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Frühere Nutzung
Linden waren und sind ein wichtiger Bestandteil der Niederwälder (Bartels 1993). Aufgrund der beschattenden Wirkung und Dominanz der Buche, ist die Linde jedoch schon längere Zeit in unseren Wäldern gering vertreten. Nur durch das Eingreifen des Menschen wurden ihr Entfaltungsmöglichkeiten gegeben. Da in Mittelalter und Neuzeit die Eiche stark gefördert und die Wälder dadurch aufgehellt wurden, konnte die Linde die verbesserten Wachstumsbedingungen gut nutzen. Bis ins 19. Jahrhundert und teilweise darüber hinaus wurden Wälder als Mittelwälder bewirtschaftet. Die meisten Bäume wurden als Brennholz in einem kurzen Jahreszyklus immer wieder abgeschlagen und auf den Stock gesetzt. Die restlichen Bäume wurden als Schirm stehen gelassen, um stärkere Dimensionen zur Bauholznutzung zu erzielen. Ihr hohes Stockausschlagvermögen und genügend Licht bevorteilten sie, so dass die Linde in den bewirtschafteten Wäldern höhere Anteile als im Naturwald einnehmen konnte. Aufgrund ihres niedrigen Brennwertes war sie bei den Bauern jedoch meist unbeliebt.
Der Übergang von der Mittelwaldwirtschaft zur schlagweisen Hochwaldnutzung verringerte den Anteil der Linde wieder. An Sonderstandorten, an denen die Konkurrenzkraft der Buche schwach war, konnten sich Linden behaupten (Grabe et al. 1991).
Die Linde wurde im Mittelalter und früher stark genutzt und hatte demzufolge auch eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für den Menschen. Allerdings ist sie nicht in dem gleichen Maße, in dem sie genutzt wurde, auch neu angebaut worden (Schwaer 1989).