Die Kacke ist am Dampfen:
Inherited Inequality and the Formation of the Modern World
Das Centre for Modern Indian Studies der Universität Göttingen freut sich, mit Bezwada Wilson von NGO Safai Karmachari Andolan (SKA), einen legendären Aktivisten der Antikastenbewegung in Göttingen begrüßen zu können. Bezwada Wilson ist eine zentrale Person in dem Kampf der Kaste der Latrinen- und KanalarbeiterInnen gegen den brutalen Rassismus in Indien, der die Angehörigen dieser Kaste dazu zwingt, menschliche Fäkalien manuell zu entfernen. Die indische Regierungen nennt diese Praxis beschönigend „manual scavenging“ (manuelle Müllabfuhr). Diese Praxis hält sich hartnäckig, obwohl es längst verboten ist, Menschen zu dieser Tätigkeit zu zwingen. Die kastenbasierte indische Polizei und Politik weigern sich, gegen Städte vorzugehen, die diese Praxis fortführen, und machen keine Anstalten, die Angehörigen der Kaste der Latrinen- und Kanalarbeiterinnen vor dieser gefährlichen, menschenverachtenden Tätigkeit zu schützen, die menschliches Leben und Potentiale brutal zerstört.Nach dem Vortrag von Bezwada Wilson werden Manuela Ott (Dalit Solidarität in Deutschland), Michael Gottlob (Koordinationsgruppe Indien von Amnesty International Deutschland) und Bezwada Wilson über die Bedeutung von internationaler Solidarität und internationalen Aktionen für den Kampf der Latrinen- und KanalarbeiterInnen, die die indische Regierung zwingen möchten, das Verbot dieser Praxis endlich rigoros durchzusetzen.
Im Anschluss an die Diskussion wird Rasika Ajotikar (singer/songwriter, Musikethnologin) Lieder aus einer Antikastenbewegung in Westindien singen.
Ort/Zeit: Dienstag, 17. April, 19:30 Uhr
Buchladen Rote Straße, Nikolaikirchhof 7, 37073 Göttingen
Die Veranstaltung findet auf Englisch mit deutscher Übersetzung statt.