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Press release: Internationale Tagung: Europäische Universitäten im Ersten Weltkrieg
Nr. 288/2005 - 09.09.2005
Wissenschaftler aus acht Ländern kommen an der Universität Göttingen zusammen
(pug) Zu der Tagung „Kollegen – Kommilitonen – Kämpfer. Europäische Universitäten im Ersten Weltkrieg“ lädt das Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen vom 22. bis 24. September 2005 ein. Unter der Leitung von Prof. Dr. Trude Maurer erörtern Experten aus acht Ländern, wie sich der Erste Weltkrieg auf die Universitäten in Deutschland, Russland, Frankreich und England auswirkte. Dabei stehen sowohl die Gesamtentwicklung und Fallstudien zu einzelnen Universitäten als auch die Beteiligung der Gelehrten an der Kriegsdeutung und Kriegspropaganda sowie die Entwicklung der Wissenschaften im Krieg auf dem Programm. Die Göttinger Historikerin leitet das Forschungsvorhaben „Deutsche und russische Universitäten im Ersten Weltkrieg. Vergleichende Studien zum Verhältnis von Gesellschaft, Wissenschaft und Politik“, an dem auch Wissenschaftler der Göttinger Partneruniversität Tartu (Estland) sowie Forscher aus St. Petersburg, Moskau und Kasan beteiligt sind. Die Tagung wird von der VolkswagenStiftung gefördert und zusätzlich von der Mission Historique Française en Allmagne (Göttingen) unterstützt.
„Der Erste Weltkrieg wurde als ,Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts‘ gedeutet und löste gewaltige Umwälzungen aus. Er beeinträchtigte nicht nur das Studium und die Forschung an den Universitäten, sondern schien, zum Beispiel im Deutschen und im Russischen Reich, zugleich einer Universitätsreform den Weg zu bereiten“, so Prof. Maurer. Zunächst aber seien Studenten und Dozenten für den Kriegseinsatz mobilisiert worden oder hätten sich selbst mobilisiert. Dabei hätten sie sich stärker als bisher in die nationale Gemeinschaft integriert und konnten dies wiederum nutzen, um ihren traditionellen gesellschaftlichen Führungsanspruch zu untermauern. „Das Engagement für die nationale Sache wurde wichtiger als die supranationale Wissenschaft und die internationalen wissenschaftlichen Beziehungen“, erläutert die Göttinger Historikerin. Vor dem Krieg seien diese durch Studentenmigration und den Austausch unter den Gelehrten geprägt gewesen. Nun flankierten die Gelehrten mit ihren Schriften die militärischen Auseinandersetzungen durch einen „Krieg der Geister“.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Tagung „Kollegen – Kommilitonen – Kämpfer. Europäische Universitäten im Ersten Weltkrieg“ findet vom 22. bis 24. September 2005 im Heyne-Haus, Papendiek 16, statt. Beginn ist jeweils um 10 Uhr.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Trude Maurer
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4649, Fax (0551) 39-9872
e-mail: tmaurer1@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/sh/26972.html