Infos zum Studium
Infos zum Studium
Wie ist das Studium der Germanistischen Mediävistik in Göttingen aufgebaut? Welche Primärtexte soll ich am besten lesen, um einen Überblick über die ältere deutsche Literatur zu bekommen? Wie schreibe ich eine Hausarbeit in der Germanistischen Mediävistik? Wie kann ich dazu am besten Fachliteratur finden? Welche Online-Hilfsmittel sind für die Germanistische Mediävistik nützlich – und vertrauenswürdig? Und wo kann ich mich beraten lassen? Informationen zu solchen Fragen finden Sie auf dieser Seite (s. auch die Links zu den einzelnen Themen im Kasten rechts unten). Eine Starthilfe für das wissenschaftliche Arbeiten in der germanistischen Mediävistik bieten auch unsere Video-Tutorials.
Alles auf einen Blick
Im Basismodul 1.1 führt das Basisseminar Mediävistik anhand ausgewählter Texte in die deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters ein, die gemeinsam gelesen und diskutiert, mit den grundlegenden wissenschaftlichen Hilfsmitteln erschlossen und anhand von einführenden Forschungsbeiträgen analysiert werden. Damit wird ein erster Zugang zur mittelhochdeutschen Sprache und zu den Hauptgattungen der mittelalterlichen Literatur eröffnet; es werden aber auch wissenschaftliche Arbeitstechniken, Begriffe und Präsentationsformen eingeübt, mit denen Sie Ihre Kenntnisse im weiteren Studium der Germanistik eigenständig und historisch fundiert ausbauen können. Damit sind die Grundlagen für die Erarbeitung der Leseliste gelegt, mit der Sie sich im Selbststudium im Laufe des Studiums einen Überblick über die ältere deutsche Literatur verschaffen können (und sollen!). Wenn man Texte in älteren Sprachstufen des Deutschen interpretieren will, sollte man nicht von Übersetzungen anderer abhängig sein, die immer schon eine eigene Interpretation darstellen. Deshalb sind die mediävistischen Anteile im Basismodul 1.2 einem sprachhistorischen Überblick mit Erarbeitung der Grundlagen des Mittelhochdeutschen (in der ,Basisvorlesung Mediävistik 1.2‘) und dem Erwerb von Kompetenzen im Übersetzen vom Mittelhochdeutschen ins Neuhochdeutsche gewidmet (in der begleitenden Übung). Flankierend ist in den Basismodulen jeweils die teilfachübergreifende Basisvorlesung zu besuchen, in der Grundlagen der Linguistik, der Mediävistik und der Neueren deutschen Literatur vermittelt werden. Zu den mediävistischen Seminaren werden in der Regel begleitend Tutorien angeboten.
Nach Abschluss der Basismodule ist in der Mediävistik die Reihenfolge der Veranstaltungen frei wählbar. Wir raten aber dazu, zunächst das Aufbaumodul („Historische und systematische Perspektiven“) zu absolvieren, das Gattungszusammenhänge erschließt. Das Aufbauseminar führt zur ersten wissenschaftlichen Hausarbeit im Feld der Germanistischen Mediävistik hin, in der Sie selbst eine Forschungsfrage diskutieren. Die Vorlesung zeigt exemplarisch übergreifende Zusammenhänge auf. Im Vertiefungsmodul („Text, Medien, Kultur“), bei dem die Vorlesung ebenfalls Überblickswissen bietet, beziehen sich die eigenen Analysen verstärkt auf die historischen Kontexte und aktuelle methodologische Diskussionen. Im Vertiefungsbereich als Wahlpflichtbereich sind in den drei Teilfächern (Linguistik, Mediävistik und Neuere deutsche Literatur) in den Vertiefungsseminaren insgesamt drei Prüfungsleistungen zu erbringen: eine Hausarbeit (benotet) und zwei Präsentationen (unbenotet). Die benotete und eine der unbenoteten Prüfungsleistungen können auf ein Teilfach konzentriert werden. Wir empfehlen im Rahmen eines umfassenden Germanistikstudiums auf jeden Fall eine Auseinandersetzung mit Theorien und Methoden der Mediävistik, wie sie im mediävistischen Vertiefungsmodul erfolgt.
Und dann? Ob Sie das lehramtsbezogene, das fachwissenschaftliche, das berufsfeldbezogene Profil oder das Profil studium generale gewählt haben, Sie können bei Interesse weitere mediävistische Veranstaltungen belegen, um sich noch andere Dimensionen des Teilfachs zu erschließen. Da die Lehrenden des Teilfachs die unterschiedlichsten Forschungsgebiete haben, ist das Lehrangebot entsprechend vielseitig – von Literaturtheorie über Gender Studies bis hin zur Handschriftenkunde ist alles dabei. Anrechenbar sind die entsprechenden Module in folgenden Bereichen, die jeweils der Spezialisierung und dem Erwerb von Schlüsselkompetenzen dienen:
- beim lehramtsbezogenen Profil im Wahlbereich des Professionalisierungsbereichs
- beim fachwissenschaftlichen Profil in den Bereichen ,Fachwissenschaftliches Profil‘ und ,Professionalisierungsbereich/Schlüsselkompetenzen‘
- beim berufsfeldbezogenen Profil im Bereich ,Professionalisierungsbereich/Schlüsselkompetenzen‘
- beim Profil studium generale in den Bereichen ,Profil studium generale‘ und ,Professionalisierungsbereich/Schlüsselkompetenzen‘
Die Veranstaltungen, die Sie in diesen Bereichen wählen können, sind im UniVZ unter ,Wahl-(pflicht)seminare‘ bzw. -vorlesungen‘ und ,Schlüsselqualifikationen‘ eingeordnet.
Außerdem sind Sie herzlich eingeladen, im Rahmen Ihrer Bachelorarbeit ein eigenes Projekt in der Germanistischen Mediävistik zu verfolgen. Eine Liste von prüfungsberechtigten Lehrenden finden Sie hier.
Wenn Sie sich im Master auf die Germanistische Mediävistik spezialisieren wollen, können Sie den M.A.-Studiengang ,Germanistik/Deutsche Philologie‘ wählen, bei dem innerhalb der Germanistik ein deutlicher mediävistischer Schwerpunkt gebildet werden kann. Bei Interesse an interdisziplinärer Mittelalterforschung bietet sich der M.A.-Studiengang ,Mittelalter- und Renaissance-Studien‘ an. Die Auseinandersetzung mit vormoderner Literatur ist fester Bestandteil des M.A.-Studiengangs ,Komparatistik‘. Im Master of Education ,Fach Deutsch‘ und dem Zweitfach Deutsch im Rahmen des M.A.-Studiengangs ,Wirtschaftspädagogik‘ können Sie im Rahmen der Vorgaben auch mediävistische Akzente setzen, wenn Sie sich für eine Hausarbeit in diesem Teilfach entscheiden. Im Master of Education ,Fach Deutsch‘ können Sie bei Interesse auch das Masterabschlussmodul in der Mediävistik belegen. Wenn Sie Ihre Masterarbeit im Bereich der Germanistischen Mediävistik schreiben möchten, sprechen Sie uns bitte an. Eine Liste von prüfungsberechtigten Lehrenden finden Sie hier.
Erste Hinweise zur Katalogrecherche finden Sie hierund in unserem Video-Tutorial zum Auffinden von Fachliteratur. Hilfreich sind außerdem die Hinweise zur Suche nach unterschiedlichen Medientypen. Beachten Sie auch die Hilfsfunktion im Göttinger Universitätskatalog!
Für die Recherche nach Literatur zu einem bestimmten Thema in der Germanistik finden Sie hier hilfreiche Hinweise vom Fachreferat Germanistik. Dort ist auch erklärt, warum es sich lohnt, Fachbibliographien zu benutzen, und welche für welches Teilfach besonders wichtig sind. Die wichtigsten bibliographischen Datenbanken für die Germanistische Mediävistik sind auch unten auf dieser Seite noch einmal aufgeführt.
Das Fachreferat Germanistik der SUB bietet regelmäßig Recherche-Workshops und individuelle Recherche-Beratungen an (aktuelle Informationen dazu finden Sie hier). Auch in Literaturverwaltungsprogramme führt die SUB über Kurse und Materialien zum Selbststudium ein. Gerade Citavi hat für das Studium von Quellen (Handschriften, Inkunabeln, ungedrucktes Archivgut, Bilder, Objekte) sehr nützliche Funktionen, besonders, wenn man mit Digitalisaten arbeitet.
Zum Zitieren von Textausgaben und Sekundärliteratur finden Sie Hinweise im Hausarbeitsleitfaden. Wie Wörterbücher zitiert werden, ist ergänzend in einer Datei der Göttinger Arbeitsstelle des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs erklärt. Hilfreiche Informationen zum Zitieren digitaler Publikationen stellt das Fachreferat Germanistik der SUB hier zur Verfügung. Auf den Seiten der SUB können Sie sich auch den Zitierstil der Germanistischen Mediävistik in Göttingen für Citavi herunterladen.
Bibliographische Datenbanken
Bibliographie der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft (BDSL)
Diese für die Germanistik grundlegende Bibliographie (auch bekannt als: der ,Eppelsheimer-Köttelwelschʻ) erschließt die ab 1985 erschienene internationale Forschungsliteratur. Ihr Schwerpunkt liegt auf der neueren Literaturwissenschaft (beginnend mit der Frühen Neuzeit), die Mediävistik ist aber in Auswahl berücksichtigt.
Die Jahrgänge 1985 bis 1995 sind frei zugänglich, der Vollzugriff ist über das Datenbank-Informationssystem (DBIS) im Uni-Netz und per HAN-Server hier möglich.
Regesta Imperii-Opac (RI-Opac)
Der RI-Opac ist eine frei zugängliche Literaturdatenbank zur fächerübergreifenden mediävistischen Forschung, vor allem der historischen Disziplinen von der Spätantike bis zur Frühen Neuzeit sowie deren Nachbardisziplinen (z.B. die germanistische Mediävistik). Er bietet als Vorteil breite Recherchemöglichkeiten auch nach unselbstständigen Forschungsbeiträgen (Aufsätze in Sammelbänden und Zeitschriften etc.).
International Medieval Bibliography (IMB)
Die IMB ist eine Bibliographie zum europäischen Mittelalter (ca. 450–1500), die mediävistische Beiträge ab 1967 verzeichnet. Sie enthält ausschließlich unselbstständig erschienene Literatur (keine Monographien). Die Publikationen sind teilweise durch kurze Exzerpte erschlossen. Ein kostenfreier Vollzugriff ist nun über das DBIS im Uni-Netz und per HAN-Server möglich.
Fachportale
Fachreferat Germanistik der SUB Göttingen
Hier erhalten Sie Informationen und Tipps zur Literaturrecherche sowie zum Erstellen einer Hausarbeit, können sich für Workshops zur Literaturrecherche anmelden und z.B. Anschaffungsvorschläge von Büchern zur Erwerbung durch die SUB einreichen. Abrufbar sind dort auch nähere Hinweise zu den Nutzungsmöglichkeiten des Datenbank-Infosystems (DBIS)
Mediaevum
Das altgermanistische Internetportal Mediaevum.de bietet eine große Bandbreite an Informationen zur Literatur des Mittelalters, zu aktuellen Forschungsvorhaben, sowie zu diversen Online-Wörterbüchern und -Nachschlagewerken. Des Weiteren finden sich hier wertvolle Hinweise zur Studienorganisation (inkl. Studierendenforum), Lerneinheiten für Studierende und Links zu anderen mediävistischen Online-Portalen. Hilfreich ist außerdem der Abschnitt ‚Digital Humanities‘, der nicht nur über Forschungsansätze auf diesem Gebiet informiert, sondern auch auf digitale Ressourcen und Informationen zur Textverarbeitung mit mediävistischen Sonderzeichen verweist. Außerdem findet man Einführendes, Kataloge und Digitalisate zu Handschriften und Drucken, sowie Hilfsmittel zu deren Erschließung.
Germanistik im Netz (GiN)
Das von der UB Frankfurt a.M. betreute Fachportal der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft ermöglicht u.a. eine Metasuche, die sowohl Kataloge einzelner Spezialbibliotheken wie auch wesentliche Fachbibliographien zusammenfasst. Ein Vollzugriff auf die in diesem Zusammenhang enthaltene BDSL (s.u.) ist jedoch nur aus dem Campus-Netz möglich.
Fachdatenbanken
Verfasser-Datenbank
Von der SUB Göttingen wird im Uninetz und per HAN-Server der Vollzugriff auf die sog. Verfasser-Datenbank des De Gruyter-Verlags bereitgestellt, die die grundlegenden Nachschlagewerke Die deutsche Literatur des Mittelalters (= Verfasserlexikon, 2. Aufl.), Deutscher Humanismus 1480–1520, Frühe Neuzeit in Deutschland 1520–1620 und das Killy-Literaturlexikon zusammenführt und digital nutzbar macht. Die Datenbank bietet – vom Mittelalter bis zur Gegenwart – biographische Angaben zu den einzelnen Autoren und für sämtliche (auch anonym überlieferte) Werke der deutschen Literatur jeweils eine Inhaltszusammenfassung, einen Überblick über den Forschungsstand sowie weiterführende Literaturhinweise. Die über 20.000 Lexikonartikel lassen sich nach verschiedenen Suchkriterien systematisch auswerten und werden fortlaufend überarbeitet sowie bibliographisch aktualisiert. Schauen Sie sich gerne unsere Youtube-Tutorials an, um sich weiter zu informieren:
- über den Aufbau des Verfasserlexikons
- über den Aufbau eines Artikels im Verfasserlexikon
- über die Suche nach einem bestimmten Eintrag im Verfasserlexikon bzw. in der Verfasser-Datenbank
Leider hat sich seit der Erstellung der Video-Tutorials die Benutzungsoberfläche der Datenbank verändert. Aber das Grundprinzip ist gleich geblieben.
Bibliographische Datenbanken
Bibliographie der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft (BDSL)
Diese für die Germanistik grundlegende Bibliographie (auch bekannt als: der ,Eppelsheimer-Köttelwelschʻ) erschließt die ab 1985 erschienene internationale Forschungsliteratur. Ihr Schwerpunkt liegt auf der neueren Literaturwissenschaft (beginnend mit der Frühen Neuzeit), die Mediävistik ist aber in Auswahl berücksichtigt.
Die Jahrgänge 1985 bis 1995 sind frei zugänglich, der Vollzugriff ist über das Datenbank-Informationssystem (DBIS) im Uni-Netz und per HAN-Server hier möglich.
Regesta Imperii-Opac (RI-Opac)
Der RI-Opac ist eine frei zugängliche Literaturdatenbank zur fächerübergreifenden mediävistischen Forschung, vor allem der historischen Disziplinen von der Spätantike bis zur Frühen Neuzeit sowie deren Nachbardisziplinen (z.B. die germanistische Mediävistik). Er bietet als Vorteil breite Recherchemöglichkeiten auch nach unselbstständigen Forschungsbeiträgen (Aufsätze in Sammelbänden und Zeitschriften etc.).
International Medieval Bibliography (IMB)
Die IMB ist eine Bibliographie zum europäischen Mittelalter (ca. 450–1500), die mediävistische Beiträge ab 1967 verzeichnet. Sie enthält ausschließlich unselbstständig erschienene Literatur (keine Monographien). Die Publikationen sind teilweise durch kurze Exzerpte erschlossen.Ein kostenfreier Vollzugriff ist über das DBIS im Uni-Netz und per HAN-Server möglich.
Wörterbücher für einzelne Sprachstufen
Mittelhochdeutsche Wörterbücher im Verbund
Die Wörterbücher des Verbunds sind frei über das Wörterbuchnetz der Universität Trier abrufbar. Hier finden Sie u.a. das Mittelhochdeutsche Wörterbuch von Benecke, Müller, Zarncke (,BMZʻ) wie auch Matthias Lexers Mittelhochdeutsches Handwörterbuch (,Der große Lexerʻ). Bei Fragen des Bedeutungswandels kann auch ein Blick ins Deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (,1DWBʻ) lohnen (s. ,Diachron angelegte Wörterbücher‘ auf dieser Seite).
Mittelhochdeutsches Wörterbuch Online (MWB Online)
Das MWB Online ist das frei zugängliche Internetangebot des ,Mittelhochdeutschen Wörterbuchesʻ, das derzeit u.a. in Göttingen neu erarbeitet wird und den Wortschatz und Wortgebrach des gesamten Spektrums deutschsprachiger Texte im Zeitraum von 1050 bis 1350 umfassen soll. Seit 2006 erscheint es in einzelnen Lieferungen, bis es 2025 ganz abgeschlossen sein soll. Die Online-Version ist auch über das Wörterbuchnetz der Universität Trier zugänglich. Momentan sind erst die Einträge zum Anfangsbereich des Alphabets publiziert (zum aktuellen Stand vgl. hier).
Auf der Homepage der Göttinger Arbeitsstelle steht eine pdf-Datei zum Download bereit, in der erklärt wird, wie Wörterbücher in wissenschaftlichen Arbeiten zitiert werden.
Mittelniederdeutsches Wörterbuch (,Schiller-Lübbenʻ)
Das von der Universität Heidelberg betreute Textarchiv des Deutschen Rechtswörterbuchs (,DRWʻ; s. ,Diachron angelegte Wörterbücher‘ auf dieser Seite) stellt als Faksimile das Mittelniederdeutsche Wörterbuch von Karl Schiller und August Lübben (1875 - 1881) frei zur Verfügung. Da nur die einzelnen Seiten der Vorlage verlinkt sind, mag es etwas dauern, bis man den gesuchten Eintrag gefunden und heruntergeladen hat.
Frühneuhochdeutsches Wörterbuch (FWB-online)
FWB-online ist die Online-Version des ebenfalls in Göttingen entstehenden Frühneuhochdeutschen Wörterbuches, das den Wortschatz der hochdeutschen Sprache von ca. 1350 bis 1650 verzeichnen soll. Der Abschluss des Wörterbuches ist für 2027 geplant, die einzelnen Lieferungen erscheinen nach mehrjähriger Sperrfrist auch frei zugänglich online (die aktuell dort einsehbaren Alphabetstrecken erfahren Sie hier).
Schauen Sie sich auch gerne unsere Youtube-Tutorials rund um das Thema ,Wörterbücher‘ an:
- zu den wichtigen Wörterbüchern zu einzelnen Sprachstufen, die man für das Studium der germanistischen Mediävistik braucht (AWB, BMZ, Lexer, FWB, DWB und ihre Online-Ausgaben)
- zum Aufbau eines Wörterbucheintrags
- zum Konzept von Belegwörterbüchern
- zum Umgang mit Wörterbucheinträgen beim Übersetzen
Diachron angelegte Wörterbücher
Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (,DWBʻ)
Das Deutsche Wörterbuch ( 1DWB) ist die frei zugängliche Online-Version des ,Grimm’schen Wörterbuchsʻ, das die Entwicklung und den Gebrauch des hochdeutschen schriftsprachlichen Wortschatzes seit der Mitte des 15. Jahrhunderts nachzeichnet. Die Einträge enthalten jeweils Angaben zur Etymologie, die allerdings teilweise nicht mehr dem heutigen Forschungsstand entsprechen (die einzelnen Lieferungen erschienen von 1852 bis 1961). Die Neubearbeitung der Einträge zu den Buchstaben A bis F, die 1965 bis 2013 im Druck erschien, ist mit der Sigle 2DWB nun auch über das Wörterbuchnetz der Universität Trier zugänglich.
Deutsches Rechtswörterbuch (DRW)
Das von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften betreute Deutsche Rechtswörterbuch behandelt die Sprache des Rechts vom Beginn der schriftlichen Überlieferung in lateinischen Urkunden der Völkerwanderungszeit bis etwa 1800, richtet sich aber an einen interdisziplinären historisch arbeitenden Interessentenkreis (also auch die germanistische Mediävistik). Bisher sind in der Druckfassung 13 Bände erschienen, der frei online abrufbare Bestand erweitert sich demgegenüber relativ zeitnah; den aktuellen Stand erfahren Sie hier.
Ausgewählte Korpora mittelalterlicher Texte
Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank (MHDBDB)
Zur Auffindung möglichst vieler literarischer Nachweise für bestimmte Lemmata und feststehende Formeln kann die Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank (MHDBDB) mit ihrer Belegstellensuche sehr hilfreich sein.
Referenzkorpus Mittelhochdeutsch (1050 - 1350)
Das frei online abrufbare ,Referenzkorpus Mittelhochdeutschʻ (ReM) wird vom Sprachwissenschaftlichen Seminar der Ruhr-Universität Bochum betrieben ist ein Korpus diplomatisch transkribierter und annotierter Texte des Mittelhochdeutschen (1050 - 1350) mit einem Umfang von ca. 2 Mio. Wortformen. Eine vereinfachte Suchmaskenfunktion steht zur Verfügung, komplexere Recherchemöglichkeiten entnehmen Sie bitte dem beigeordneten Handbuch hier.
Referenzkorpus Mittelniederdeutsch/Niederrheinisch (1200 - 1650)
Das ‚ReN‘ abgekürzte, von der Universität Hamburg bereitgestellte Korpus umfasst mittelniederdeutsche und niederrheinische Sprachdenkmäler von 1200 bis 1650 und basiert hierbei auf Handschriften, Drucken und Inschriften. Das Ziel besteht darin, diese mittels diplomatisch transkribierter, lemmatisierter und grammatisch annotierter Texteinträge umfangreich zu erschließen. Eine vereinfachte Suchfunktion erleichtert den Einstieg in die Arbeit mit dem ReN und ist hier verlinkt.
Handschriften und Drucke:
Handschriftencensus
Der ,Handschriftencensusʻ verzeichnet frei zugänglich die handschriftliche Überlieferung der deutschsprachigen Texte des Mittelalters. Die Einträge sind mit ersten kodikologischen und paläographischen Informationen sowie weiterführende Literatur zur handschriftlichen Überlieferung und Editionslage aus den Angaben der Marburger Repertorien verlinkt und verweisen – so vorhanden – auf bestehende Digitalisate. Mit dem ,Handschriftencensus‘ können Sie auch mithilfe unseres Youtube-Tutorials vertraut machen, im dem die Suche nach einer mittelalterlichen Handschrift bzw. ihrem Digitalisat mit Beispielen anschaulich dargestellt ist.
Handschriftenportal
Diese frei zugängliche Datenbank bietet einen gebündelten Zugang zu Buchhandschriften in deutschen Sammlungen. Im Handschriftenportal werden Handschriften oder Fragmente und andere Überreste von Handschriften zusammen mit ersten Basisdaten unter ihrer jeweiligen Signatur online nachgewiesen und mit den vorhandenen Erschließungsdaten und Digitalisaten verknüpft. Das Portal befindet sich im Aufbau.
Deutschsprachige und lateinische Handschriften der SUB Göttingen
Die Katalogisierung und die Digitalisierung der deutschsprachigen Handschriften der SUB sind abgeschlossen. Die Beschreibungen sind hier in der Handschriftendatenbank der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel zu finden, Digitalisate hier über eine Seite des Göttinger Digitalisierungszentrums.
Die Beschreibungen der lateinischen Handschriften finden Sie hier.
Mediaevum
Das bereits erwähnte Internetportal Mediaevum bietet eine umfangreiche Linksammlung zu allen Bereichen der Buchkunde und der Erschließung von Handschriften und Drucken. Diese Links verweisen unter anderem auf Einführungen, Lernmodule, Hilfsmittel, Kataloge, Digitalisate und Hilfsmitteln zu Handschriften und Drucken.
E-Codices
Diese virtuelle Handschriftenbibliothek der Schweiz (angesiedelt an der Universität Fribourg) setzt es sich zum Ziel, alle mittelalterlichen Handschriften und eine Auswahl der frühneuzeitlichen Handschriften der Schweiz in digitaler Reproduktion frei zugänglich zu machen. Die Digitalisate sind mit wissenschaftlichen Beschreibungen verknüpft.
Gesamtkatalog der Wiegendrucke (GW)
Diese frei zugängliche Datenbank begleitet die Druckausgabe des Gesamtkatalogs der Wiegendrucke, der in alphabetischer Form sämtliche Drucke des 15. Jahrhunderts verzeichnet. Sie finden im GW sämtliche im Manuskript des Katalogs und in den bereits gedruckten Bänden desselben nachgewiesenen Inkunabelausgaben in unterschiedlicher Erschließungstiefe. Der GW verlinkt zudem, so vorhanden, auf online verfügbare Digitalisate. Der Umgang mit dem Gesamtkatalog der Wiegendrucke (GW) ist in unserem Youtube-Tutorial veranschaulicht.
Incunabula Short Title Catalogue (ISTC)
Diese Datenbank wird von der British Library seit 1980 entwickelt und enthält Informationen über nahezu alle bekannten Inkunabelausgaben. Jeder Eintrag verweist auf Kataloge und andere Bibliographien. Die frei zugängliche Online-Version enthält selbst keine Digitalisate, verlinkt jedoch – wenn möglich – auf digitale Reproduktionen von Inkunabeln.
Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16)
Das Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16) ist eine retrospektive Nationalbibliographie für die Druckwerke, die im Zeitraum von 1501 bis 1600 erschienen sind. Nach Abschluss der gedruckten Ausgabe (2000) steht das VD 16 auch als frei verfügbare Datenbank online. Es werden kontinuierlich Besitznachweise in- und ausländischer Bibliotheken nachgetragen. Die Datensätze des VD 16 sind über den Zugang im Gateway Bayern abrufbar. Die daran anschließenden Einträge des VD 17 (Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts) finden Sie hier. Eine gemeinsame Suche in beiden Datenbanken (und weiteren) ist über den Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK) möglich. Schauen Sie sich auch gerne unser Video-Tutorial an, in dem anhand des Tristrant als Beispieltext gezeigt wird, wie Sie mit den hier vorgestellten Online-Ressourcen nach Überlieferungszeugnissen und ihren Digitalisaten recherchieren können.
Universität Göttingen
Seminar für Deutsche Philologie
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