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Inklusiver gymnasialer Fachunterricht: Forschung
Forschungsprojekte:
Inclusive Curricula - Analysing Curricula for Inclusive Developments (InCu)
Im Anschluss an die Ratifizierung der UN-BRK wurden in Deutschland verschiedene strukturelle Änderungen vorgenommen. Damit einhergehend gilt dies auch für eine Überarbeitung von Curricula für die verschiedenen Unterrichtsfächer. Ob bzw. inwieweit an dieser Stelle inklusive Impulse und Konzepte in verschiedenen Curricula gesetzt bzw. einbezogen werden, ist in Deutschland noch weitgehend unerforscht. Das Forschungsprojekt setzt hier an und analysiert (als inklusiv angenommene) Curricula. In einem ersten Schritt wurden alle Curricula für das Fach Deutsch im Sekundarbereich analysiert. Die Fokussierung lag hier auf dem Bereich inklusive Diagnostik. Deutlich wurde, dass in allen Bundesländern Aspekte einer inklusiven Diagnostik im Sinne eines summativen und formativen Assessments bedacht werden – allerdings eine große Diffusität in Bezug auf Begrifflichkeiten und Handlungsempfehlungen zu finden ist. Unterschiede sind dabei sowohl zwischen den Bundesländern, als auch zwischen den Schulformen (auch innerhalb von Bundesländern) verortet. Der Einsatz des formativen Assessments bleibt unverbindlich. Aktuell werden weitere Analysen vorgenommen.
Abgeschlossene Projekte:
Im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojekts DiLernProfis werden eine gestufte digitale Lernhilfe in Form einer Tablet-App für den inklusiven Biologieunterricht der Sekundarstufe 1 und eine auf die App ausgerichtete zertifizierte Lehrer*innenfortbildung entwickelt. Damit führt das Projekt die aktuellen Entwicklungsbedarfe von Inklusion und Digitalisierung. Das Projekt mit den Standorten Bielefeld, Göttingen und Hannover gliedert sich in drei Teilprojekte. Teilprojekt 1 entwickelt die App und führt quantitative Fragebogenerhebungen durch, Teilprojekt 2 führt teilnehmende Beobachtungen und Interviews durch und Teilprojekt 3 führt Gruppendiskussionen mit den Lehrkräften und führt die Ergebnisse aller Teilprojekte zusammen um das Fortbildungskonzept weiterzuentwickeln.
Es finden zwei Erhebungsdurchläufe statt. In jedem davon erproben die teilnehmenden Lehrkräfte zunächst vorgefertigte Lernhilfen und entwickeln und erproben anschließend eigene Lernhilfen. Das Wissen zum Einsatz und der Entwicklung der Lernhilfen erwerben sie im Rahmen von parallellaufenden Fortbildungen.
Weitere Informationen zum Verbundprojekt sind auf der Webseite des Metavorhabens Inklusive Bildung verfügbar.
ReLink - Reflexion, Leistung und Inklusion - Qualifizierungserfordernisse für einen Reflexiven Umgang mit Leistung in der inklusiven Sekundarschule: Leistungsheterogenität im zieldifferenten Unterricht.
In dem vergangenen Verbundforschungsprojekt des BMBFs „Reflexion, Leistung & Inklusion - Qualifizierungserfordernisse für einen reflexiven Umgang mit Leistung in der inklusiven Sekundarstufe“ (ReLInk, Laufzeit 2017-2020) mit den Standorten Frankfurt, Bielefeld und Hannover wurde ein inhaltlicher Schwerpunkt auf die Konstruktion von ,Leistung’ in inklusiven Settings an Gesamtschulen und Gymnasien gerichtet (FKZ: 01NV1710A-C). Angesichts des nach Leistung differenzierenden Schulsystems sowie einer aktuell verstärkten Leistungsorientierung und -messung können „Inklusion“ und „Leistung“ im Sekundarbereich unvereinbar erscheinen. Aus sozialkonstruktivistischer Perspektive ist hierbei „Leistung“ nicht einfach gegeben, sondern wird in der Schule hergestellt und ist verwoben mit sozialen Differenzkategorien.
In einer 1. Phase zielte das Projekt auf die Identifizierung von Qualifizierungserfordernissen für einen reflexiven Umgang mit Leistung in der inklusiven Sekundarstufe. In einer 2. Phase wurden Materialien entwickelt, die nach der Erprobung in verschiedenen Lehramtsstudiengängen Verwendung in der kasuistischen Lehrer*innenaus- und -fortbildung finden sollen. Basierend auf der Analyse der Reaktionsmuster von Lehrkräften in Einzelworkshops wurde eine Konzeption für eine schulinterne Fortbildung erarbeitet.