Sommersemester 2021
Verwandte, Freunde und Getreue im spätmittelalterlichen England
Proseminar
Mi 10-13 Uhr
Beginn: 14.04.2021
Kommentar: Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir alle streben in gewissen Maße nach Zugehörigkeit und Liebe, Rückhalt und Schutz, Respekt und Anerkennung, Orientierung und Struktur. Diese und andere soziale Grundbedürfnisse zu erfüllen, war in den vergangenen Monaten nicht immer leicht. Wir mussten neue Wege finden. Die Pandemie hat uns (auf unbequeme Weise und sehr abrupt) vor Augen geführt: Wie und warum wir uns wann in welche sozialen Netze einbetten (lassen), ist historischem Wandel unterworfen.
Eingedenk dessen werden wir in unserem Proseminar auf das englische Reich im 14. Jahrhundert blicken und drei Formen der Gruppenbindung studieren, die für das Mittelalter ganz zentral waren: die Verwandtschaft, die Freundschaft und die Gefolgschaft. Dabei soll uns nicht nur ihre grundsätzliche Beschaffenheit beschäftigen, sondern auch die Frage, welchen Wandel sie im 14. Jahrhundert durchliefen - aufgrund von Krieg, Pest und politischen Unruhen in den Augen Vieler eine Krisenzeit.
Das Proseminar soll dabei in das wissenschaftliche Denken und Arbeiten einführen. Es will eine Vorstellung davon verschaffen, was es bedeutet, historische Fragestellungen zu entwickeln, und es soll einüben in die Praxis der Quellenkritik sowie in den fachgerechten Umgang mit Forschungsliteratur.
Hinweis: Das Seminar wird online stattfinden, und zwar synchron (Live-Sessions via Videokonferenz) und asynchron (Wochenaufgaben in Eigenregie). Zusammenkünfte in Person sind geplant (z.B. Bibliotheksführung, Schreibwerkstatt), bleiben aber freiwillig.
Wichtig: Solide englische Lesekenntnisse werden für die erfolgreiche Teilnahme dringend empfohlen.