurt am Main
Telefon (069) 798-32571
E-Mail: geschaeftsstelle@historikerverband.de