RFID-Technologie zur Rückverfolgbarkeit von landwirtschaftlichen Produkten
Der Gesetzgeber verlangt die sichere Identifizierung von Getreide als Lebens- und Futtermittel an jedem Punkt der Verarbeitungskette. Die Grundlage dieser Forderung ist die „Verordnung 178/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 28.01.2002“.
Sie soll vor allem den Schutz des Verbrauchers verbessern, um schnell risikobehaftete Produkte im Handel zu lokalisieren und vom Markt nehmen zu können.
Getreide ist als Schüttgut schwierig zu markieren. Die Rückverfolgung bis zum Ort der Erzeugung (upstream) gestaltet sich aufwändig und schwierig. Innerhalb des Transportprozess geschieht es sehr häufig, dass unterschiedliche Getreide-Chargen vermischt werden.
Im Rahmen des Projektes soll die sogenannte Radio Frequency IDentification (RFID-) Technologie eingesetzt werden, um ein Verfahren zu entwickeln, welches die lückenlose Rückverfolgung von Getreide zulässt.
Die in der Stückgutlogistik etablierte Technik hat den Vorteil, dass sie den kontaktlosen Austausch von Daten zwischen Datenträger (Transponder) und Lesegerät ermöglicht. Dies geschieht durch Radiowellen, die von dem Lesegerät gesendet werden und den Transponder aktivieren. Es lässt sich auf diese Weise ein Datentransfer ohne Störungen des Gutstroms realisieren.
Ziel ist es, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem ein gekapselter RFID-Transponder innerhalb der Verfahrenskette ausgelesen und mit Informationen beschrieben werden kann. Des Weiteren soll eine Methode erarbeitet werden, mit deren Hilfe die gekapselten Transponder, die sog. Dummys aus dem Getreide vor der Verarbeitung selektiert werden können. Das Verfahren sollte sich leicht in herkömmliche Separierungstechnik der Mühlen und Mischfutterwerke integrieren lassen.
Der erste Einsatz des Verfahrens ist in einem Mühlenbetrieb für Biogetreide geplant.
Projektpartner:
Bohlsener Mühle, Dipl.-Volkswirt Volker Krause
Microsensys, Dipl.-Phys. Reinhard Jurisch und Dipl.-Phys. Peter Peitsch
Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN), Elke Röder