Ordnungen der evangelischen Trauung angesichts des Wandels von Kultur und Recht der Eheschließung
Dieses Promotionsprojekt zu den "Ordnungen der evangelischen Trauung angesichts des Wandels von Kultur und Recht der Eheschließung" Projekt soll - in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Öffentl. Recht, insbes. Kirchen- und Staatskirchenrecht (Prof. Dr. Heinig) - den folgenden Fragen nachgehen:
Der erhebliche religions- wie sozialkulturelle Wandel, der das Feld der Kasualien insgesamt prägt, lässt sich an der evangelischen Trauung besonders genau studieren. Denn diese Kausalie ist nicht nur von sinkenden Zahlen, sondern vor allem von den kulturellen Veränderungen der Hochzeitspraxis, etwa dem Trend zum Heirats-"Event" betroffen, und dazu - schon seit Langem - von erheblichen Änderungen im staatlichen Recht, sei es der allmählichen Gleichstellung von Frau und Mann oder den Neuregelungen des Scheidungsrechts. Das jüngste Beispiel ist die Debatte, ob angesichts der Gesetzgebung zu den "Eingetragenen Lebenspartnerschaften" nun auch in der evangelischen Kirche gleichgeschlechtliche Paare öffentlich gesegnet, ja getraut werden sollten.
Das Projekt soll die Reaktion ausgewählter west- und ostdeutscher Kirchen auf diese Veränderungen seit 1945 untersuchen, und zwar anhand der sog. "Lebensordnungen", der Trau-Agenden und -Gesetze sowie der synodalen und kirchenamtlichen Debatten, die diesen Rechtstexten vorausgegangen sind: Wie werden die staatlichen Neuregelungen, wie werden aber auch die kulturellen Veränderungen der Eheschließungspraxis insgesamt seitens der kirchlichen Institution rezipiert? Mit welchen historischen, dogmatischen oder pastoralen Argumenten wird für oder gegen Änderungen der kirchlichen Trauungsordnung optiert? Welche Argumentationsstrategien sind erkennbar?
Kontaktdaten:
Prof. Dr. Jan Hermelink | Hanna Lausen |