Rückblick
Welche Lernziele erfahren bei der Internationalisierung der Curricula besondere Relevanz und mit welchen Methoden können wir Studierenden helfen, diese Lernziele zu erreichen? Wie kann eine Internationalisierung ganzer Curricula in den einzelnen Disziplinen gestaltet werden? Welche Rolle spielen digitale Medien dabei? Wie kann die systematische Internationalisierung des formellen Curriculums fruchtbar mit dem informellen Curriculum und weiteren Prozessen der 'Internationalization at Home' verknüpft werden? Vor welche Herausforderungen stellt uns das deutsche Hochschulsystem mit seinen strukturellen Eigenheiten und welche Chancen eröffnen sich?
Diesen Fragen widmete sich die zweitätige Konferenz, die durch einen öffentlichen Vortrag über die Internationalisierung des Curriculums in den Geisteswissenschaften des Postkolonialismus-Forscher Prof. Homi K. Bhabha von der Harvard University eröffnet wurde.
In ihrem Keynote-Vortrag "Internationalisation of the Curriculum: Challenges, Misconceptions, and the Role of the Disciplines" führte die Bildungswissenschaftlerin Prof. Elspeth Jones (Leeds Becket University, UK) in die Grundlagen des Themas ein. Dr. Michael Harms vom DAAD diskutierte in einem weiteren Keynote-Vortrag das Zusammenspiel von virtueller und realer Mobilität und die daraus resultierenden Konsequenzen für die deutschen Hochschulen.
"Wie international kann, wie international muss ein medizinisches Curriculum sein?" fragte Prof. Reinhard Putz (LMU München) in seinem Plenumsvortrag und zeigte die Relevanz internationaler Lerninhalte und deren mögliche Integration in die medizinische Hochschulausbildung. Frederik De Decker (Universität Gent) berichtete über die flächendeckende Internationalisierung der Curricula an seiner Hochschule und Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Prof. Hiltraud Casper-Hehne, Vizepräsidentin für Internationales der Universität Göttingen, stellte das Göttinger Pilotprojekt "Internationalisierung der Curricula: Internationalisierung - Digitalisierung - Diversifizierung" vor und richtete besonderes Augenmerk auf das Change Management und den Prozess der Internationalisierung des Curriculums.
In den Workshop-Sitzungen tauschten die Teilnehmenden sich in verschiedenen Workshops unter anderem zu grundlegenden Fragestellungen und strategischen Ausgangspunkten, zur Berücksichtigung der 'employability' in internationalisierten Curricula, sowie zur Nutzung kultureller Vielfalt als Ressource für die Hochschullehre und Weiterqualifizierungsmaßnahmen für Lehrende aus. In Workshops zur 'guten Praxis' in der Hochschullehre wurde das Potential digitaler Formate und forschungsorientierter Lehre für die internationale Vernetzung Studierender und Lehrender ausführlicher erörtert.
Bei einer abschließenden Podiumsdiskussion zogen Dr. Gordon Bölling (HRK), Dr. Christian Schäfer (DAAD), Isabel Schünemann (Stifterverband für die Wissenschaft), Dr. Antje Tepperwien (VolkswagenStiftung), Peter Hassenbach (BMBF) Resümee aus den Konferenztagen. Hier wurde insbesondere daran erinnert, dass Englischsprachigkeit in den Studienprogrammen noch nicht hinreichend dazu beiträgt, Studierende auf die globalisierte Arbeitswelt vorzubereiten. Außerdem wiesen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das Potential digitaler Medien hin und stellten die Notwendigkeit der Internationalisierung der Curricula für die Hochschulen heraus