MASTERSTUDIENGANG ARBEIT IN BETRIEB UND GESELLSCHAFT

INHALTE

Fragen der Gestaltung von Arbeit sind ein wichtiges Moment gegenwärtiger medialer und politischer Debatten. In diesem Studiengang ist Arbeit – in ihren vielfältigen betrieblichen Bezügen sowie in ihren Wechselwirkungen mit dem weiteren gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Umfeld – der Ausgangspunkt wissenschaftlicher Auseinandersetzung. Kern des Studiengangs ist ein soziologischer Blick auf Arbeit. Dieser wird durch unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen erweitert – Sie können ausgewählte Lehrangebote aus Ökonomie, Geschichte, Arbeitsrecht, Ethnographie sowie Diversitätsforschung in Ihr Studium integrieren. Ziel ist es, eine eigenständige und experimentelle Forschungsperspektive auf das Themenfeld Arbeit zu entwickeln. Dabei könnte es zum Beispiel um folgende Fragen gehen:

  • Wie wird Arbeit organisiert und wie verändert sich der Umgang mit Arbeitskraft in Unternehmen?
  • Wie wird Arbeit politisch und rechtlich reguliert – welche Rolle spielen etwa Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik oder arbeitsrechtliche Veränderungen für die Gestaltung von Arbeitsorganisation oder Erwerbsverläufen?
  • Welchen Einfluss hat die gesellschaftliche Arbeitsteilung zwischen Geschlechtern, Generationen und sozioökonomischen Gruppen darauf, wie gearbeitet und gelebt wird – und welche Wandlungsprozesse finden hier statt?
  • Welche Konflikte entzünden sich an Arbeit - und welche Interessen vertreten Arbeitende und Management, Unternehmerverbände und Gewerkschaften?
  • Wie hat sich die Arbeitswelt in Deutschland, in Europa und anderen Weltregionen verändert – und was hat dies mit der Transnationalisierung von Unternehmen, mit Migration oder mit (welt-)wirtschaftlichen Konjunkturen zu tun?
  • Wie entwickelt man transnationale Perspektiven auf Arbeit?
  • Wie könnte die Arbeitswelt der Zukunft aussehen – und welche theoretischen Konzepte und empirischen Befunde befähigen zur (Um)Gestaltung von Arbeit in Betrieb und Gesellschaft?

Wenn Sie Lust haben, solchen Fragen theoretisch wie empirisch auf den Grund zu gehen, dann sind Sie bei uns genau richtig. Göttingen ist dank der engen Beziehungen zwischen Universität und Soziologischem Forschungsinstitut (SOFI) e.V. eines der Zentren arbeitssoziologischer Forschung in Deutschland. Unsere Verbindungen zu Gewerkschaften und zur Hans-Böckler-Stiftung eröffnen ein weites Feld für angewandtes Lehren und Lernen. Profitieren Sie davon in unserem forschungsorientierten Master-Studiengang „Arbeit in Betrieb und Gesellschaft“ mit dem Abschluss „Master of Arts“ (M.A.) an der Georg-August-Universität Göttingen.

WER IST GEMEINT?

Das Angebot richtet sich an Absolventinnen und Absolventen eines Bachelor- (oder vergleichbaren) Studiengangs der Soziologie oder verwandter Sozialwissenschaften. Vorkenntnisse in der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Rechtswissenschaft, der Geschichte, der Ethnologie bzw. Kulturanthropologie sowie der Diversitätsforschung sind willkommen. Durch seine Interdisziplinarität, die Verknüpfung von Forschungs- und Praxisorientierung sowie die inhaltliche Fokussierung auf „Arbeit in Betrieb und Gesellschaft“ soll der Masterstudiengang nicht zuletzt Berufserfahrene ansprechen. Gerade wenn Sie den Sprung aus der Erwerbsarbeit an die Universität gewagt haben, hoffen wir, von Ihrer Expertise zu profitieren!

Sie erarbeiten sich in diesem Studiengang ein Qualifikationsprofil, das Sie auf Tätigkeiten in Wissenschaft oder Unternehmen, in Gewerkschaften oder Nichtregierungsorganisationen vorbereitet.

AUFBAU DES STUDIENGANGS

Das Lehrangebot verbindet eine große Wahlfreiheit zwischen Modulen aus den beteiligten Disziplinen mit strukturierenden Elementen:

Verbindliche Kern-Module:

  • Einführungsveranstaltung, in der zentrale Themenfelder des Studienganges aus den theoretischen, empirischen und methodologischen Perspektiven der beteiligten Disziplinen beleuchtet werden;
  • zweisemestriges Lehrforschungsprojekt, in dem Sie ein empirisches Forschungsprojekt gemeinsam mit anderen Studierenden entwerfen, planen, durchführen und auswerten – dies ist der Kern Ihres Masterstudiums;
  • Masterkolloquium, das Ihre Masterarbeit flankiert und in dem Sie Gelegenheit erhalten, Ihr jeweiliges Vorhaben mit anderen Studierenden sowie mit den am Studiengang beteiligten Lehrenden zu diskutieren.


Forschungs- und Praxisorientierung.
Um Arbeit in Betrieb und Gesellschaft angemessen zu analysieren sowie die veränderlichen Prozesse, Strukturen und Machtverhältnisse zu erkennen, die darin zum Ausdruck kommen, ist es notwendig,

  • zentrale Konzepte, Befunde und Debatten der beteiligten Disziplinen kennenzulernen, zueinander in Beziehung zu setzen und kritisch zu prüfen;
  • auf dieser Basis eigene Fragestellungen zu entwickeln, die Handhabung geeigneter methodologischer Werkzeuge theoretisch zu studieren und am konkreten Forschungsproblem empirisch zu erproben;
  • die eigenen Befunde im interdisziplinären Austausch zu prüfen, zu verfeinern und zu verteidigen.

Praxisorientierung hat in diesem Masterstudiengang eine dreifache Bedeutung: Sie erwerben Erfahrung mit der Praxis von empirischen Forschungsprozessen; Arbeitsforschung findet in engem Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern von Wissenschaft, Unternehmen und Verbänden statt; und Studierende mit praktischer Erfahrung in der Arbeitswelt sind hochwillkommen, denn sie bringen unschätzbare Expertise für die Arbeitssoziologie mit.

Kollektiv Lernen für die Demokratisierung der Arbeitswelt

Im Masterstudiengang „Arbeit in Betrieb und Gesellschaft“ wird das gemeinsame Lernen und der Austausch zwischen Studierenden mit und ohne Abitur sowie mit und ohne Berufserfahrung großgeschrieben. Sie erwartet ein anspruchsvolles Studium, denn es gibt viel zu tun in Betrieb und Gesellschaft.

Weiterführende Informationen zu diesem Masterstudiengang finden Sie hier.

ZULASSUNGSBEDINGUNGEN

Zugangsvoraussetzung ist ein fachlich einschlägiges Bachelor-Studium, bei noch nicht abgeschlossenem Studium mind. 150 Credits zum Bewerbungszeitpunkt. Weitergehende Informationen finden Sie auf der Informationsseite zum Thema Masterbewerbung.
Die Auswahlkommission legt folgende Kriterien zugrunde:

  • Leistungen in der Soziologie oder verwandter Sozialwissenschaften im Umfang von wenigstens 50 Anrechnungspunkten oder Leistungen in der Soziologie oder verwandter Sozialwissenschaften im Umfang von wenigstens 30 Anrechnungspunkten und weitere 20 Credits aus der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Rechtswissenschaft, der Geschichte, der Ethnologie bzw. Kulturanthropologie oder der Diversitätsforschung .
  • Deutsch-Sprachnachweis (nur für Bildungsausländer) bspw. in Form der DSH-2, TestDaF (viermal Niveaustufe 4) oder telc Deutsch C1 Hochschule bis zur Immatrikulation (30.09. bzw. 31.03.)


Inhaltliches Interesse, kritisches Denken und praktische Erfahrung mit Erwerbsarbeit sind beste Voraussetzungen für den Master „Arbeit in Betrieb und Gesellschaft“ – das berücksichtigen wir bei der Auswahl von Studierenden für diesen zulassungsbeschränkten Studiengang.