Der Landschaftspflegehäcksler



Aufgrund der umfangreich gewonnen Erfahrungen in der Bearbeitung tropischer Vegetationsstrukturen wurde die Möglichkeit gesehen ein an mitteleuropäische Verhältnisse angepasstes Häckslerkonzept zu entwickeln, das den Anforderungen der mechanisierten Beseitigung von Verbuschungen in der Landschaftspflege gerecht werden kann. Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanzierten Verbundprojektes „Vollmechanisierte Landschaftspflege in Naturschutz- und FFH- Gebieten“ ist es die Aufgabe der Abteilung Agrartechnik ein Häckslerkonzept zu entwickeln, dass es ermöglicht Gehölze auf Offenflächen in einem Arbeitsgang abzuschneiden, aufzunehmen, zu häckseln und das gehäckselte Material von der Fläche zu bergen.

Über mehrere Prototypenentwicklungen hinaus entstand aus den Häckslerkonzepten des „Göttinger Gehölzmähhäckslers“ und der „Tritucap“ eine Bearbeitungsmaschine, mit der es ermöglicht wird Verbuschungen auf Offenflächen in einem Arbeitsgang zu beseitigen und das anfallende Material dahingehend zu bearbeiten, dass es z. B. einer thermischen Verwertung zugeführt werden kann.
Im Rahmen des Projektes wird der so entstandene „Landschaftspflegehäcksler“ zurzeit noch weiterentwickelt und hinsichtlich der Anforderungen im Landschaftspflegeeinsatz weiter optimiert. Die grundsätzliche Funktions- und Einsatzfähigkeit des Häckslerkonzeptes konnte in umfangreichen Praxiseinsätzen jedoch schon nachgewiesen werden.

Aktuell nimmt die Abteilung Agrartechnik aufgrund der sich abzeichnenden Renaissance des Kurzumtriebsplantagenanbaus die Entwicklung schlepperbasierter Erntetechnik zur einphasigen Beerntung von Kurzumtriebsplantagen wieder auf. Vor allem für die einphasige Beerntung der Pappel, aber auch der Robinie, die für Trockenstandorte eine Anbauoption sein kann, ist ein erheblicher Mangel an geeigneter Erntetechnik festzustellen. Aus diesem Grund wird von der Abteilung Agrartechnik nicht nur die Fortführung der damals eingestellten Entwicklung des „Göttinger Gehölzmähhäckslers“ angestrebt, sondern auch Nutzung der über die „Zwangspause“ hinweg gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse im Bezug auf die Bearbeitung unstrukturierter Gehölzbestände. Diese erlauben nicht nur die Weiterentwicklung einer relativ einfach aufgebauten Maschine zur Beerntung der in Reihenkultur wachsenden Pappelbestände (aufbauend auf dem „Göttinger Gehölzmähhäcksler“) sondern bilden auch die Basis der Entwicklung einer weiteren speziell angepassten Maschine für unstrukturiert wachsende Bestände, wie sie bei Robinien- bzw. alten Weidenplantagen anzutreffen sind, basierend auf dem Konzept des Landschaftspflegehäckslers.
Das Ziel dieser Entwicklungsarbeit ist es, der Praxis die dringend benötigte Erntetechnik zur einphasigen Plantagenbeerntung schnellstmöglich zur Verfügung stellen zu können.