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Press release: Niedersächsisches Vorab: Rund 9,1 Millionen Euro für die Universität Göttingen
Nr. 325/2002 - 04.12.2002
Fördermittel unter anderem für Bio- und Neurowissenschaften, Prionenforschung und Chemie
Die Universität Göttingen erhält aus dem Niedersächsischen Vorab für das Jahr 2003 Fördermittel im Umfang von rund 9,1 Millionen Euro. Das hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung (Hannover) in seiner Sitzung Ende November 2002 beschlossen. Gefördert werden damit das Göttinger Zentrum für Biodiversitätsforschung und Ökologie, das European Neuroscience Institute, die Prionen-Forschung, ein Verbundprojekt in der Neurologie und Psychiatrie sowie Forschungsarbeiten in der Kinderheilkunde. Weitere Mittel fließen in die Biowissenschaften, die Chemie und die Geowissenschaften. Finanzielle Förderung erhalten ein Sonderforschungsbereich sowie drei Wissenschaftlerkooperationen mit Israel.
Knapp 3,13 Millionen Euro erhält das European Neuroscience Institute (ENI) – ein interdisziplinäres Wissenschaftsnetzwerk, das von den drei Fakultäten Medizin, Biologie und Physik, den Max-Planck-Instituten für experimentelle Medizin und für biophysikalische Chemie sowie dem Deutschen Primatenzentrum getragen wird. Gegenwärtig wird für das ENI eine neues Laborgebäude im Nordbereich der Universität errichtet. Im Institut arbeiten vier Wissenschaftlergruppen an der Erforschung der molekularen und zellulären Grundlagen von Hirnfunktionen und ihren Störungen.
Mit einer Summe von zwei Millionen Euro gehört das Anfang 2001 gegründete Göttinger Zentrum für Biodiversitätsforschung und Ökologie zu den geförderten Einrichtungen. An dem Zentrum sind die vier Fakultäten Biologie, Agrarwissenschaften, Forstwissenschaften und Geowissenschaften sowie das Primatenzentrum beteiligt. 17 Forschergruppen untersuchen die Entwicklung der Biodiversität und deren Funktion in Ökosystemen sowie die Möglichkeiten eines nachhaltigen Managements dieser Vielfalt.
Ein mit knapp 440.000 Euro gefördertes Verbundprojekt klinischer Forschung, das der Bereich Humanmedizin in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft durchführt, befasst sich mit dem Einsatz der Magnetresonanz-Tomografie und Spektroskopie auf dem Gebiet der Neurologie und Psychiatrie. Aufgabe des Vorhabens ist es, neuartige Verfahren zur strukturellen, metabolischen und funktionellen Bildgebung des Gehirns für die Untersuchung neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen zu optimieren. Darüber hinaus erhält das Zentrum Kinderheilkunde für die Einrichtung des bundesweit einmaligen Forschungsschwerpunktes Entwicklungsbiologie pädiatrischer Krankheiten rund 315.000 Euro. Zur Verbesserung der Forschungsbedingungen wird aus diesen Geldern unter anderem die Beschaffung verschiedener Geräte finanziert.
Rund 332.000 Euro hat die VolkswagenStiftung aus dem Niedersächsischen Vorab für die Abteilung Neuropathologie im Bereich Humanmedizin bewilligt. Neben der TSE-Koordinierungsstelle, die die niedersächsischen Forschungsarbeiten zur Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathie (TSE) koordiniert, ist hier auch eine eigene Forschergruppe angesiedelt. Gefördert werden zwei Vorhaben, die sich unter anderem mit Mechanismen der Aufnahme und Ausbreitung der Prion-Krankheit im Körper befassen. Knapp 54.000 Euro fließen außerdem in die BSE-Forschung am Tierärztlichen Institut.
Auf dem Gebiet der Biowissenschaften wird die Einrichtung des Transkriptomanalyselabors am Zentrum Biochemie und Molekulare Zellbiologie des Bereichs Humanmedizin gefördert. Für dieses Projekt gehen gut 318.000 Euro an die Abteilung Biochemie II. Die ebenfalls im Zentrum angesiedelte Abteilung Entwicklungsbiochemie erhält für die Verbesserung ihrer Forschungsinfrastruktur knapp 92.000 Euro. Rund 293.000 Euro wurden für die Strukturelle Biologie an der Biologischen Fakultät bewilligt. Die Gelder sind für den weiteren Aufbau der Abteilung und die Ausstattung der gleichnamigen Professur vorgesehen, die am Institut für Mikrobiologie und Genetik angesiedelt sind. Das Institut selbst erhält knapp 694.000 Euro für die Schaffung verbesserter Forschungsbedingungen.
Knapp 371.000 Euro gehen an die Abteilung Kristallographie am Geowissenschaftlichen Zentrum. Sie sollen unter anderem für die Beschaffung von Geräten verwendet werden. Ebenfalls für die Verbesserung der Forschungsinfrastruktur sind gut 53.000 Euro vorgesehen, die in das Institut für Organische Chemie fließen werden. Weitere Fördergelder in Höhe von rund 26.000 Euro wurden für den Sonderforschungsbereich 552 „Stabilität von Randzonen tropischer Regenwälder in Indonesien“ bewilligt.
Die drei Göttinger Kooperationen mit Wissenschaftlern in Israel, die aus dem Niedersächsischen Vorab gefördert werden, sind in der Abteilung Entwicklungsbiochemie (rund 108.000 Euro), am III. Physikalischen Institut (rund 73.000 Euro) und am Institut für Mikrobiologie und Genetik (rund 56.000 Euro) angesiedelt. Das Soziologische Forschungsinstitut hat außerdem die Federführung an dem seit 1999 laufenden niedersachsenweiten Forschungsverbund „Technikentwicklung und gesellschaftlicher Strukturwandel am Anfang des 21. Jahrhunderts“, der Fördermittel in Höhe von rund 716.000 Euro erhält.