Press release: Göttinger Agrarökonom erhält Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität zu Berlin

Nr. 206/2004 - 30.06.2004

Prof. Dr. Günther Schmitt wird am 7. Juli für seine wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet
(pug) Der Göttinger Agrarökonom Prof. Dr. Günther Schmitt erhält am 7. Juli 2004 die Ehrendoktorwürde der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Fakultät würdigt damit seine wissenschaftlichen Leistungen insbesondere auf dem Gebiet der angewandten Agrarpolitik. Prof. Schmitt lehrte und forschte von 1970 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1997 am Institut für Agarökonomie der Georg-August-Universität, dessen Direktor er war. „Günther Schmitt hat wie kaum einen anderer Wissenschaftler die deutsche Agrarökonomie geprägt“, sagt Prof. Dr. Stephan von Cramon-Taubadel, der heute das Göttinger Institut leitet.
Günther Schmitt studierte von 1951 bis 1955 Landwirtschaft an der Universität Göttingen und wurde 1958 promoviert. Anschließend war er an der University of California in Berkeley (USA) und von 1960 bis 1962 für die Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft tätig. Es folgten Stationen bei der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig-Völkenrode und als Professor für Agrarpolitik an der Universität Kiel, bevor er 1970 den Ruf auf den Lehrstuhl für Agrarpolitik an die Georg-August-Universität annahm. Von 1969 bis 1993 war Prof. Schmitt Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues, deren Vorsitzenderer er für zwei Perioden war, ernannte ihn 1988 zum Ehrenmitglied. An der Agricultural University Uppsala (Schweden) und der University of Minnesota (USA) war der Göttinger Wissenschaftler als Gastprofessor tätig.
In der Forschung hat Prof. Schmitt wesentlich dazu beigetragen, dass die Neue Politische Ökonomie und die Institutionenökonomie in die nationale und internationale Agrarökonomie Eingang gefunden haben. „Seine Arbeiten im Bereich der Haushaltstheorie und die von ihm gelieferten Erklärungen für die Kombination von landwirtschaftlicher und nicht-landwirtschaftlicher Tätigkeit waren richtungsweisend. Mit besonderer analytischer Schärfe untersuchte er dabei gängige Erklärungshypothesen zur Einkommensdisparität zwischen der Landwirtschaft und anderen Wirtschaftsbereichen“, so Prof. von Cramon-Taubadel. Prof. Schmitt lieferte zudem wichtige Beiträge zur Agrarsozialpolitik in Deutschland und zur Geschichte der deutschen Agrarökonomie in der Zeit des Nationalsozialismus. Rund 450 Veröffentlichungen und über 60 Buchbesprechungen verzeichnet seine Publikationsliste. Ebenso erfolgreich engagierte sich Prof. Schmitt in der universitären Lehre und der Ausbildung zahlreicher Nachwuchswissenschaftler.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Stephan von Cramon-Taubadel
Georg-August-Universität Göttingen
Agrarwissenschaftliche Fakultät
Institut für Agrarökonomie
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
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