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Press release: Sonderausstellung mit Zeichnungen von Eduard Bendemann
Nr. 196/2012 - 22.10.2012
Kunstsammlung präsentiert bislang unerschlossenen Bestand – Eröffnung am 26. Oktober 2012
(pug) Die Kunstsammlung der Universität Göttingen verfügt über einen der umfangreichsten Bestände an Originalzeichnungen des Künstlers Eduard Bendemann, einem der bedeutendsten Vertreter der Düsseldorfer Malerschule. Studierende und Dozenten der Kunstgeschichte haben diesen Bestand nun gemeinsam aufgearbeitet und dabei viele der Skizzen erstmals konkreten Historiengemälden Bendemanns zuordnen können. Die Ergebnisse sind in eine neue Sonderausstellung eingeflossen, die ab dem 28. Oktober 2012 im Alten Auditorium gezeigt wird. Unter dem Titel „Vor den Gemälden: Eduard Bendemann zeichnet“ will die Ausstellung vor allem zeigen, was den großformatigen Historienbildern zeichnerisch vorausgeht – von kleinen Skizzen bis zu ausdifferenzierten Aquarellen. Die Zeichnungen gewähren Einblick in Bendemanns Atelierpraxis und laden dazu ein, sich selbstständig auf die Suche nach den Zusammenhängen zwischen Studien und ausgeführten Werken zu begeben. Darüber hinaus werden die Werke kulturhistorisch in die spannungsreiche Zeit von Aufklärung, Romantik, Vormärz und Realismus eingebettet.
Eduard Bendemann, geboren 1811 in Berlin, erhielt seine frühe künstlerische Ausbildung bei Wilhelm Schadow, Sohn des Berliner Bildhauers Gottfried Schadow. Ab den 1830er Jahren gehörte er zu den einflussreichsten Vertretern der Düsseldorfer Malerschule. Berühmt wurde er mit Bildern zu Themen der jüdischen Geschichte wie „Gefangene Juden in Babylon“ (1831) und „Jeremias auf den Trümmern Jerusalems“ (1834). Zusammen mit dem Historiker Johann Gustav Droysen entwickelte er das Bildprogramm für die Ausmalung des Ball- und Thronsaales im Dresdner Schloss (ab 1839). In seinem Spätwerk arbeitete er an einer dramatisierten Historienmalerei. Zeugnisse dieser Zeit sind vor allem der „Tod Abels“ (1860) im Treppenhaus des ehemaligen Schwurgerichtsgebäudes in Naumburg sowie das Monumentalgemälde „Wegführung der Juden in die babylonische Gefangenschaft“ (1865 bis 1872), das er für das Treppenhaus der Berliner Nationalgalerie malte. Ab 1859 war Bendemann Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie. Er starb 1889 in Düsseldorf.
Die Sonderausstellung wird am Freitag, 26. Oktober, feierlich eröffnet. Grußworte sprechen Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel und der Direktor des Kunstgeschichtlichen Seminars, Prof. Dr. Manfred Luchterhandt. In die Ausstellung führen die Kuratoren Anne-Katrin Sors und Privatdozent Dr. Christian Scholl ein. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Hörsaal des Alten Auditoriums, Weender Landstraße 2, zweites Obergeschoss.
Die Sonderausstellung ist vom 28. Oktober 2012 bis zum 10. März 2013 sonntags im Rahmen der „Sonntagsspaziergänge“ der Universität Göttingen von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Ein 350-seitiger Katalog zur Ausstellung erscheint im Universitätsverlag Göttingen. Darüber hinaus ist Eduard Bendemann am Sonntag, 2. Dezember, auch Thema der Reihe „Kunstwerk des Monats“. Anlässlich des 201. Geburtstags von Bendemann präsentiert Benjamin Sander „Die Wegführung der Juden in die babylonische Gefangenschaft“.
Hinweis an die Redaktionen:
Am Donnerstag, 25. Oktober 2012, findet ab 18.15 Uhr in den Ausstellungsräumen ein Preview für den Förderverein Freundeskreis Kunstsammlung e.V. statt. Journalisten sind zum Preview herzlich eingeladen. Die Kuratoren der Ausstellung, Anne-Katrin Sors und Privatdozent Dr. Christian Scholl sowie Studierende der Kunstgeschichte stehen für Interviews zur Verfügung.
Kontaktadresse:
Anne-Katrin Sors, Kustodin der Kunstsammlung
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät – Kunstgeschichtliches Seminar
Nikolausberger Weg 15, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-5093
E-Mail: anne-katrin.sors@phil.uni-goettingen.de
Internet: www.kunstgeschichte.uni-goettingen.de