We are sorry

The contents of this page are unfortunately not available in English.

Pilze, Viren und Bakterien

In vielen Gegenden Europas tritt seit etwa 1950 verstärkt die Sprühfleckenkrankheit (Phloeosporella padi) auf. Entsprechende Witterungsbedingungen begünstigen diese Blattkrankheit und können zu erheblichen Schäden führen.
Besonders in kühlen, feuchten Sommern werden die kurz nach der Infektion gebildeten Pilzsporen durch Regentropfen verbreitet.
Auf den Blättern bilden sich kleine unscharf begrenzte, rötlich - violette, später braune Flecken, die zu größeren Nekrosen zusammenfließen. Die befallenen Blätter vergilben und fallen vorzeitig ab, so dass die Bäume oft schon im August fast kahl sind (Hartmann, G. et. al, 1995; Hochapfel, 1952).
Sprühfleckenkrankheit
Abb. 11: Sprühfleckenkrankheit
(F. NIENHAUS)


Eine andere Pilzinfektion ist die Schrotschusskrankheit (Stigmina carpophilia), bei der im Frühjahr zunächst viele kleine hellbraune Flecken mit rotbraunem Rand erscheinen. Diese brechen später aus der Blattspreite heraus und hinterlassen Löcher (Hartmann, G. et. al, 1995).

Schrotschusskrankheit
Abb. 12: Schrotschusskrankheit
(F. NIENHAUS)


Charakteristisch für die Blattbräune (Apiognomonia erythrostoma) sind die abgestorbenen, vertrockneten Blätter, die am Baum hängen bleiben. Im Frühjahr breiten sich nach der Pilzinfektion auf den Blättern gelblich, später rötlich braune Flecken mit hellem braunem Rand aus. Im Sommer sterben die befallenen Blätter ab, rollen sich ein und vertrocknen (Hartmann, G. et. al, 1995).

Blattbräune
Abb. 13: Blattbräune
(K. J. LANG)


Ähnliche Merkmale wie bei der Sprühfleckenkrankheit zeigen sich auch beim nekrotischen Ringfleckenvirus. Es treten chlorotische Flecken auf, die später herausfallen.
Diese chlorotische Ringfleckung erkennt man beim Pflaumenbandmosaikvirus ebenfalls.
Beim Kirschenblattrollvirus vergilben die Blätter, werden rau und der Trieb wird gestaucht (Hartmann, G. et. al, 1995).

Nekrotisches Ringfleckenvirus Pflaumenbaummosaikvirus Kirschenblattrollvirus
Abb. 14, 15 und 16: Nekrotisches Ringfleckenvirus, Pflaumenbaummosaikvirus, Kirschenblattrollvirus
(F. NIENHAUS)


Durch eine Bakterieninfektion (Pseudomonas mors – prunorum ) bilden sich im Frühjahr an jungen Blättern zunächst dunkelgrüne, wässrige Flecken, die dann rotbraun werden mit einem dunkelgrünen Rand. Später lösen sich diese aus dem Blatt, so dass aus den Flecken Löcher werden. Dann werden Äste, Blüten und Früchte befallen. An Zweigen und Ästen erkennt man eingesunkene Rindennekrosen aus denen Harz austritt. Nach einer zweigumfassenden Infektion verbraunen die Blätter und Zweige oberhalb der Infektionsstelle und sterben ab (Hartmann, G. et. al, 1995).

Insekten

Die Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist 5 mm groß und hat auf der Rückseite ein leuchtend gelbes Schild zwischen den Flügeln. Die Fliegen überwintern etwa bis Mitte Mai als Puppen im Boden. Dann verlassen sie ihr Puppengehäuse und beginnen mit einem ca. zehntägigen Reifungsfraß. Nach der Paarung legen sie ihre Eier in die sich von grün nach gelb verfärbenden Kirschen ab, aus denen etwa nach einer Woche die Maden schlüpfen. Sie fressen sich in die Früchte und zerstören das Fruchtfleisch. Danach verlassen sie die Früchte und wandern in den Boden um dort als Puppe zu überwintern. Im darauf folgenden Frühjahr befällt die neue Generation wiederum die Kirschbäume. Besonders gefährdet sind die Bäume in trockenen Jahren. Bei anhaltend feuchter Witterung gehen die Puppen zugrunde. Befallene Kirschen sind matt, stellenweise weich und weisen einen im Inneren verschiebbaren Kern auf. Sie faulen am Baum und fallen frühzeitig zur Erde (www.fh-weihenstephan.de)

Kirschfruchtfliege
Abb. 17: Kirschfruchtfliege
(www.profil.iva.de)


Ein weiterer Schädling ist die schwarze Kirschenblattlaus (Myzus cerasi). Ihre Eier überwintern in der Baumrinde oder in der Nähe von Kirschbäumen. Im Frühjahr befindet sie sich auf der Unterseite der Blätter, die sich durch die Saugtätigkeit einrollen. Ein sicheres Zeichen für Blattlausbefall ist das Vorhandensein von Ameisen. Sie „melken“ die Läuse und nehmen dann die zuckerhaltige Ausscheidung, die auch als Honigtau bezeichnet wird, auf. Im Sommer wandern die Läuse auf krautige Pflanzen ab. Die befallenen Blätter färben sich braun und fallen vorzeitig ab (www.gnet.de)

Kirschenblattlaus
Abb. 18: Kirschenblattlaus
(C. KLUGE)


Weitere Gefährdungen

An jungen Kirschen können Verbiss- und Fegeschäden durch Wild, sowie Nageschäden durch Kaninchen und Hasen hervorgerufen werden. Auf vergrasten Flächen verursachen Erd-, Rötel-, Feld- und Schermaus erhebliche Verletzungen der Wurzel.
Außerdem sind Kirschen sturmgefährdet. Besonders auf Böden mit hohem Skelettanteil, d. h. einem hohen Steinanteil, werden sie leicht geworfen (Merkblatt, 2004; Spiecker, 1994).