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Beschreibung

Das Holz der Wildkirsche zeigt keine wesentlichen äußeren Unterschiede im Vergleich zu der kultivierten Süßkirsche. Splint und Kernholz sind nicht deutlich voneinander zu unterscheiden. Der schmale Splint ist gelblich- bis rötlichweiß. Das Kernholz ist nur wenig dunkler, gelegentlich grünstichig bis grünstreifig. Es dunkelt aber unter Lichteinfluss nach, zu einem einmaligen, rötlichbraunen bis hellgoldbraunen Farbton, der von keiner anderen Baumart übertroffen wird (Grosser, Teetz,1988; Godet, 1987).

Das Holz
Abb. 08: Das Holz
(Foto: C. KLUGE)


Eigenschaften

Bei ca. 12 - 15% Holzfeuchte (lufttrocken) beträgt die Rohdichte von Kirschholz etwa 0,60 - 0,69 g/cm³. Die Darrdichte (bei 0% Holzfeuchte) liegt bei 0,49 - 0,67 g/cm³. Demnach wird das Holz als mittelschwer eingestuft und gilt somit als sehr hart und zäh. Außerdem verfügt es über gute Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften. Der Kirschbaum gehört zu den stärker schwindenden Hölzern. Nach der Trocknung weist er aber ein gutes Stehvermögen auf. Wegen geringer Witterungsbeständigkeit ist der Kirschbaum für die Verwendung im Außenbereich ungeeignet.
Das Holz ist leicht zu bearbeiten, lässt sich gut sägen, fräsen und hobeln. Man kann es zum Drechseln und Schnitzen verwenden. Auch bohren, schrauben und nageln bereitet keine Schwierigkeiten. Ebenso lässt es sich problemlos verleimen, beizen und polieren. Bei Kontakt mit Eisen in Verbindung mit Feuchtigkeit können graue bis graublaue Verfärbungen auftreten, weniger bei Kupfer und Messing (Grosser, Teetz, 1988).

Verwendung

Als Edellaubholz gehört der Kirschbaum zu den schönsten und wertvollsten heimischen Nutzhölzern. Es ist ein sehr dekoratives Ausstattungsholz und wird hochbezahlt. Schon während des Barock war die Kirsche ein beliebtes Möbelholz, welches durch seinen wunderbar warmen Farbton und seine gleichmäßige unaufdringliche Struktur, wohnliche Atmosphäre und Eleganz ausstrahlte.
Hauptsächlich findet es massiv und als Furnier Anwendung in der Möbelindustrie.
Aber auch im anspruchsvollem Innenausbau wird Kirschholz bei Vertäfelungen, Türen, Parkettböden sowie im gehobenem Fahrzeugausbau für Armaturenbretter verwendet. Zudem dient das Holz zur Herstellung von Gebrauchs- und Ziergegenständen. Es wird zu Pfeifenköpfen verarbeitet und beim Bau von Musikinstrumenten eingesetzt (Grosser, Teetz, 1988).
Wegen seiner rötlichen Farbe und seiner feinen Textur eignet es sich hervorragend zu Mahagoniimitationen. Auch als Feuerholz ist es gut geeignet. Seine Brennkraft steht nicht viel unter der des Buchenholzes (www.blumammu.de).

Schrank aus Vogelkirsche Klavier aus Vogelkirsche
Abb. 09 und 10: Kleiderschrank und Klavier aus Vogelkirsche
(links www.antik-glas-huber.com, rechts www.piano-manufactur.de