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Morphologie der Blüten und Früchte
Die Sommerlinde blüht 2 Wochen früher als die Winterlinde, die oft erst Ende Juni bis Juli blüht (BARTELS 1993). Sie blühen meist jährlich und zwittrig, nur manchmal eingeschlechtlich (DOHRENBUSCH).
Eine Linde kann bis zu 60.000 Blüten besitzen (www.natur-lexikon.com). Die Blütenstände beider Arten sind Trugdolden (WALDBAUINSTITUT 1992). Dies bedeutet, dass unter der endständigen Blüte zwei oder mehr Nebenachsen entspringen und sich verzweigen, so dass alle Blüten auf einer Höhe stehen (BROCKHAUS 1970), was auch als dichasiale Blütenstände bezeichnet wird (STRASBURGER 2002). Die Trugdolden der Winterlinde sind reichblütig mit meist 5 - 11 Blüten, aber nie weniger als 4 Blüten. Die Trugdolden der Sommerlinde besitzen meist 2 - 5 Blüten und sind daher wenigblütig (WALDBAUINSTITUT 1992). Die Blüten der Winterlinde sind gelblichgrüne, Nektar liefernde, duftende, bis 15 mm große Schalenblumen. Die Kelchblätter sind grün, kahnförmig und dick. An ihrem Grund befinden sich je 2 durch Haarbüschel bedeckte Nektargrübchen. Vor den Kronblättern stehen in fünf Büscheln die Staubblätter. Die rundlich - dreieckigen Pollenkörner besitzen 3 Keimporen und haften zu 5 - 14 jeweils zu einer Bestäubungseinheit zusammen. Das zweite Vorblatt des Blütenstandes ist mit ihm verwachsen und steht höher. Es ist zungenförmig, auffallend groß und dient als Flugorgan für das gesamte Fruchtorgan. Die Blütenblätter der Sommerlinde sind größer und die Flügel fast bis zum Grunde angewachsen (BARTELS 1993).
Blüte der Sommerlinde (links) und Blütenstand der Sommerlinde (rechts) (Fotos: Björn Lotze)
Im Gegensatz zu anderen Laubbäumen besitzt die Linde keine spätfrostgefährdeten Blütenanlagen in ihren Winterknospen. Die Blütenanlagen bilden sich erst in den Achseln der Laubblätter und öffnen sich, süß duftend, mit Blüten aus 30 - 40 Staubblättern, wenn der Frühling zum Sommer übergeht (GRABE et al. 1991). Insekten, wie Bienen und Hummeln, die vom Nektar angezogen werden, übernehmen die Bestäubung. (www.wald-in-not.de). Linden sind sowohl insekten-, als auch windblütige Bäume.
Der 5-fächrige Fruchtknoten besitzt fünf Mal zwei Samenanlagen, von denen nur eine entwickelt wird (STRASBURGER 2002). Die Fruchtstände beider Linden bestehen aus kleinen Nüssen, die der Winterlinde sind kleiner. Sie besitzen 2 - 3 schwache Längsrippen und sind dünnschalig. Die Sommerlindennüsse sind größer, verholzt und haben 4 - 5 kräftige Längsrippen (WALDBAUINSTITUT 1992).
Früchte der Sommerlinde (links) und Frucht der Sommerlinde (rechts) (Fotos: Björn Lotze)