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Press release: Uni Göttingen auf der Hannovermesse: Mikroflüssigkeiten und Gammakamera
Nr. 73/2003 - 02.04.2003
Göttinger Physikalische Chemie und Nuklearmedizin zeigen zwei Verfahren für die Praxis
(pug) Mit einer Apparatur zur Erzeugung von Mikroflüssigkeiten unter Vakuumbedingungen, die unter anderem zur Herstellung von Computerchips mit höherer Präzision dienen kann, und einer Vorrichtung aus der Nuklearmedizin, die eine verzerrungsfreie Abbildung mit einer Gammakamera ermöglicht, ist die Georg-August-Universität Göttingen auf der Hannovermesse 2003 vertreten. Das Institut für Physikalische Chemie stellt einen Hochvakuumapparat vor, bei dem ein mikrofeiner Flüssigkeitsstrahl unterschiedlich starken Laserstrahlimpulsen ausgesetzt wird. Anwendungsmöglichkeiten dieser innovativen Technik liegen in der pharmazeutischen Forschung, in der lithographischen Materialbearbeitung sowie in der Röntgenmikroskopie. Die Forschungsgruppe Medizinische Physik im Zentrum Radiologie des Bereichs Humanmedizin präsentiert eine Entwicklung, die die seit 40 Jahren in der nuklearmedizinischen Diagnostik eingesetzte Gammakamera so verbessert, dass jetzt verzerrungsfreie Abbildungen erzielt werden. Beide Exponate sind vom 7. bis 12. April 2003 auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Niedersachsen (Halle 18, 1. Obergeschoss, Stand O03/012) ausgestellt, der unter dem Motto „Innovationsland Niedersachsen“ steht.
„Die Erzeugung eines Flüssigkeitsstrahls unter Vakuumbedingungen ist eine anspruchsvolle und noch wenig verbreitete Technik, die jedoch der Schlüssel zu einer Reihe neuartiger Anwendungen ist“, erläutert Dr. Jens Assmann vom Institut für Physikalische Chemie die in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jürgen Troe gemeinsam mit Wissenschaftlern der Max-Planck-Institute für Strömungsforschung und biophysikalische Chemie entwickelte Apparatur. Je nachdem, ob der Flüssigkeitsstrahl schonend mit infrarotem Laserlicht bestrahlt oder extrem hohen Laserintensitäten ausgesetzt wird und so genannte Plasmazustände der Atome erreicht werden, variieren die Anwendungsmöglichkeiten des Moduls, die unter anderem in der Pharmaforschung oder Chipherstellung liegen.
Bereits seit 40 Jahren werden mit der Gammakamera in der Nuklearmedizin Funktionsuntersuchungen der Nieren durchgeführt oder Durchblutungsleistungen im Herzen oder im Gehirn abgebildet. Dabei wird dem Patienten ein Radiopharmakon verabreicht, das Gammaquanten aussendet, die mit einem Detektorkristall in der Gammakamera reagieren. „Jedes einzelne Quant, das mit dem Kristall wechselwirkt, löst eine Schar von Lichtblitzen (Szintillationen) aus, die von einer Gruppe von Sekundärelektronenvervielfachern (SEV) derart gesehen werden, dass eine Ortung möglich ist“, erläutert Prof. Dr. Heribert Luig das Verfahren, das mit der herkömmlichen Technik verzerrte Bilder produziert. Mit einer Ist-zu-Soll-Messung gelingt es den Wissenschaftlern mit dem neuen, auf der Messe vorgestellten Verfahren, die Bildpunkte aus der Gammakamera rechnerisch so zu verschieben, dass die Nuklearmediziner eine verzerrungsfreie Abbildung des Untersuchungsfeldes erhalten.
Kontaktadresse:
Dr. Jens Assmann
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Physik
Institut für Physikalische Chemie
Tammannstraße 6, 37077 Göttingen
Tel. (0551) 39-12599, Fax (0551) 39-3150
e-mail: jassman@gwdg.de
Internet: www.chemie.uni-goettingen.de/
Kontaktadresse:
Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. habil. Heribert Luig
Georg-August-Universität Göttingen
Bereich Humanmedizin
Zentrum Radiologie, Abteilung Nuklearmedizin
Forschungsgruppe Medizinische Physik
Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen
Tel. (0551) 39-6392 (Frau Scholl) mobil: 0177/5388389, Fax (0551) 39-8526
e-mail: hluig@med.uni-goettingen.de
Internet: www.humanmed-goettingen.de