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Press release: Wie viel Exotik vertragen deutsche Leser?

Nr. 31/2015 - 04.02.2015

Lesung mit dem chinesischen Autor Wang Gang und Übersetzer Ulrich Kautz am 6. Februar 2015

(pug) Wie viel Freiheit hat ein Übersetzer? Welche Entscheidungen trifft er? Und was mutet er den Lesern an Fremdheit zu? Wenn wir die deutsche Übersetzung eines chinesischen Werkes lesen, wie viel steckt darin vom Autor, und wie viel vom Übersetzer? Diese und ähnliche Fragen stehen im Mittelpunkt einer Lesung des chinesischen Autors Wang Gang und seines Übersetzers Ulrich Kautz am Freitag, 6. Februar 2015. Wang Gang liest aus seinem Roman „Yinggelishi“, der von Ulrich Kautz unter dem Titel „Der Englischlehrer“ ins Deutsche übersetzt wurde und 2014 im Ostasien Verlag erschienen ist. Die Veranstaltung in der Reihe „Lesergespräche Interkultureller Germanistik“ beginnt um 19 Uhr im Goethe-Institut, Merkelstraße 4.

Wang Gangs Roman verarbeitet Ereignisse der chinesischen Kulturrevolution. Für den jugendlichen Ich-Erzähler Liu Ai verkörpert Wang Yajun, ein eleganter junger Mann aus der Weltstadt Shanghai, der neu an seiner Schule auftaucht, einen Gentleman: Er erschließt dem aufgeweckten Jungen eine bislang unbekannte Welt der verfeinerten Kultur und der freien Gedanken und wird für ihn zum Symbol all dessen, was er sich für sich selbst erträumt. Dem Autor gelingt mit dem aus der Perspektive eines pubertierenden Jungen geschriebenen Roman, dessen Handlung in Urumqi, der Hauptstadt der Region Xinjiang, angesiedelt ist, ein versöhnlich-humorvoller Rückblick auf seine eigene Kindheit und Jugend in den Jahren der Kulturrevolution.

Wang Gang, Jahrgang 1960, wuchs in Xinjiang auf, der autonomen Region der Uiguren in Nordwestchina. Nach dem Studium betätigte er sich unter anderem als Filmproduzent und Geschäftsmann, ehe er Berufsschriftsteller und Drehbuchautor wurde. Heute lebt er abwechselnd in Beijing und Xinjiang. Das Lesergespräch wird organisiert von der Abteilung Interkulturelle Germanistik der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Konfuzius-Institut Bremen und dem Akademischen Konfuzius-Institut Göttingen.

Hinweis an die Redaktionen:
Journalisten sind zur Veranstaltung herzlich eingeladen.

Kontaktadresse:
Barbara Dengel
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Seminar für Deutsche Philologie
Abteilung Interkulturelle Germanistik
Käte-Hamburger-Weg 6, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-10218
E-Mail: barbara.dengel@phil.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/17580.html