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Press release: Antrittsvorlesung zu Slavischer Literatur: „Vier Weisen nach dem Text zu fragen”
Nr. 212/2004 - 02.07.2004
Prof. Dr. Matthias Freise untersucht Tschechow-Erzählung aus verschiedenen Perspektiven
(pug) In seiner Antrittsvorlesung an der Universität Göttingen spricht Prof. Dr. Matthias Freise am Mittwoch, 7. Juli 2004, zum Thema „Vier Weisen nach dem Text zu fragen“. Der Wissenschaftler wurde zum Wintersemester 2003/2004 auf den Lehrstuhl für Slavische Literaturwissenschaft an das Seminar für Slavische Philologie berufen. Die Veranstaltung findet in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnt um 12.15 Uhr.
In seinem Vortrag erläutert Prof. Freise vier unterschiedliche Perspektiven, von denen aus ein literarischer Text untersucht werden kann. Am Beispiel einer Erzählung des russischen Schriftstellers Anton Tschechow zeigt er, von welchen Vorraussetzungen die Frageweisen ausgehen, welches besondere Erkenntnisziel sie verfolgen und wie die Ergebnisse miteinander in Beziehung gesetzt werden können. Er unterscheidet dabei eine historische, eine philosophische, eine streng philologische und eine kulturwissenschaftliche Möglichkeit der Analyse. Die Schwerpunkte der Forschung und Lehre von Prof. Freise liegen in der russischen und polnischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Hier interessieren ihn vergleichende Fragestellungen, sowohl zwischen verschiedenen slavischen Literaturen als auch mit Blick auf westeuropäische Tendenzen und Traditionen. Insbesondere untersucht der Göttinger Wissenschaftler die Veränderung und Weiterentwicklung literarischer Traditionen und die Geschichtlichkeit von Literatur und Kultur.
Matthias Freise, Jahrgang 1957, studierte Slavische Philologie und Philosophie an der Universität Hamburg, an der er 1993 mit einer Arbeit zu den ästhetischen Schriften des russischen Kulturphilosophen Michail Bachtin promoviert wurde. Anschließend war er an Universität Oldenburg als Assistent tätig und habilitierte sich dort 1997 mit einer Untersuchung zu den Erzählungen Tschechows. Von 2000 bis 2002 war Prof. Freise Leiter der literaturwissenschaftlichen Abteilung am Geisteswissenschaftlichen Zentrum für Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig. Hier baute er eine Forschergruppe zum Thema „Slavische Literaturen der Avantgarde im Wandel“ auf. Einem Ruf an die Universität Salzburg (Österreich), an der Prof. Freise 2002 und 2003 tätig war, folgte die Berufung an die Universität Göttingen.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Matthias Freise
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Seminar für Slavische Philologie
Humboldtallee 19, 37037 Göttingen
Telefon (0551) 39-4701, Fax (0551) 39-4707
e-mail: mfreise@gwdg.de
Internet: www.gwdg.de/~slavist