Erfahrungen aus dem Praktikum
Das Praktikum von Double-Degree-Studierenden an den Berufsbildenden
Schulen I in Northeim, erschienen im Göttinger Tageblatt vom 29.2.2016
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Ich bin Danshu Li. Mein Praktikum habe ich im Internat und Landschulheim Solling in Holzminden im September und Oktober 2015 absolviert. An die Stelle bin ich durch "Vitamin B" und nach einer Email an die Schulleiterin und die Betreuerin der DaF-Schule gekommen. Das private Internat-Gymnasium liegt in den Hügeln des Sollings. Die 200 Schüler kommen aus zwölf Ländern.
Ich habe in Kursen von A1 bis B2 und in einem Integrationskurs für Flüchtlinge mitgearbeitet. Außerdem war ich einem Kurs zum Thema Bildungssprache in Wort und Schrift (B1+B2) dabei und habe einzelne internationale Schüler im Fachunterricht der 9. Klasse unterstützt. Wöchentlich habe ich einen Konversationskurs in Klasse 9 gegeben und ich war in viele interkulturelle Projekte involviert.
Ich hatte zwar keine festen Arbeitszeiten, aber eine Gratis-Wohnung in der Schule und sehr gute Betreuung. Ich habe neue didaktische Anregungen und Ideen für die Masterarbeit erhalten und konnte tiefere Kontakte knüpfen.
Ich heiße Nigora Yuldasheva und habe letztes Jahr im Kino Lumiére und beim 24. Göttinger Literaturherbst mein Praktikum gemacht. Ich wollte einen praxisnahen "Ausgleich" zum Studium haben und erste berufliche Erfahrung in Deutschland sammeln. Das 32. Göttinger Kinderfilmfest habe ich geplant und durchgeführt. Beim Literaturherbst habe ich Autoren und Gäste betreut.
Positiv war der Einblick und Kontakt mit der deutschen Kultur und Arbeitsweise. Mir wurde ein hohes Maß an Vertrauen entgegen gebracht und ich konnte in einem tollen Team meine interkulturellen Kompetenzen erproben.
Allerdings hatte ich durch zwei Praktikumstellen gleichzeitig einen sehr hohen Arbeitsumfang und eine hohe Arbeitsbelastung. Die Praktika waren außerdem ohne Vergütung und mich haben starre Hierarchien gestört.
Ich heiße Martin Conrad. In einer Infoveranstaltung habe ich über die Möglichkeiten eines Auslandssemesters und Praktikums in Indien erfahren. Ich bin dem DAAD für das Stipendium dankbar, ohne welches diese Studienreise nicht möglich gewesen wäre. Nun bin ich mittlerweile seit August 2015 in der westindischen Großstadt Pune. Ich habe hier u.a. verschiedene Seminare besucht, viele Hospitation durchgeführt und Lehrversuche in DaF-Kursen unternommen.
Meine Unterkunft befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Institut, was alles sehr einfach macht. Das Semester ist zwar mittlerweile vorüber, aber ich werde noch bis Februar hier bleiben, um weitere Lehrerfahrung zu sammeln und die Studenten beim Deutsch-Stammtisch zu betreuen. Einzig die während des Semesters laufenden Renovierungsarbeiten am Fremdspracheninstitut der Uni Pune konnten die ansonsten ausschließlich positiven Erfahrungen ein klein wenig schmälern.
Das Auslandssemester und das Praktikum in Pune haben mir die perfekte Möglichkeit gegeben, die während des Studiums erworbenen Kenntnisse praktisch anzuwenden.
Ich bin Vanessa Diaz und habe letzten Sommer ein Praktikum bei Goethe-Jugendkursen in Sonnenberg gemacht. Die Stelle habe ich auf der Goethe-Homepage gefunden und mich über das Bewerbungsformular beworben. Meine Hauptaufgabe war die Übernahme eines A2 Kurses und die Unterrichtsplanung und Durchführung.
Die Tätigkeit dauerte 4 Wochen und war vergütet. Im Praktikum konnte ich das gelernte theoretische Wissen des Studiums in Bezug auf DaF umsetzen. Die Tätigkeit hat mir sehr viel Freude bereitet: Ich konnte sehr viel lernen und für mich und mein Studium mitnehmen.
Ich heiße Katharina Burkhardt und habe von November 2014 bis August 2015 als studentische Hilfskraft bei der Abteilung Göttingen International gearbeitet, was mir als Praktikum angerechnet wurde. Dort habe ich neben dem Studium jeweils 43 Stunden im Monat das Team Erasmus Mundus Action II beim Projektmangement der EU-Programme unterstützt.
Mein Aufgabenbereich erstreckte sich dabei von der Anwerbung potentieller Stipendiaten über die Unterstützung der internationalen Bewerber bei Fragen und Unklarheiten bis zur Auswertung der eingegangen Bewerbungen - alles auf Englisch oder Deutsch. Teilweise konnten die Aufgaben innerhalb einer Projektphase etwas monoton werden, aber es gab auch immer wieder Abwechslung: die Betreuung der Stipendien-facebook-Seite oder die Mitarbeit auf der Ideen-Expo in Hannover.
Die gute Bezahlung und flexible Arbeitszeitgestaltung waren außerdem ein großes Plus.
Ich heiße Nele Schwedhelm und habe im September und Oktober 2015 an der German Jordanian University in der Nähe von Amman, der Hauptstadt Jordanians, unterrichtet. Die GJU ist eine vom DAAD finanzierte Hochschule. Alle Studierenden müssen Deutsch lernen, da ein Semester und ein Praktikum in Deutschland Pflicht sind.
Unterrichtet habe ich von Sonntag bis Donnerstag täglich für 4 Stunden in einem A1.1-Kurs. Dabei habe ich entweder mit einem Tandemlehrer den Kurs geleitet oder allein die Klasse übernommen. Ich habe eigene Arbeitsblätter erstellt, Spiele vorbereitet und Präsentationen gehalten.
Ich habe viele methodisch-didaktische Anregungen bekommen. Mein Berufswunsch Deutschlehrerin hat sich durch das Praktikum auf jeden Fall verstärkt. Dank des Aufenthalts in Jordianien konnte ich auch gut meine interkulturelle Kompetenz testen, denn in einem arabischsprachigen Land war ich vorher noch nie.
Ich bin Andreas Stolte und war von Juli bis Oktober 2015 -- zwischen dem zweiten und dritten Semester IKG/DaF -- an der University of Mumbai. Neben Seminaren, die ich am German Department belegt habe, habe ich viel Zeit im Deutschunterricht verbracht.
Ich habe in den drei Bachelor-Jahrgängen und in allgemeinen Sprachkursen Anfänger und Fortgeschrittene unterrichtet (A1 bis B2). Dabei durfte ich viel eigenständig arbeiten. Vor allem die allgemeinen Kurse (am Sonntagmorgen um 9!) waren wegen ihrer Größe von bis zu 60 Teilnehmern eine Herausforderung. Der grüne Uni-Campus hat mich ebenso begeistert, wie die Freude der Lerner an der deutsche Sprache. Sowieso ist Indien ein großes Abenteuer -- gerne wieder!
Für das Praktikum habe ich ein Stipendium vom DAAD und eine Wohnung auf dem Campus vom German Department bekommen -- beides ein sehr großer Vorteil. Mumbai ist die teuerste Stadt Indiens (aber immer noch günstiger im Vergleich zu westlichen Metropolen) und im Verkehr möchte man wirklich nicht täglich Stunden verbringen.