Natürliche Verbreitung



Salix alba Verbreitungsgebiet
Abb.:1 Verbreitungsgebiet der Silberweide



Als Voraussetzung benötigt die Silberweide temperate, subkontinentale Klimaverhältnisse. Daher findet man sie beinahe in ganz Europa (mit Ausnahme von Nord-Skandinavien, Schottland und Island), Nordafrika, Vorderasien, Westsibirien und in Teilen des Himalaya (Abb.1). In Europa ist sie ein Baum der Tieflagen, das heißt die Höhengrenze liegt bei etwa 900 m ü. NN. Im Atlasgebirge verbreitet sich die Silberweide allerdings bis etwa 2400 m ü. NN (Bartels, 1993).
Die größten zusammenhängenden Bestände Europas findet man entlang der Donau und ihrer Nebenflüsse in Osteuropa, mit bis zu 16.000 ha Größe in Ungarn und 80.000 ha in Rumänien (Grosser, 1999).


Standort


Wie alle anderen Weidenarten auch ist die Silberweide eine Pionierbaumart. In der natürlichen Abfolge der Pflanzgesellschaften ist sie also ein Vorreiter. Ihre bevorzugten Standorte sind frisch bis nass, tiefgründig und arm an Gestein. Sie ist eine wassertolerante Charakterart der Weichholz-Auenwälder und ist vor allem mit Bruchweiden und Schwarzpappeln vergesellschaftet (Schütt et al., 2006). Durch diese Hydrophilie kann eine ökologische Nische in solchen Gebieten besetzt werden, die von periodischen Überschwemmungen betroffen sind. Daher findet man sie häufig an Gewässern und entlang von Flussläufen. Um die Sauerstoffversorgung zu gewährleisten, können so genannte Adventivwurzeln ausgebildet werden. Erst bei zu langen Überflutungsperioden ist die Silberweide nicht mehr überlebensfähig. Was die Bodenchemie angeht, so werden basenreiche, häufig carbonatbeeinflusste Böden mit hoher Nährstoffversorgung benötigt, um ein optimales Wachstum zu ermöglichen (Krüssmann, 1997).