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Press release: Neue Formen nachhaltiger Lehre: Kreativität, Sensibilität und Mitgefühl
Nr. 28/2004 - 28.01.2004
Symposium über Möglichkeiten einer an Nachhaltigkeit orientierten universitären Lehrkultur
(pug) Zu einem Symposium über Möglichkeiten einer an Nachhaltigkeit orientierten universitären Lehr- und Kommunikationskultur laden das Interdisziplinäre Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) und das Soziologische Seminar der Universität Göttingen am 6. und 7. Februar 2004 ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, wie sich die fachwissenschaftliche Ausbildung der Studierenden mit einer umfassenden Persönlichkeitsbildung verbinden lässt. „Dazu gehören eine verantwortliche, vernunftbasierte Urteilsfähigkeit und die Fähigkeit zur dialogischen Problembearbeitung, aber auch Kreativität, Sensibilität und Mitgefühl“, so IZNE-Sprecherin Dr. Regina Birner, die die Tagung mit dem Titel „Gegen den Kältestrom in Universität und Gesellschaft. Erkennen und Lernen als soziales Kunstwerk“ zusammen mit Prof. Dr. Walter Girschner leitet. Wissenschaftler der Hochschulen Göttingen und Witten/Herdecke werden dazu praktische Modelle präsentieren und zur Diskussion stellen.
Im Rahmen der Veranstaltung berichtet Prof. Girschner vom Soziologischen Seminar der Universität Göttingen über Werkstattseminare, in denen vielfältige Arbeits- und Aktivitätsformen wie zum Beispiel Wahrnehmungs- und Reflexionsübungen, neue Kommunikationsmethoden, Musik und Bewegungselemente erprobt und miteinander verbunden wurden. „Auf diese Weise können eine sensiblere Wahrnehmung, die Qualität sozialer Beziehungen und ein vielschichtig-komplexes sowie kritisches Denken gefördert werden“, so Prof. Girschner, der ebenfalls Sprecher des Interdisziplinären Zentrums für Nachhaltige Entwicklung ist. Einen zweiten Ansatz wird Prof. Dr. Elmar Lampson von der Universität Witten/Herdecke vorstellen. Der Wissenschaftler ist Dekan des „studium fundamentale“, das den Studierenden die Möglichkeit bietet, wissenschaftliche Sichtweisen mit Kunst und Kunsterfahrung zu verknüpfen und damit reflexive, kommunikative und künstlerische Kompetenzen für die berufliche Praxis zu entwickeln. In einem weiteren Referat wird Prof. Dr. Peter Weingart vom Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld über die „Bedeutung gesellschaftlicher Kontexte und universitärer Strukturen für die Möglichkeit nachhaltigkeitsorientierter Diskurse und Bildungsprozesse“ sprechen.
Dr. Birner: „Um den gesellschaftlich-ökologischen Krisenentwicklungen begegnen und eine nachhaltige demokratische Gesellschaft fördern zu können, brauchen wir neue, existenzielle Qualifikationen für die Beschäftigten in Organisationen und Initiativen, in Bildungseinrichtungen, in Unternehmen, Verbänden oder der Politik. Ziel universitärer Ausbildung muss daher auch die Vermittlung sozialer Kompetenz sein. Die Universitäten laufen jedoch Gefahr, sich in Forschung und Lehre primär an ökonomischen Verwertungs- und Effizienzkriterien zu orientieren. Dieser Entwicklung müssen wir entgegensteuern.“ Ziel des Symposiums sei die Gründung einer „Werkstatt zur Entwicklung nachhaltiger Lernformen“, so Dr. Birner, die am Institut für Rurale Entwicklung lehrt und forscht.
Hinweis an die Redaktionen:
Das Symposium „Gegen den Kältestrom in Universität und Gesellschaft. Erkennen und Lernen als soziales Kunstwerk“ findet am Freitag, 6. Februar 2004, von 14.15 bis 22 Uhr im Zentralen Hörsaalgebäude, Platz der Göttinger Sieben 5, Hörsaal 102, und am Sonnabend, 7. Februar 2004, von 9.15 bis 12.30 Uhr im Oeconomicum, Platz der Göttinger Sieben 3, Raum OEC01, statt.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Walter Girschner
Georg-August-Universität Göttingen
Sozialwissenschaftliche Fakultät
Soziologisches Seminar
Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-7201, Fax (0551) 39-7692
e-mail: wgirsch@uni-goettingen.de
Internet: http://sowi.uni-goettingen.de/soziologie