Projekt: „Lateinisches Welfenland”
Das Projekt wird gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Vollständiger Titel:
Lateinisches Welfenland. – Eine literaturgeschichtliche Kartographie zur lateinischen Dichtung in den braunschweigischen Fürstentümern des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit (ca. 1250-1650)
Projektdarstellung
Das Herzogtum Braunschweig (mit seinen Linien und selbständigen Fürstenümern Braunschweig, Lüneburg, Göttingen, Grubenhagen, Wolfenbüttel, Calenberg, Dannenberg) ist ein in Spätmittelalter und Früher Neuzeit stabiler kultureller Raum, der eine üppige und engmaschig vernetzte Literatur hervorgebracht hat. Diese Literatur besteht im Wesentlichen aus lateinischer Dichtung.
Das Ziel des Projektes ist die erstmalige bibliographische Erfassung und literaturwissenschaftliche Erschließung dieser unbekannten lateinischen Dichtung, welche in den welfischen Territorien vom Anfang der poetischen Produktion (ca. 1250) bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden ist.
Da diese lateinische Dichtung bisher weder bibliographisch erfasst noch literaturwissenschaftlich ausgewertet worden ist, betreibt das hier beantragte Projekt in mehrfacher Hinsicht Grundlagenforschung:
Zum einen wird mit dem Projekt ein fundamentaler Beitrag zur weiteren Erforschung der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Literatur Deutschlands geleistet. (Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts ist die Mehrheit der im deutschen Sprachraum gedruckten Schriften in lateinischer Sprache verfasst.)
Zum anderen beinhaltet das poetische Corpus überwiegend anlass- und insti- tutionengebundene politische, lokalgeschichtliche und religiöse Dichtung. Das Projekt kann daher auch die Voraussetzungen für weitere Forschungen auf den Gebieten der Geschichtswissenschaft, der Theologie, der Bildungsgeschichte, der Sozialwissenschaft, der historischen Prosopographie und der Landesgeschichte schaffen.
Projektleiter: Prof. Dr. Thomas Haye
Projektmitarbeiter: StR Matthias Bollmeyer