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Press release: „Eine Welt allein ist nicht genug“: Großbritannien, Hannover und Göttingen 1714 bis 1837

Nr. 95/2005 - 15.03.2005

Ausstellung in der Paulinerkirche präsentiert Mainzer Psalter – Leihgabe von Königin Elizabeth II.
(pug) Mit den intensiven und vielfältigen Beziehungen zwischen Großbritannien und Göttingen in der Zeit der hannoversch-englischen Personalunion, in der die Georg-August-Universität zu einem Zentrum der Vermittlung englischer Kultur wurde, beschäftigt sich eine Ausstellung, die vom 20. März bis 20. Mai 2005 in der Paulinerkirche gezeigt wird. Unter dem Titel „,Eine Welt allein ist nicht genug'. Großbritannien, Hannover und Göttingen 1714 – 1837“ präsentiert die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) in Zusammenarbeit mit der Göttinger Händel-Gesellschaft e.V. mehr als 300 Exponate, die aus den reichen Sammlungen der Georgia Augusta und der SUB stammen. Sie werden durch Leihgaben auswärtiger Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen ergänzt. Zu ihnen gehört mit dem Mainzer Psalter aus der Sammlung von Königin Elizabeth II. in der Royal Library in Windsor Castle eines der schönsten Bücher aller Zeiten, das sich im 18. Jahrhundert im Bestand der Universitätsbibliothek befand.
Die Präsentation begleitet die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen 2005, die unter dem Motto „The King shall rejoice – Händel und das Welfenhaus Hannover“ stehen. Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 20. März 2005, statt. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Hermann Wellenreuther vom Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen. Die Veranstaltung mit musikalischer Begleitung von Anke Hauenschild (Cembalo) beginnt um 11.15 Uhr. Zu der Ausstellung wird es jeweils sonntags sowie am Pfingstwochenende ein Vortragsprogramm geben, das am Sonntag, 3. April 2005, startet.
Mit den stolzen Worten „Eine Welt allein ist nicht genug“ verkündete eine 1714 geprägte Medaille den Beginn der hannoversch-englischen Personalunion: Bis 1837, mehr als 120 Jahre, waren die Kurfürsten von Hannover zugleich die Könige von Großbritannien und Irland. Georg II. gründete 1734 die Göttinger Universität, die nach ihm Georgia Augusta benannt wurde. Der König bedachte seine Universität und ihre Bibliothek nicht nur mit kostbaren Geschenken, sondern stattete ihr im Jahre 1748 auch einen persönlichen Besuch ab. In dieser Zeit erreichten die britisch-göttingischen Beziehungen in Wissenschaft, Kunst, Bibliothekswesen und Literatur einen einmaligen Höhepunkt, den die Ausstellung in der Paulinerkirche dokumentiert.
Zu sehen sind dazu Stücke der Cook-Forster-Sammlung und Abgüsse der Elgin Marbles, der Marmorfriese des berühmten Athener Parthenon-Tempels, sowie wertvolle Gemälde und frühe Drucke, Medaillen und wissenschaftliche Instrumente. Erstmals vereint die Präsentation auch einzigartige Schätze, die sich einst im Besitz der Universitätsbibliothek befanden und die nun für einige Wochen wieder in Göttingen gezeigt werden. Durch die Unterstützung von Königin Elizabeth II. ist mit dem Mainzer Psalter eine Kostbarkeit der Buchdruckerkunst in der Paulinerkirche zu bewundern: Das 1457 gedruckte Werk wurde im Winter 1781/82 von der Göttinger Bibliothek erworben und bereits zwanzig Jahre später, im Jahre 1800, an König Georg III. abgegeben, der ein ausgewiesener Sammler bibliophiler Raritäten war. Ebenfalls zu sehen ist das aufwändig gefertigte und mit Schnitzerei reich verzierte Schiffsmodell der „Royal George“, eine Nachbildung des 1715 von der englischen Admiralität gebauten größten Schiffs seiner Zeit. Es kam 1744 als Geschenk des Prinzen von Wales nach Göttingen und wurde lange Jahre zur Zierde der Bibliothek in einem gläsernen Schrank der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Ausstellung „,Eine Welt allein ist nicht genug‘. Großbritannien, Hannover und Göttingen 1714 – 1837“ ist dienstags bis sonntags sowie am Pfingstmontag (16. Mai 2005) von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Eintrittskarte kostet 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro; eine Dauerkarte ist für 8 Euro, ermäßigt für 4 Euro erhältlich. Kinder bis zum 12. Lebensjahr haben freien Eintritt. Öffentliche Führungen finden kostenlos jeweils sonnabends um 15 Uhr statt; weitere Führungen (für Gruppen bis 20 Personen 20 Euro) werden nach Absprache unter Telefon (0551) 39-2456 angeboten. Vom 25. bis zum 28. März sowie am 5. und am 8. Mai 2005 ist die Ausstellung geschlossen. Zur Präsentation erscheint ein Katalog. Ein Faltblatt mit Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm kann in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen unter Telefon (0551) 39-2456 angefordert werden.
Informationen im Internet sind unter der Adresse www.paulinerkirche-goettingen.de abrufbar.
Hinweis an die Redaktionen:
Digitales Bildmaterial der Ausstellung kann unter Telefon (0551) 39-2456 angefordert werden.
Kontaktadresse:
Dr. Silke Glitsch
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Referat Ausstellungen und Öffentlichkeitsarbeit
Platz der Göttinger Sieben 1, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-2456, Fax (0551) 39-5222
e-mail: glitsch@sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de